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Bittere Pille

Bittere Pille

Titel: Bittere Pille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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bei Frauen sah. Gut, sie hatte ein
paar Pfund zugelegt, aber die rundlichen Formen standen ihr gut. Es
waren sehr weibliche Formen, feste Brüste, die sich unter dem
steifen Kittelstoff abzeichneten, und eine gerundete Hüfte.
Kurz schämte er sich für seine Gedanken und hoffte, dass
Heike keine telepathischen Fähigkeiten besaß, dann
konzentrierte er sich wieder auf den Augenblick. Danni trug
weiße Arbeitskleidung und die charakteristischen Birkenstocks
an den Füßen. Strahlend setzte sie sich neben
ihn.
    »Groß bist
du geworden«, lachte er.
    »Gefalle ich
dir?« Schmunzelnd setzte sie sich neben ihn. »Klar
gefalle ich dir.« Dann wurde sie ernst. »Können
wir reden?«
    »Klar.«
Stefan blickte an ihr vorbei zum Empfangstresen. Birgitt
Mergelsmann war die Jovialität in Person - sie tuschelte mit
einem jungen Pfleger. »Hier?«
    Danni schüttelte
den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Lass uns lieber
rausgehen. Ich habe Pause. Und hier haben die Wände Ohren,
wenn du verstehst?«
    »Und ob.«
Stefan erhob sich. Gemeinsam verließen sie den
Empfangsbereich der Klinik. »Und du bist
Ärztin?«
    »Na ja,
Assistenzärztin, aber immerhin. Schließlich habe ich ein
Kind zu versorgen.« Sie kicherte. »Und der Job hier ist
gut bezahlt.«
    »Du hast ein
Kind?«, staunte Stefan.
    »Sicher«,
nickte Danni. »Aber keine Angst: Es ist nicht von dir.«
Sie kicherte, und Stefan erinnerte sich daran, dass sie zu Anfang
ihrer Pubertät mal kurz »miteinander gegangen«
waren. Verschämtes Händchenhalten und ein flüchtiges
Küsschen auf die Wange, mehr nicht. Sie blickte nach
draußen. »Ich wollte mir gerade eine ins Gesicht
stecken. Kommst du mit?«
    »Na klar - auch
wenn ich Nichtraucher bin.«
    Voller Neugier folgte
er der alten Freundin. Stefan und Danni gingen hinaus an der
frischen Sommerluft.
    Die Blicke in ihren
Rücken spürten sie nicht.

32
    Lichtscheid, 11:15
Uhr
    »Und was machen
wir jetzt?« Kalla blickte Heike erwartungsfroh an.
    »Im Grunde
genommen wäre es der richtige Moment, diesem Dr. Brechtmann
einen Besuch abzustatten. Wenn uns jemand weiterhelfen kann, dann
wohl er. Andererseits…« Heike massierte sich den
Nasenrücken. »Andererseits hat Born schwere
Vorwürfe gegen ihn erhoben. Er wird uns kaum unbequeme Fragen
beantworten. Vielleicht sollten wir…« Ihr Handy
klingelte. Sie murmelte eine Entschuldigung und zog das Telefon
hervor. Es war Stefan. »Wo steckst du gerade?«, fragte
er.
    »Wir waren bei
Klinke im Autohaus. Er war schlau genug, die Spuren, die der Fahrer
von gestern im Innenraum hinterlassen hat, beseitigen zu lassen.
Ulbricht ist stinksauer, weil er nichts mehr in der Hand hat.
Vielleicht sollten wir jetzt zu Dr. Brechtmann
fahren.«
    »Wir?«
    »Ach ja, Kalla
ist wieder mit von der Partie. Er hat frei und spielt Taxi - das
heißt, er ist Taxi«, lachte Heike.
    »Ach so. Die
Klinik könnt ihr euch sparen. Während ich Sendung hatte,
gab es einen Anruf in der Redaktion. Danni, eine alte Freundin aus
meiner Kindheit, hat sich an mich erinnert. Und sie hat eine
heiße Geschichte für mich.«
    »So so, eine
heiße Geschichte. Na, da bin ich aber mal gespannt«,
giftete Heike.
    »Nicht
so.« Stefan lachte leise. Er fand es mitunter ziemlich
süß, wenn Heike eifersüchtig war. So zeigte sie
ihm, dass sie ihn liebte. »Sie hat mich heute Morgen im Radio
gehört und dachte sich, dass die Geschichte, die sie hat,
etwas für die Wupperwelle sein könnte - rein dienstlich, das Ganze.
Kannst locker bleiben, Heike.«
    Sie ging nicht auf
seine spitze Bemerkung ein. »Mach es nicht so
spannend!«
    »Also gut, nur
ganz kurz: Danni arbeitet als Assistenzärztin in der
Privatklinik Wiesenhang. Und der liebe Dr. Brechtmann scheint
ziemlich was auf dem Kerbholz zu haben, wenn ich ihre Andeutungen
eben richtig verstanden habe.«
    »Das wär
allerdings ein ziemlicher Hammer. Dann bleib da am Ball,
Stefan.«
    »Wird gemacht.
Und Finger weg von Kalla!« Er schnaubte vor
Lachen.
    »Dito. Finger
weg von der Sandkastenliebe!«
    »Freundin«,
verbesserte Stefan. »Sandkastenfreundin!«
    »Ist auch egal.
Lieb sein, sonst gibt’s Liebesentzug!« Nach dieser
kleinen Frotzelei unterbrach Heike das Gespräch. Sie vertraute
Stefan. Meistens. So schnell wie möglich verdrängte sie
das Ziehen in ihrer Brust und wandte sich an Kalla. »Ist dein
Tank voll?«
    »Aber immer
doch. Gestern war der Diesel seit langem mal wieder
einigermaßen billig. Da habe ich direkt zugeschlagen. Was
hast du vor, Mädchen?«
    »Wie
wär’s

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