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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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einsames weißes Blütenblatt flatterte zu Boden und landete neben ihren silbernen Riemchensandalen.
    Ich schluckte den Bissen Sandwich hinunter. »Na? Wer will als Erster?«
    »Ricou hier hat dich beim Pokern gewonnen«, sagte Ricou unbehaglich und schüttelte seine Kopfflosse, um sie aus dem Kronleuchter zu befreien. »Das hab ich dir ja schon gesagt, als wir uns das letzte Mal trafen, Liebchen.« Er schlenderte zur Küche, nahm sich eine Sardine, warf sie hoch und fing sie mit einem lauten Schnappen auf.
    »Er hat beim Pokern getrickst.« Sylvia träufelte ein Muster aus Ahornsirup über ihre Pancakes.
    »Das ist übertrieben«, brummelte Ricou. Er nahm sich noch eine Sardine. »Ricou stand wenigstens auf der Liste.«
    Ich verschluckte mich fast an meinem Sandwich. Eine Liste ? Welche Liste?
    Sylvia klopfte mir zerstreut auf den Rücken. »Na, Ricous Name wurde ja auch nicht von der Liste entfernt, nicht wahr?«, sagte sie giftig.
    »Weil Lady Meriel darauf bestanden hat!« Er warf sich die Sardine in hohem Bogen in den Mund.
    »Ach was!« Sylvia zerknüllte den Sirupbecher und warf ihn in die Papiertüte. »Ricou ist hundertdreiundsechzig, nicht drei Jahre alt. Er sollte allmählich für sich selbst einstehen können.«
    »Was für eine Liste?«, stieß ich hustend hervor.
    »Ricou kann nicht erkennen, dass du für dich einstehst, Knöspchen! Oder warum bist du sonst hier? Du wurzelst immer noch in Lady Isabellas Topf.«
    »Tu ich nicht!« Sie deutete anklagend mit ihrer Plastikgabel auf ihn. »Ich hab meinen eigenen Topf, seit ich fünfzig bin!«
    »Was für eine Liste?!«, brüllte ich.
    Sylvia schaute mich verblüfft an. »Na die, auf der die Leute stehen, die um dich werben dürfen.«
    »Die Liste, auf der Knöspchen nicht draufsteht«, warf Ricou ein. Seine Kiemen bebten schmollend. »Weiß also nicht, was sie hier zu suchen hat.«
    »Ich bin hier, weil Genny nichts mit Algernons Twig-Gang zu tun haben will.« Sylvia schniefte. Aus ihrem Kleid löste sich ein wahrer Blütenregen. »Was ich ihr kaum vorwerfen kann, nachdem sie das Übliche bei ihr versucht haben. Was für ein fieser Reisighaufen die doch sind.«
    Das Übliche?!
    Ricou ließ seine Sardine fallen und schlang einen schuppigen Arm um Sylvias Schultern. Einer seiner Klauenfinger tappte sanft auf ihren rosa Fahrradhelm. »Ach, Knöspchen, du musst nicht gleich die Blätter abwerfen. Ich hab doch gesagt, wenn sie das noch mal bei dir versuchen, stutz ich sie so zusammen, dass sie zwei Sommer brauchen, um sich davon wieder zu erholen.«
    Sie hatten auch Sylvia überfallen? Und ich hatte gedacht, dass sie mich schwängern wollten, um den Fluch zu brechen . Jetzt jedoch sah es so aus, als wäre Vergewaltigung ein bevorzugtes Freizeitvergnügen dieser Gang.
    »Mein Held«, schniefte Sylvia und tätschelte stolz seine Brust. Doch dann piekste sie ihn mit dem Finger. »Aber wenn du’s dir nicht mit mir verderben willst, musst du Lady Meriel bitten, dich von der Liste zu streichen, klar?«
    »Niemand streicht hier irgendwen von irgendeiner Liste.« Ich warf mein beinahe aufgegessenes Bacon-Sandwich auf die Küchentheke. Mir war der Appetit vergangen. »Weil es keine Liste mehr gibt.«
    »Was?«, stießen sie gleichzeitig hervor.
    Ich nahm eine Papierserviette und wischte mir wütend die Finger ab. »Wenn ich beschließe, ein Kind zu bekommen«, sagte ich und funkelte die beiden böse an, »dann nur mit einem willigen, alleinstehenden Partner. Ich lasse mich doch nicht mit jemandem ein, der schon eine Beziehung hat. Ich will den Fluch brechen, nicht Beziehungen zerstören. Wer immer euch zwei für gute Kandidaten gehalten hat, ist auf dem Holzweg.«
    Ricous Kopfflosse zuckte alarmiert hoch. »Aber der Fluch muss doch gebrochen werden! Es geht nicht nur um die Fae, auch um all die Faelinge. Ich hab selbst sechs Junge und …«
    »Du hast sechs Kinder ?«, unterbrach ich ihn entsetzt.
    »Jeder, der auf der Liste steht, hat Kinder«, antwortete Sylvia gleichmütig, »oder Faelinge. Das war eines der Auswahlkriterien. Ich selbst hab leider noch nie ausgesamt.«
    Auswahlkriterien ? »Und die anderen Kriterien?«, fragte ich erzürnt.
    »Ach, nur noch zwei. Man muss unter zweihundert Jahre alt sein und mindestens ein Faelingkind haben, damit man weiß, um was man kämpft. Und weil man auf diese Weise seine Zeugungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat.« Sie schürzte die Lippen. »Ich glaube, es standen anfangs ungefähr fünfzig auf der Liste, aber als Tavish

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