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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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angreifen, wenn ich mich neben sie setzte, oder einen völligen Zusammenbruch bekommen. Wäre das nicht prima? Der einzige vorhandene Sessel war nach einer Seite umgeknickt, und die gelbe Füllung quoll heraus. Ich entschied mich zu stehen.
    Philip sah mich an. Die Sonnenbrille war am Pullunderausschnitt eingehakt. Sein Blick war nur scheinbar offen, ich sollte nicht merken, was er dachte. Einen Arm hatte er beschützend um ihre Schultern gelegt. Ich kam mir vor wie ein Schläger.
    »Ich habe ihr gesagt, warum wir hier sind und dass Sie Jack nichts tun wollen.«
    »Der im Sarg?« Ich musste grinsen. Ich konnte nicht anders. Ein Jack-in-the-Box.
    »Ja«, sagte Philip und fand anscheinend, dass Grinsen nicht angemessen war.
    War es auch nicht, also hörte ich auf damit, aber es kostete mich einige Mühe.
    Ich nickte. Wenn Rebecca gern mit Vampiren zusammenlebte, dann war das ihre Sache. Die Polizei ging das zweifellos nichts an.
    »Erzählen Sie weiter, Rebecca. Sie versucht, uns zu helfen«, sagte Philip.
    »Warum?«, fragte sie.
    Eine berechtigte Frage. Ich hatte ihr Angst gemacht und sie zum Weinen gebracht. Ich beantwortete ihre Frage. »Der Meister der Stadt hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte.«
    Sie starrte mich an, studierte mein Gesicht, als würde sie ihr Gedächtnis bemühen. »Ich glaube Ihnen nicht«, sagte sie dann.
    Ich zuckte die Achseln. So ist das, wenn man die Wahrheit sagt. Man wird ein Lügner genannt. Die meisten Leute akzeptieren eher eine wahrscheinlich klingende Lüge als eine unwahrscheinlich klingende Wahrheit. Tatsächlich ist sie ihnen sogar lieber.
    »Wie könnte irgendein Vampir dem Scharfrichter drohen?«, fragte sie.
    Ich seufzte. »Ich bin nicht der schwarze Mann, Rebecca. Sind Sie je dem Meister dieser Stadt begegnet?«
    »Nein.«
    »Dann werden Sie mir vertrauen müssen. Ich mache mir vor Angst fast in die Hosen. Jeder, der bei Verstand ist, würde so reagieren.«
    Sie sah noch immer nicht überzeugt aus, aber sie fing an zu reden. Mit kleiner, fester Stimme erzählte sie dieselbe Geschichte, die sie der Polizei erzählt hatte. Langweilig und nichts sagend wie ein nagelneuer Penny.
    »Rebecca, ich versuche, die Person oder das Wesen zu fassen, das Ihren Freund getötet hat. Bitte helfen Sie mir.«
    Philip nahm sie in den Arm. »Sagen Sie ihr, was Sie mir erzählt haben.«
    Sie sah ihn an, dann mich. Sie saugte an ihrer Unterlippe und kratzte nachdenklich mit den Schneidezähnen darüber. Sie tat einen tiefen, zittrigen Seufzer. »Wir waren an jenem Abend auf einer Freakparty.«
    Ich blinzelte, dann versuchte ich einigermaßen vernünftig zu klingen. »Ein Freak ist meines Wissens jemand, der auf Vampire steht. Ist eine Freakparty das, was ich glaube?«
    Es war Philip, der nickte. »Ich gehe oft zu so was.« Er wollte mich nicht ansehen, während er das sagte. »Man kann da Vampire auf fast jede Art haben. Und sie können uns haben.« Er getraute sich einen raschen Blick in mein Gesicht, dann sah er zu Boden. Vielleicht gefiel ihm nicht, was er gesehen hatte.
    Ich versuchte, neutral auszusehen, allerdings wenig erfolgreich. Eine Freakparty, lieber Gott. Aber es war ein Anfang. »Ist auf der Party etwas Besonderes passiert?«, fragte ich.
    Sie sah mich verständnislos an. Ich versuchte es noch einmal. »Hat sich auf der Freakparty außer dem Üblichen etwas ereignet?« Im Zweifelsfall einfach die Wortwahl ändern.
    Sie blickte in ihren Schoß und schüttelte den Kopf. Das lange, dunkle Haar fiel über ihr Gesicht wie ein dünner Vorhang.
    »Wissen Sie von irgendwelchen Feinden, die Maurice gehabt hat?«
    Rebecca schüttelte den Kopf, ohne aufzusehen. Ich erspähte ihre Augen durch die Haare wie einen Hasen, der verängstigt aus einem Busch lugt. Wusste sie mehr, oder hatte ich diese Quelle ausgeschöpft? Noch ein wenig Druck, und sie würde in sich zusammenbrechen, und vielleicht würde ein Anhaltspunkt dabei herausspringen, vielleicht aber auch nicht. Ihre Hände waren im Schoß verschlungen, die Knöchel weiß. Sie zitterten ganz leicht. Wie dringend wollte ich es wissen? Nicht so dringend. Lass es dabei bewenden. Anita Blake, die Menschenfreundin.
    Philip steckte Rebecca ins Bett, während ich im Wohnzimmer wartete. Halb erwartete ich ein Kichern oder dergleichen zu hören, das mir sagte, dass er seinen Charme einsetzte. Nichts als leises Stimmengemurmel und das kühle Rascheln von Laken drang zu mir heraus. Als er aus dem Schlafzimmer kam, wirkte er ernst,

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