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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Kopf auf seinen Oberschenkel. »Philip, bitte, ich habe dich vermisst.«
    »Du weißt, was sie mit ihr machen würden.«
    »Teddy wird sie beschützen. Er kennt sich aus.«
    Ich fragte: »Sie waren bereits auf solchen Partys?« »Ja«, sagte Edward. Er hielt meinem Blick für mehrere Sekunden stand, während ich versuchte, ihn mir auf anderen Partys vorzustellen. Daher hatte er also sein Wissen über die Welt der Vampire, durch die Freaks.
    »Nein«, widersprach Philip. Er stand auf, hielt Darlene an den Unterarmen und stellte sie auf die Füße. »Nein«, sagte er und klang sicher, zuversichtlich. Er ließ sie los und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie. Was hätte ich sonst tun können?
    Seine Hand war verschwitzt und warm. Er ging mit großen Schritten durch das Zimmer, und ich mit meinen hohen Absätzen musste fast rennen, um mit meiner Hand mitzuhalten.
    Er führte mich den Flur entlang zum Badezimmer und ging hinein. Er schloss die Tür ab und lehnte sich dagegen, Schweißperlen im Gesicht, die Augen geschlossen. Ich entzog ihm meine Hand, und er ließ es geschehen.
    Ich sah mich nach Sitzgelegenheiten um und setzte mich schließlich auf den Wannenrand. Es war nicht bequem, schien aber das geringere von zwei Übeln zu sein. Philip atmete in großen Zügen ein und drehte sich dann zum Waschbecken. Er ließ das Wasser rauschen und spritzen, tauchte die Hände ein und warf es sich wieder und wieder ins Gesicht, bis er sich schließlich aufrichtete. Das Wasser tropfte herab. Tropfen saßen an Wimpern und Haaren. Er blinzelte sich im Spiegel über dem Becken an. Er sah erschrocken aus.
    Wasser lief ihm am Hals hinunter auf die Brust. Ich stand auf und reichte ihm ein Handtuch von der Stange. Er reagierte nicht. Ich rieb ihm mit dem sauber duftenden Frottee über die Brust.
    Endlich nahm er es und trocknete sich zu Ende ab. Sein Haar war schwarz und rings um das Gesicht nass. Es gab keine Möglichkeit, es zu trocknen. »Ich hab's geschafft«, sagte er.
    »Ja«, erwiderte ich, »Sie haben es geschafft.«
    »Fast hätte ich sie gelassen.«
    »Aber Sie taten es nicht, Philip. Und bloß das allein zählt.«
    Er nickte hastig. »Wahrscheinlich.« Er kam mir noch immer atemlos vor.
    »Wir gehen besser wieder rein.«
    Er nickte. Aber er blieb stehen, atmete weiter tief ein, als bekäme er nicht genug Sauerstoff.
    »Geht es Ihnen gut, Philip?« Das war eine blöde Frage, aber mir fiel nichts anderes ein.
    Er nickte. Mr. Konversation.
    »Wollen Sie gehen?«, fragte ich.
    Da sah er mich an. »Das ist das zweite Mal, dass Sie mir das anbieten. Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum bieten Sie mir an, mich aus meiner Zusage zu entlassen?«
    Ich zuckte die Achseln und rieb mir über die Arme. »Weil... weil Sie zu leiden scheinen. Weil Sie ein Junkie sind, der gewissermaßen versucht abzuspringen, und ich Ihnen das nicht vermasseln will.«
    »Das ist sehr... anständig von Ihnen.« Er sagte anständig wie ein Fremdwort.
    »Wollen Sie gehen?«
    »Ja«, sagte er, »aber das können wir nicht.«
    »Das haben Sie schon mal gesagt. Warum können wir nicht?«
    »Ich kann nicht, Anita, ich kann nicht.«
    »Doch, Sie können. Von wem erhalten Sie Befehle, Philip? Sagen Sie es mir. Was geht hier vor?« Ich stand fast auf Tuchfühlung, spuckte ihm jedes einzelne Wort vor die Brust und sah ihm dabei in die Augen. Es ist immer schwer, hart zu bleiben, wenn man den Kopf in den Nacken legen muss, um jemandem in die Augen sehen zu können. Aber ich bin schon mein ganzes Leben lang klein, und Übung macht den Meister.
    Seine Hand glitt um meine Schultern. Ich stieß ihn weg, und seine Hände schlössen sich hinter meinem Rücken. »Philip, hören Sie auf.«
    Ich stemmte mich mit flachen Händen gegen seine Brust, um zu verhindern, dass wir uns gegeneinander pressten. Sein Hemd war nass und kalt. Sein Herz hämmerte. Ich schluckte mühsam und sagte: »Ihr Hemd ist nass.«
    Er ließ mich so plötzlich los, dass ich rückwärts taumelte. In einer fließenden Bewegung zog er sich das Hemd über den Kopf. Natürlich, er hatte eine Menge Übung beim Entkleiden. Es wäre so eine hübsche Brust gewesen ohne die Narben.
    Er machte einen Schritt auf mich zu. »Bleiben Sie da stehen«, sagte ich. »Was soll der plötzliche Stimmungswechsel?«
    »Sie gefallen mir; ist das nicht genug?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Er ließ das Hemd auf den Boden fallen. Ich sah zu, als wäre es etwas Wichtiges. Zwei Schritte, und er war bei mir. Badezimmer sind so

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