Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
klein. Ich tat das Einzige, was mir einfiel - ich stieg in die Wanne. Nicht sehr würdevoll mit hohen Absätzen, aber ich war nicht mehr an Philips Brust gedrückt. So ziemlich alles war eine Verbesserung.
    »Wir werden beobachtet«, sagte er.
    Ich drehte mich ganz langsam um, wie in einem schlechten Horrorfilm. Die Dämmerung drückte gegen die hauchdünnen Gardinen, und ein Gesicht lugte daraus hervor. Es war Harvey, Mr. Leather. Die Fenster lagen zu hoch, als dass er auf dem Boden stehen konnte. Stand er auf einer Kiste? Oder hatten sie vielleicht eine kleine Plattform vor jedem Fenster, damit sie die Show verfolgen konnten?
    Ich ließ mir von Philip aus der Wanne helfen. »Konnte er uns hören?«, flüsterte ich.
    Philip schüttelte den Kopf. Seine Arme glitten wieder um meinen Rücken. »Man hält uns für ein Liebespaar. Wollen Sie, dass Harvey anfängt, etwas anderes zu denken?«
    »Das ist Erpressung.«
    Er lächelte, verwirrend, zum Anfassen und Streicheln, erregend. Mein Magen zog sich zusammen. Er beugte sich herab, und ich hielt ihn nicht auf. Der Kuss erfüllte alle Versprechen, volle weiche Lippen, eine leichte Berührung der Haut, dann heißer Druck. Seine Hände legten sich fest auf meinen nackten Rücken, die Finger kneteten die Muskeln entlang der Wirbelsäule, bis ich mich bereitwillig entspannte.
    Er streifte mein Ohrläppchen mit heißem Atem. Sein Mund fand den Puls an meiner Kehle, seine Zunge suchte danach, als verschmelze sie mit der Haut. Zähne kratzten über meinen Hals. Sie bissen zu, fest, schmerzhaft.
    Ich stieß ihn von mir. »Scheiße! Sie haben mich gebissen.«
    Sein Blick war verschwommen. Ein roter Tropfen hing an seiner Unterlippe.
    Ich fasste mir an den Hals und bekam blutige Finger. »Zum Teufel mit Ihnen!«
    Er leckte sich mein Blut von den Lippen. »Ich glaube, Harvey hat uns die Vorstellung abgenommen. Jetzt sind Sie gezeichnet. Jeder kann sehen, was Sie sind und warum Sie hier sind. Er tat einen tiefen, bebenden Atemzug. Ich brauche Sie heute Abend nicht noch einmal zu berühren. Ich werde dafür sorgen, dass es auch sonst keiner tut. Ich schwöre.«
    Mein Hals pochte; ein Biss, ein bescheuerter Biss!
    »Wissen Sie, wie viele Bazillen der Mensch im Mund hat?«
    Er lächelte mich an, noch immer verschwommen. »Nein.«
    Ich schob ihn aus dem Weg und wusch mir die Stelle mit Wasser. Man sah, was es war, der Biss eines Menschen. Kein perfekter Zahnabdruck, aber fast. »Verdammter Kerl.«
    »Wir müssen hineingehen, damit Sie nach Anhaltspunkten suchen können.« Er hatte sein Hemd vom Boden aufgehoben und stand da, ließ es lässig an der Seite herabhängen. Eine braune Brust, Lederhosen, die Lippen voll, als hätte er an etwas gesaugt. An mir. »Sie sehen aus wie eine Werbung vom Gigolo-Verleih«, sagte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Fertig?«
    Ich betastete noch immer die Wunde. Ich wollte ihm böse sein und konnte es nicht. Ich hatte Angst. Angst vor Philip und vor dem, was er war oder nicht war. Ich hatte nicht damit gerechnet. Hatte er Recht? Würde ich für den Rest des Abends sicher sein? Oder hatte er nur wissen wollen, wie ich schmecke?
    Er öffnete die Tür und wartete auf mich. Ich ging hinaus. Als wir zum Wohnzimmer zurückgingen, merkte ich, dass er mich von meiner Frage abgelenkt hatte. Für wen arbeitete er? Ich wusste es noch immer nicht.
    Es war verdammt peinlich, dass jedes Mal, wenn er sein Hemd auszog, mein Verstand baden ging. Aber jetzt nicht mehr; das war mein erster und letzter Kuss von Philip von den vielen Narben. Von jetzt an würde ich die unbarmherzige Vampirtöterin sein, die sich nicht von prächtigen Muskeln und hübschen Augen ablenken ließ.
    Ich betastete die Bisswunde. Es tat weh. Schluss mit Mrs. Nice Guy. Wenn Philip mir noch einmal zu nahe kam, würde ich ihm etwas antun. Aber wie ich ihn kannte, würde er das wahrscheinlich genießen.
    Madge hielt uns im Flur auf. Sie wollte mir an den Hals greifen. Ich packte ihr Handgelenk.
    »So empfindlich?«, sagte sie. »Hat's dir nicht gefallen? Erzähl mir nicht, du bist seit einem Monat mit Philip zusammen, und er hat dich noch nicht probiert.«

27. Kapitel
    Sie zog den seidenen BH herunter und entblößte den oberen Hügel der Brust. Dort auf der blassen Haut prangte ein perfekter Satz Bissspuren. »Das ist Philips Markenzeichen, wusstest du das nicht?«
    »Nein«, antwortete ich. Ich schob mich an ihr vorbei und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Ein Mann, den ich nicht kannte, fiel vor meine

Weitere Kostenlose Bücher