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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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noch viel zu müde, um die Augen aufzumachen, viel lieber würde ich jetzt noch weiterschlafen.
    „Schatz?“, höre ich es leise flüstern. „Senora Molina, bitte aufwachen.“
    Etwas unwillig schlage ich die Augen auf und bin sofort wieder besänftigt, als ich diesen attraktiven Mann vor mir sehe. Meinen Mann wohlgemerkt.
    „Ist es schon so spät?“
    „Es ist gleich halb elf“, lächelt er mir zu. Ich bemerke, dass er schon angezogen ist, er trägt ein weißes Hemd und eine Jeans und natürlich sieht er blendend darin aus. Während ich wohl noch total verknautscht und mit wilden Locken so ziemlich das optische Gegenteil von ihm bin.
    Ich rappel e mich hoch und setze mich im Bett auf.
    „Tu das nicht“, grinst er mich an, dann zieht er mir das Laken über die Brüste. „Sonst kommen wir heute nicht mehr aus dem Haus raus.“
    „Wäre das so schlimm?“, ich denke gar nicht daran, das Laken festzuhalten, sondern schlinge die Arme um seinen Hals und ziehe ihn zu mir hinunter.
    „Wir sind frisch verheiratet, da kann uns das ja keiner übel nehmen“, ich knabbere sehnsüchtig an seiner Unterlippe.
    „Theoretisch hast du natürlich recht“, grinst mein Mann – wie sich das anhört, ich könnte das ständig vor mir hersagen – mich an. „Aber praktisch haben Marta und Lucia schon im Hochzeitszelt einen Brunch vorbereitet und sie kommen auffällig oft an unserem Haus vorbei und reden dabei recht laut.“
    „Oh, verstehe . Die beiden sind unglaublich“, schnell husche ich aus dem Bett und das schlechte Gewissen überrollt mich. „Ich hätte ihnen helfen müssen“, murmele ich und suche mir hastig etwas zum anziehen aus.
    „Schatz“, Nicolas stoppt mich und nimmt mich in die Arme. „Du musst nicht helfen. Aber ich denke, wir sollten uns sehen lassen. Im Übrigen…“, er räuspert sich verlegen. „Also dein Vater soll ja nicht denken, dass ich… also… dass wir…“
    „Was denn?“, frage ich ihn frech.
    „Du weißt, was ich meine“, Nicolas schaut mich empört an und ich muss leise kichern.

    Hand in Hand gehen wir zum Zelt, meine Eltern und Oma Josy haben schon gefrühstückt und sitzen gerade mit Jonas, meinen Freunden und Christina zusammen.
    „Guten Morgen“, schallt es uns fröhlich entgegen und mein Bruder und Markus können es sich natürlich nicht verkneifen, ein paar blöde Bemerkungen zu machen.
    „Sollen wir euch nach dem Frühstück etwas von der Gegend zeigen?“, fragt Nicolas meine Eltern.
    „Sehr gerne . Ich hab gehört, du machst jetzt ein Fernstudium?“, mein Vater macht einen zerknirschten Eindruck.
    „Ja .“
    „Stella, also wenn du möchtest, dann kannst du natürlich gerne dein Studium in Berlin beenden. Wir kommen natürlich dafür auf“, sagt er dann ungewohnt schüchtern.
    Nicolas schaut mich gespannt an. Ich kann mir denken, was in ihm vorgeht. Ich weiß, dass er es besser finden würde, auch wenn er nur ungern auf mich verzichtet. Aber diese Option kommt für mich nicht mehr in Frage.
    „Nein. Ich werde das Fernstudium beenden. Jetzt wieder zurück nach Berlin zu gehen, das wäre Quatsch.“
    „Es ist deine Entscheidung“, nickt er mir zu.

    Nach dem Brunch wollen wir alle zusammen Marta und Lucia helfen, das Essen wegzuräumen und das Geschirr zu spülen, doch die beiden bauen sich drohend vor uns auf und fangen wie verrückt an zu schimpfen.
    Also lassen wir die beiden allein zurück und machen uns mit zwei Jeeps auf eine Fahr t über das Land der Molinas.
    Auch an ‚unserem’ See fahren wir natürlich vorbei.
    Anschließend sitzen wir mit meinen Eltern und Jonas zusammen auf der Terrasse. Meine Oma ist zu Marta und Lucia hinübergegangen und Markus und Jenny üben sich beim Reiten.
    „Stella und ich planen, am See ein Haus zu bauen“, erklärt Nicolas meinem Vater, als wir zurück sind.
    Er ist immer noch vorsichtig ihm gegenüber und schaut ihn unsicher an.
    „ Das ist ein wunderschöner Ort“, lächelt meine Mutter.
    „Ihr wollt also wirklich dauerhaft hier bleiben?“, hakt mein Vater nach. „Versteht mich nicht falsch, ich möchte euch nicht bevormunden, aber ich möchte euch zumindest Alternativen aufzeigen. Okay?“
    „Okay“, sage ich vorsichtig und mustere ihn skeptisch.
    „Du könntest eine eigene Praxis in Berlin aufmachen, Nicolas. Falls es am Startkapitel hapern sollte, lässt sich da bestimmt was machen“, sagt er. Es klingt nicht überheblich, sondern wie ein geschäftliches Angebot, dann schaut er mich an. „Du weißt, dass

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