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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Maxim stieß ein bellendes Lachen aus. »Du machst Witze! Der ist durch so viele Versprechungen gebunden, er muss erst mal nachsehen, was für ein Tag ist, bevor er sich ein Schlückchen genehmigt.«
    »Wer dann?«
    »Was bin ich? Das verdammte Orakel von Delphi? Finde es selbst raus. Oder lass meine verrückte Kusine herumschnüffeln. Die ist doch so dicke mit den Fae. Ach so, nein, du bist ja nicht ihr Typ, was?«, höhnte er. »Sie mag sie jünger und formbarer, so wie unseren unwiderstehlichen Darius. Ganz schön frech, mitten im Ritt das Pferd zu wechseln. Die alte Francine ist deswegen ganz schön sauer, überrascht mich nicht, aber trotzdem: Man fragt sich, was meine Kusine und ihr blutsaugendes Schoßhündchen wohl aushecken, nicht?« Er senkte verschwörerisch die Stimme. »Ich fürchte, die beiden sind viel enger, als wir bisher angenommen haben. Nicht, dass ich scharf auf sie wäre. Ich fürchte, dieser Apfel ist nicht weit vom Stamm gefallen. Mein Gesicht tut immer noch scheußlich weh …«
    »Maxim, wer ist Andy?«
    Ich spitzte die Ohren: Andy, das war der Name, der Darius durch den Kopf geschossen war, als ich ihn fragte, wozu Mad Max meine Blutbeutel brauchte.
    »Maxim?«, wiederholte Malik, aber es kam nichts mehr. Wie auch immer sie miteinander kommuniziert hatten, die andere Partei war offensichtlich offline gegangen.
    Ich wartete noch ein bisschen, dann schlug ich meine Augen auf. Wir fuhren gerade an den gotisch anmutenden Brückentürmen der Tower Bridge vorbei, deren beleuchtete, blau gestrichene Laufwege ein wenig Farbe in den bleigrauen Himmel brachten. Nicht mehr weit. Ich schaute auf den am Boden liegenden Malik hinunter. Am liebsten hätte ich ihm einen Fußtritt verpasst und ihn gezwungen, mir zu sagen, was er mir verschwieg. Was hatte ich also erfahren? Dass Mad Max offenbar zwei Kinder hatte. Aber was hatte er mit Helen zu tun? Oder seine Kinder? Und wo kamen die verschollenen Faelinge ins Spiel? Das Einzige, was ich sicher wusste, war, dass Mad Max Angst hatte, der Autarch könnte das alles herausfinden – was ich durchaus nachvollziehen konnte –, und das wiederum bedeutete, dass er wohl doch nicht so verrückt war, wie ich gedacht hatte. Dann hatte Malik sich nach dem fangzähnigen Kuckuckskind erkundigt, das sich bei den Harriers eingenistet hatte. Mad Max hatte zwar bestritten, noch irgendetwas mit Ana zu tun zu haben, ja, er schien sie nicht zu mögen, aber er war keineswegs überrascht gewesen, und das ließ vermuten, dass er wusste, wer dieser Vamp war.
    Der Van hielt mit quietschenden Bremsen an, und ich zuckte zusammen, als daraufhin der Leichensack mit Malik über den Fußboden schlitterte und mit einem dumpfen Geräusch gegen die Hecktür stieß.
    Ich blickte auf. Wir waren am Ziel angekommen, dem Kriegerdenkmal am Tower Hill.
    Hugh erwartete mich bereits vor dem langen Säulengang mit den großen Bronzeplatten, in die die Namen der Gefallenen eingraviert waren. Mir kam ein Gedanke. Ich schmunzelte. Vielleicht konnte Hugh den schönen Vampir ja dazu überreden, ihm sein Herz auszuschütten. Irgendwas musste Malik ja schließlich tun, während ich mich um die Akquise unserer Tower-Tour-Tickets bemühte. Es hatte aufgehört zu regnen. Erleichtert sprang ich aus dem Wagen. Hugh und ich begrüßten uns und sahen dann zu, wie die beiden Constables den eingepackten Malik aus dem Wagen hoben und durch den Säulengang ins Innere des Gewölbes trugen.
    »Du hast, wie ich sehe, Mr al Khan überreden können, mit uns zu kooperieren«, bemerkte er schließlich mit seiner brummigen Bassstimme. Auf seiner rötlichen Steinstirn zeichneten sich tiefe Risse ab. »Er hat dir hoffentlich keine Schwierigkeiten gemacht?«
    »Mit dem bin ich fertig geworden«, antwortete ich beruhigend. Ich wollte in der Erinnerung daran schon das Gesicht verziehen, verkniff es mir aber. Wenn es um Vampire ging, hatte Hugh keinerlei Sinn für Humor. »Gibt’s schon was Neues über Finns Tochter?«, erkundigte ich mich besorgt.
    »Nein, Genny, tut mir leid.« Er tätschelte mir mit seiner kantigen rosa Pranke die Schulter. »Finn ist mit ein paar WPCs unterwegs, um mit allen Bekannten und Freundinnen von Nicola zu reden; vielleicht können die uns ja einen Hinweis geben. Er sollte bald wieder hier sein.«
    Ich seufzte. Ich machte mir Sorgen um Finn. »Und unser Doppelgänger-Plan?«
    »Da läuft es auch nicht so gut.« Von Hughs Schädel stiegen dichte rosa Staubwolken auf. Allmählich sah er aus, als hätte

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