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Bittere Sünde (German Edition)

Bittere Sünde (German Edition)

Titel: Bittere Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Roll
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kochendem Wasser übergossen und dann totgeprügelt worden.«
    Im Konferenzraum wurde es still. Sofie kratzte sich am Auge, was wohl ein Versuch war, ihre Begeisterung zu überspielen.
    »Sie hatte den toten Hund in der Scheune gefunden«, ergänzte sie. »Der Täter wurde nie gefasst, doch einer der Verdächtigen war ihr Sohn, also Erik Berggren.«
    »Wieso wurde er verdächtigt?«
    »Hauptsächlich wohl, weil er so sonderbar war, nehme ich an. Aber es gab keine Beweise. Keinen Einzigen.«
    Arne lächelte. »Gut gemacht. Dass der Hund ebenfalls verbrüht wurde, ist natürlich hochinteressant. Problematisch bloß, dass Erik selbst jetzt tot ist. Gab es noch andere Verdächtige, die namentlich genannt wurden?«
    Sofie schüttelte den Kopf. »Aber ich kann mir gut vorstellen, dass damals nicht gründlicher ermittelt wurde, letztlich ging es ja nur um einen toten Hund.«
    »Sicher, überprüf die Sache aber noch einmal. Vielleicht können sich ja ehemalige Nachbarn noch an etwas erinnern, das uns weiterhelfen könnte.«
    »In Ordnung.«
    Arne massierte sich die Nasenwurzel. »Das ist ja so weit schon mal ganz gut. Wie ist es bei den anderen gelaufen? Was habt ihr herausgefunden?«
    Magnus lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich habe mit Gunvors Nichte Annika Wirén telefoniert. Sie kann uns eventuell etwas über Gunvor und Erik erzählen, gerade ist sie allerdings auf einer mehrtägigen Konferenz in Skåne. Sie arbeitet für eine Firma, die Plastikplanen herstellt. Sobald sie zurück ist, werde ich mich mit ihr treffen.«
    »Frag sie auch nach dem Hund. Weiß sie schon, was passiert ist?«
    »Nein, das hab ich mir für das persönliche Gespräch aufgehoben. Ich habe nur angedeutet, dass im Umfeld der Familie gerade ermittelt wird, und ein paar allgemeine Fragen gestellt. Sie fand das sicher ein bisschen merkwürdig, hat aber weiter nichts gesagt.«
    Arne nickte. »Was genau hast du in Erfahrung gebracht?«
    »Dass Gunvor und ihr Mann Gösta Anfang der Fünfzigerjahre auf den Hof gezogen sind, den Sofie erwähnt hat. Sehr spät bekamen sie den gemeinsamen Sohn Erik, der ja unter einer leichten geistigen Behinderung litt. Annika Wirén hat gesagt, sein Verstand war ungefähr auf dem Niveau eines Zehnjährigen, aber das wechselte.«
    Roger schaute Magnus irritiert an. »Wie, das wechselte?«
    »Na, manchmal wirkte er älter und manchmal jünger. Das kann schon sein, schätze ich. Wie dem auch sei, Gunvor arbeitete damals beim Sägewerk in Åkersberga in der Buchhaltung, wo selbst Erik mal eine Zeitlang aushalf.«
    »Und Gösta Berggren?«
    »Ich weiß nur, dass er Anfang der Neunzigerjahre an Krebs gestorben ist. Daraufhin zog Gunvor nach Stockholm in eine Wohnung in Södermalm. Und dann hat sie irgendwann diese Parzelle in der benachbarten Schrebergartenanlage erworben.«
    »Wo Erik gefunden wurde?«
    »Genau.«
    Arne hustete leicht. »Wissen wir, was Erik Berggren beruflich gemacht hat?«
    Schon wurde Sofie wieder munter. »Ja, das weiß ich. Ich habe mich heute Morgen mit seinem ehemaligen Chef vom Sägewerk unterhalten. Mark Martikainen heißt er, schon zweiundachtzig, aber völlig klar im Kopf. Er konnte sich noch deutlich an Erik erinnern, weil er ihn damals hatte rauswerfen müssen. Das war vermutlich nicht gerade angenehm, er arbeitete ja schließlich eng mit Eriks Mutter zusammen.«
    »Warum wurde er entlassen?«
    »Martikainen zufolge verbreitete Erik Unruhe. Andere Angestellte fühlten sich unwohl, wenn er da war, weil er so gestarrt hat.«
    Roger lachte trocken, obwohl er nicht gerade amüsiert schien: »Ha, was würde unsere Gewerkschaft wohl sagen, wenn wir Leute rausschmeißen würden, die zu viel starren …«
    »Hm … Danach hat er jedenfalls nichts Nennenswertes mehr gemacht«, fuhr Sofie fort. »Er lebte ziemlich eigenbrötlerisch, trank Alkohol, nahm aber, soweit wir wissen, keine harten Drogen und war erwerbsunfähig.«
    Arne Norman setzte sich an den großen Buchentisch und blickte auffordernd zu Roger hinüber, der gerade Männchen auf seinen Block kritzelte. »Was hat dein Besuch in Vårdbo ergeben?«
    Roger schaute auf. »Nicht viel. Keiner hat etwas gesehen oder gehört. Die Hilfspflegerin, der die Frau beim Verlassen des Gebäudes aufgefallen war, konnte auch bei der zweiten Befragung leider keine bessere Beschreibung liefern. Aber sie ist sich sicher, dass sie die Frau kurz nach Magnus’ Ankunft gesehen hat. Ungefähr um zehn nach vier.«
    »Wieso ist sie sich da so sicher?«
    »Weil sie

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