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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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ungehalten.
    Er strich sich mit der Hand über seinen Stoppelkopf. »Nein, du brauchst Francine nicht um Hilfe zu bitten«, sagte er mit sichtlichem Widerwillen, »ich werde dich begleiten, und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dich zu beschützen. Unter zwei Bedingungen.«
    »Und die wären?«
    »Erstens: Deine Sicherheit hat oberste Priorität«, entgegnete er fest, »und zweitens: Wenn du dich schon in Gefahr begeben willst, solltest du besser darauf vorbereitet sein. Du wirst mir erlauben, dich zu heilen.«
    Sein Blut trinken? Mein Puls schnellte erwartungsvoll hoch. Ich hätte zu gerne abgelehnt, wusste aber, dass ich mir das nicht leisten konnte. Er hatte recht. Ich musste all meine Kräfte zur Verfügung haben.
    »Also gut«, stimmte ich zu. Als er mich daraufhin verblüfft anstarrte, sagte ich: »Rein praktische Erwägungen.« Ich bückte mich und wischte etwas von dem Blut auf der Schwelle weg und brach so den Zauber. Dann öffnete ich die Tür und nickte den beiden strammstehenden Trollen zu. »Es bleibt bei Plan A.«
    »Okeydokey, Genny«, brummte Constable Lamber.
    »Plan A?«, erkundigte sich Malik mit hochgezogener Braue. »Dir ist doch hoffentlich klar, dass ich dir befohlen hatte, nicht zu gehen. Diese beiden Gentlemen hätten den Zauber also nicht durchbrechen können, um dich herauszuholen.«
    »Da irren Sie sich, Sir.« Taegrin hielt mir seine Pranke hin.
    »Plan B«, sagte ich und nahm triumphierend das rote Gummibärchen von seiner breiten Handfläche, danach auch das grüne, das Lamber mir reichte. Ich zeigte sie Malik. »Zauberschlüssel.« Ich hatte eine lange, äußerst informative Unterhaltung mit Ricou über Blut-Abwehrzauber geführt. »Ein Tropfen von meinem Blut und ein wenig Willenskraft in die Gummibärchen, und jeder kann damit meinen Blut-Abwehrzauber passieren, als wäre er ich selbst.« Ich warf mir die Gummibärchen in den Mund und kaute mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf den zauberkräftigen Geleetierchen herum. »Sie hätten mich also sehr wohl herausholen können, ohne den Zauber zu zerstören. Und du wärst weiterhin in der Falle gesessen.«
    »Bravo, Genevieve.« Er nickte anerkennend. »Apropos Tricks, wie stellst du dir vor, dass wir in den Tower hineingelangen?«
    Ich schürzte die Lippen. »Das ist der knifflige Teil des Plans. Ich kenne jemanden, der mir helfen könnte, aber ich bin nicht sicher, ob sie’s tun wird.« Oder was es mich kosten würde. Ich warf Malik einen Seitenblick zu. »Wir warten besser mit dem Heilen, bis ich das geklärt hab.«

justify
    43. K apitel
    I ch saß nachdenklich hinten im Polizei-Van und begutachtete die mobile Tageslicht-Reiseausrüstung für Vampire, sprich, den mit einem Reißverschluss verschlossenen Leichensack. Er war aus Leder und nicht aus dem dicken, reißfesten Plastik, das normalerweise von der Polizei verwendet wird. Lederbekleidung ist für Vampire also offenbar nicht nur Fashion-Statement und Klischee, sondern auch ein wirksamer Tageslichtschutz. Der Sack – oder besser gesagt, Malik – lag im Fußraum zwischen den zwei seitlichen Sitzbänken im hinteren Teil des Vans.
    Malik und die zwei Constables hatten so getan, als wäre nichts weiter dabei, sich in einem Leichensack abtransportieren zu lassen. Die Touristen im Covent-Garden-Bezirk waren dagegen weit weniger nonchalant gewesen. Ein Blitzlichtgewitter aus Handykameras und Fotoapparaten hatte unseren Weg aus dem Haus begleitet. Ich war mit eingezogenem Kopf so schnell wie möglich in den Van gesprungen. Trotzdem war ich sicher, dass mich die Presse nach dieser kleinen Vorführung erneut belagern würde. Aber immer noch besser als tot sein. Und wenigstens hatte ich diesmal keine Brücke in die Luft gejagt. Noch nicht, jedenfalls.
    Eine halblaute Stimme ließ mich aufblicken.
    Der Goldglimmer in Constable Taegrins schwarzer, polierter Troll-Haut reflektierte die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos. Er saß auf der Bank mir gegenüber und hatte seine Füße auf der Sitzfläche von meiner Bank abgestellt, ebenso wie ich auf seiner, denn die einzige andere Möglichkeit wäre gewesen, sie auf dem eingepackten Malik zu parken. Hatte er etwas gesagt? Er zwinkerte mir zu, als er meinen Blick auffing, also war er es wohl nicht gewesen. Ich erwiderte sein Grinsen. Wie viel einfacher wäre doch mein Leben, wenn ich Malik einfach auspacken und zwingen könnte, mir zu verraten, was er und Tavish mir verheimlichten. Als ob das je passieren würde. Nun, die

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