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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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enges Spitzenhöschen. Dank ihrer Absätze konnte sie ihm gerade in die Augen sehen. »Du kannst sie fürs Erste von uns fern halten, aber wenn die großen Jungs kommen, wirst du sie schon teilen. Sie werden dich dazu bringen.«
    Er starrte ihr in die Augen, bis sie wegsah. »Ich habe sie hierher gebracht, und ich werde sie auch wieder nach Hause bringen«, sagte er.
    Madge hob eine Braue. »Willst du dich ihnen entgegenstellen? Philip, mein Junge, sie muss eine süße Möse sein, aber kein Bettwärmer ist es wert, die großen Jungs zu verärgern.«
    Ich ließ Philip los, fasste mit der flachen Hand auf ihren Bauch und schob, gerade mal so viel, dass sie zurücktreten musste. Die Absätze waren schlecht für die Balance, und beinahe wäre sie gefallen.
    »Wir wollen mal eines klarstellen«, sagte ich. »Ich bin kein süßes Irgendwas, noch bin ich ein Bettwärmer.«
    »Anita...«, sagte Philip.
    »Meine Güte, ist die hitzig. Wo sagst du, hast du sie aufgegabelt, Philip?«
    Wenn ich eines hasse, dann belächelt zu werden, wenn ich wütend bin. Ich ging dicht an sie heran, und sie lächelte von oben auf mich herunter. »Wussten Sie, dass Sie beim Lächeln tiefe Falten um die Mundwinkel haben«, sagte ich. »Sie sind über vierzig, nicht wahr?«
    Sie atmete geräuschvoll ein und wandte sich ab. »Du kleines Miststück.«
    »Nennen Sie mich nie wieder süße Möse, Madge, Schätzchen.«
    Rochelle lachte lautlos, ihr bemerkenswerter Busen schaukelte wie dunkelbraunes Gelee. Harvey stand mit unbewegter Miene da. Wenn er nur andeutungsweise gelächelt hätte, dann wäre Madge auf ihn losgegangen. Seine Augen funkelten reichlich, aber es gab nicht die Spur eines Lächelns.
    Auf dem Gang weiter hinten öffnete sich eine Tür und wurde wieder geschlossen. Eine Frau betrat das Zimmer. Sie war um die vierzig oder vielleicht eine zähe Fünfzigerin. Sehr blondes Haar umrahmte ein dralles Gesicht. Jede Wette, das Blond kam aus der Flasche. Die plumpen kleinen Hände glitzerten von Ringen und echten Steinen. Ein langes schwarzes Negligee streifte den Boden zusammen mit einem offenen Spitzenmantel. Das glatte Schwarz des Negligees schmeichelte ihrer Figur, aber nicht genug. Sie hatte Übergewicht, und das war nicht zu verbergen. Sie sah aus wie eine Elternsprecherin, eine Leiterin bei den Pfadfindern, wie eine, die Plätzchen backt, wie die Mutter von irgendwem.
    Und so stand sie im Durchgang und blickte Philip an.
    Sie stieß einen kleinen Piepser aus und kam auf ihn zugerannt. Ich konnte ausweichen, bevor ich in der Stampede zu Boden ging. Philip hatte gerade genug Zeit, um sich gefasst zu machen, dann warf sie ihr beträchtliches Gewicht in seine Arme. Für eine Minute etwa dachte ich, dass er rückwärts fallen würde, mit ihr obendrauf, aber sein Rücken straffte sich, seine Beine spannten sich an, und er brachte sie beide ins Gleichgewicht.
    Starker Philip, kann eine übergewichtige Nymphomanin mit beiden Händen stemmen.
    Harvey sagte: »Das ist Crystal.«
    Crystal küsste Philips Brust, rundliche, gemütliche kleine Hände versuchten ihm das Hemd aus der Hose zu ziehen, damit sie seine nackte Haut zu fassen bekämen. Sie war wie ein quietschvergnügter Welpe in seinem Ungestüm.
    Philip versuchte sie abzuhalten, aber ohne viel Erfolg. Er warf mir einen langen Blick zu. Und mir fiel ein, dass er gesagt hatte, er ginge nicht mehr zu diesen Partys. War es deshalb? Wegen Crystal und ihresgleichen? Madge von den scharfen Nägeln? Ich hatte ihn gezwungen, mich hierher zu bringen, aber indem er das tat, brachte er auch sich selbst hierher.
    Wenn man es so betrachtete, war es mein Fehler, dass Philip hier war. Verdammt, ich war ihm etwas schuldig.
    Ich klopfte der Frau die Wange, sachte. Sie sah mich mit großen Augen an, und ich fragte mich, ob sie kurzsichtig war.
    »Crystal«, sagte ich. Ich setzte mein unschuldigstes Lächeln auf. »Crystal, ich will ja nicht grob sein, aber du befummelst meinen Partner.«
    Sie sperrte den Mund auf die blassen Augen rollten. »Partner«, piepste sie. »Niemand hat hier einen Partner.«
    »Also, ich bin neu auf solchen Partys. Ich kenne die Gepflogenheiten noch nicht. Aber wo ich herkomme, befummelt keine Frau den Partner einer anderen. Warte wenigstens, bis ich nicht hinsehe, okay?«
    Crystals Unterlippe begann zu zittern. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich war sanft, sogar freundlich gewesen, und trotzdem fing sie an zu weinen. Was machte sie unter diesen Leuten?
    Madge kam und legte

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