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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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entführt und vergewaltigt!«, keuchte ich empört. Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken.
    Sylvia zuckte zusammen. »Technisch gesehen, ja.«
    »Was soll das heißen? Entweder sie haben oder sie haben nicht!«
    »Ssie haben einen Fruchtbarkeitssrituss durchgeführt«, erklärte die Bibliothekarin. »Rhiannon war einversstanden, aber ssie ist nicht ganz richtig im Kopf und hat nicht versstanden, wass das hieß. Eine eigenartige Ssituation.«
    Rhiannon war nicht ganz richtig im Kopf? Aber natürlich, sie meinten ja Engel – ich hatte einen Moment lang ganz vergessen, dass Rhiannon und Engel ein und dieselbe Person waren und dass Engel Anas Großmutter war.
    Zwei weitere vergilbte Zeitungsartikel tauchten mit einem zarten Klingeln vor uns in der Luft auf. Die Schlagzeilen lauteten: AMOKLAUF IM TOWER OF LONDON und TRAFALGAR SQUARE SPRINGBRUNNEN WIRD EXORZIERT .
    Ich überflog die Artikel. Darin war vom Fossegrim die Rede und davon,was er angerichtet hatte, als man seine Geliebte entführte, und von den Folgen, die dies für ihn gehabt hatte. Rhiannon oder ihre Tochter wurden in keinem dieser Artikel erwähnt; wahrscheinlich hatte man ihre Namen bewusst herausgehalten.
    »Der Fosssegrim hat ssich an dem alten Donn und den anderen gerächt«, zischte die Bibliothekarin, »aber alss die Menschen davon erfuhren, wollten ssie ihn entfernen lasssen. Man hat ssich schließlich darauf geeinigt, den Brunnen mit Schutzzaubern abzuriegeln, die den Fosssegrim drei Jahrzehnte lang an den Brunnen fessseln würden. Deshalb konnte er ssich aber leider nicht um ssein Kind, Brigitta, kümmern, und ssie wurde zu ihrem Schutz unter die Obhut der Hexen gessstellt. Ssie wuchss bei ihnen auf und hat Ana geboren, die ebenfallss dem Schutz der Hexen anvertraut wurde.«
    »Offenbar haben sie sie nicht gut genug beschützt«, brummelte ich. Verdammt. Die arme Ana war das klassische Opfer des Fluchs – und mehr als das. Rhiannon, ihre Großmutter, war gezeugt worden, um den Fluch zu brechen , Brigitta, ihre Mutter, war von den Vamps ermordet worden, und sie selbst war mit vierzehn in einem Blutbordell gelandet. Und obwohl sie angeblich von ihrem Zauberer-Ehemann daraus befreit worden war, stand sie immer noch im Bann eines Vampirs – war also noch immer ein Fluchopfer. Ich musste ihr helfen, sobald ich herausgekriegt hatte, wie ich an dem furchterregenden Fossegrim vorbeikam …
    »Also«, sagte ich, »Ana wohnt, wie ich gehört habe, jetzt bei ihrem Großvater, dem Fossegrim auf dem Trafalgar Square. Ist er wirklich so wahnsinnig, wie man hört?«
    »Du meine Güte, ja.« Sylvia schüttelte sich. »Wenn ich du wäre, ich würde mich von ihm fernhalten. Er ertränkt gerne …«
    »Er hat nie einer Frau oder einem Kind etwass zuleide getan, Sssylvia«, lispelte die Bibliothekarin streng.
    Ah, gut zu wissen, da ich ja vorhatte, seine Enkelin zu besuchen.
    Sylvia schaute ihr Handy stirnrunzelnd an. »Aber ich dachte, dass Rhiannon deshalb in die Schönen Lande zurückgeschickt wurde und man ihre Tochter deshalb den Hexen in Pflege gegeben hat?«
    »Nein, man hat Rhiannon erlaubt, in die Schönen Lande zurückzukehren, weil man Clíonas Zorn nicht noch einmal erregen wollte.«
    Ich schnaubte. Erlaubt , von wegen. Dann kam mir ein Gedanke. »Aber warum hat Rhiannon dann ihre Tochter den Hexen überlassen?« Doch noch während ich diese Frage stellte, wusste ich auch schon die Antwort: Sie starrte mich aus dem Stammbaum an. »Brigitta war eine Vollblut-Sidhe, und ihr habt sie wegen des Fluchs dabehalten. Verdammt ! Sie sollte euer neues Fluchbrecher-Experiment werden. Ihr habt versucht, sie zu schwängern, stimmt’s? Und Clíona hat euch einfach gelassen.« Zorn stieg in mir auf, und ich versetzte dem Buch einen Fußtritt, dass es gegen die Wand neben der Badezimmertür knallte. Sylvia zuckte zusammen.
    »Wir sssind nicht sso graussam, wie du zu denken scheinsst, Ssidhe«, zischelte die Bibliothekarin versöhnlich. »Wir hatten große Hoffnungen in Brigitta gesetzt. Ssie durfte ssich wie du den Vater dess Kindess sselbst aussssuchen. Und ssie wählte einen Wasser-Fae. Aber alss Ana, ihre Tochter, geboren wurde, war ssofort klar, dasss ihr Gatte nicht der Vater war.«
    Ich schaute erneut auf den Stammbaum. Anas Vater war als »unbekannt« angegeben, und Ana war ein Faeling. Ich stieß ein unfrohes Lachen aus. »Brigitta hat euch eins ausgewischt, indem sie sich von einem Menschen schwängern ließ, was?«
    »Ja. Brigitta hat unsss allen die Schuld

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