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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Ich wurde ganz nervös bei dem Gedanken, mit einem Faeling zu reden, deren Großmutter eine königliche Sidhe-Prinzessin (und das war Engel, kirre hin oder her) und deren Urgroßmutter eine Sidhe-Königin war.
    Weitaus drängender jedoch war folgendes Problem: Was zieht man an, wenn man sich mit Tower-Raben trifft, einem royalen Faeling und später vielleicht noch mit seinem künftigen Partner? Am Ende entschied ich mich für sportlich-elegant, mit einem leichten Touch sexy (für letzteres Vorhaben): eine grüne, mit Spitzen besetzte Seidenbluse, dazu eine eng anliegende schwarze Samthose und Boots mit Killer-Heels.
    »Und heute Nacht«, flüsterte ich, während ich zu Malik unters Bett linste, »gehe ich noch mal nach Sucker Town und finde raus, was es mit Fjodor, Mad Max, Darius und meinem Blut auf sich hat. Und du kannst nichts dagegen machen, ätsch.«

justify
    31. K apitel
    S ylvia stand vor der Tür, eine Riesentüte vom Rosy Lea Café in der Hand. Aber sie war nicht allein.
    Sie hatte Johnny Depp mitgebracht.
    Mir klappte der Unterkiefer herunter.
    Sie breitete die Arme aus. »Tada!«, schmetterte sie fröhlich. »Schau mal, wen ich gefunden hab!«
    Das war Johnny Depp ! In seinem Käpt’n-Sparrow-Kostüm!
    »Moin, moin, Liebchen.« Er streckte den Arm vor und streifte neckend mit der Faust mein Kinn. Dabei stieß er eine Serie hoher Klicklaute aus. »Alles so weit klar an Bord?«
    Meine Augen wurden ganz schmal. Dieses Klicken kam mir bekannt vor … Das war gar nicht Johnny Depp, das war Fischfresse, der Najade – und das Klicken war seine typische Lache. Wie hieß er noch mal mit richtigem Namen?
    »Sag nichts.« Ich seufzte. »Du bist hier, um mir den Hof zu machen.«
    »Erraten!« Er drängte sich an mir vorbei und betrat meine Wohnung. Lässig schlenderte er umher und blieb schließlich unter meinem Kronleuchter stehen. In der Wohnung roch es auf einmal prickelnd nach Ozon. Fischfresse sah aus, als gefiele ihm, was er sah, ja, als würde es ihm nichts ausmachen, hier einzuziehen.
    Über seinem Kopf explodierten auf einmal in einem Funkenregen ein halbes Dutzend Glaskristalle. Aus dem Grinsen wurde ein Gähnen, seine Wangen wurden breiter, und lange Kiemen wuchsen daraus hervor. Seine zotteligen Piraten-Dreadlocks schnurrten zusammen und morphten zu einer hohen, stacheligen Kopfflosse, deren Tentakel sich in den Glaskristallen des Lüsters verhedderten. Sein Kostüm verschwand ebenfalls, und nun stand er in seiner ganzen, gloriosen, doppelten Nacktheit vor mir.
    Ich blinzelte, nicht gerade erfreut. Ein nackter, eins achtzig Meter großer Najade stand mitten in meinem Wohnzimmer, Schwimmhäute, Kiemen und alles.
    Und das auf nüchternen Magen.
    »Uuh, er kann mit beiden umgehen, weißt du«, flüsterte Sylvia mir verschwörerisch ins Ohr, »einfach göttlich im Bett!« Sie drückte meinen Arm. »Aber verrate ihm das ja nicht! Er ist schon eingebildet genug.« Sie tätschelte meinen Po. »Ich finde auch, du siehst einfach toll aus, Genny.«
    »Hmpf.« Sollte das ein Kompliment sein? Eine Einladung? Oder eine Warnung, die Finger von diesem »Liebesgott« zu lassen? Ich war mir nicht sicher.
    Wie aus dem Nichts erschien in Sylvias Händen ein sauber zusammengefaltetes Badetuch, das sie dem Najaden neckisch an die Heldenbrust klatschte. »Du hast das mit dem Glamour noch immer nicht ganz raus, was, Ricou?« (Ach ja, so hieß er!) Sie schaute mich an, als wolle sie sagen, »ein Idiot, ja, aber ein liebenswerter«. Dann schlenderte sie in meine Küchennische und begann ihre Riesentüte auszupacken.
    Ricou musterte angewidert das Badetuch: pink, mit weißen Kirschblüten. Widerwillig wickelte er es sich um die Hüften und befestigte es mit seinem peitschenartigen Schwanz. Dann stemmte er die mit Schwimmhäuten versehenen Hände in die Hüften und schaute zum Kronleuchter hinauf. Er blinzelte, aber nicht mit Augenlidern. Eine feine Membran legte sich kurz über seine schwarzen pupillenlosen Fischaugen. »Hübscher Enthüllungszauber, muss ich zugeben, Liebchen. Hast du den von der alten Gillie vom Markt?«
    »Nein«, antwortete ich und machte die Haustür zu. »Die sind von Bernie Mittle.«
    »Bernie ist gut, aber geh nächstes Mal lieber zu Gillie. Die ist genauso gut, aber viel billiger.«
    »Hör auf ihn, Genny«, warf Sylvia mit einem raschelnden Lachen ein. »Wenn einer weiß, wo man welchen Zauber billig kriegt, dann er.«
    »Danke«, sagte ich. Ich musste an meinen ausgeleierten Schutzzauber denken und

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