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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Seidenband, mit dem sie umschnürt war, öffnete sich von selbst, und das Pergament entrollte sich nicht ohne eine gewisse Dramatik. »Das ist Annans Stammbaum«, sagte Sylvia ehrfürchtig.

    Ich schaute mir den Stammbaum an. Sogleich fiel mir Rhiannons Name ins Auge, Clíonas Tochter. Engels früherer Name, wie mir Grianne, meine ungute Fee, berichtet hatte. Dann waren es ja vielleicht Engel/Die Mutter, die mir Gedanken an Ana (ihre Großenkelin) als mögliches Opfer in den Kopf setzten?
    »Einfach tragisch, nicht, Libby?«, sagte Sylvia traurig.
    Ich schaute auf den Stammbaum. »Damit ist wohl nicht Anas Heirat mit dem Zauberer gemeint, oder? Du beziehst dich auf die Mutter, Brigitta, die von Vampiren überfallen und getötet wurde«, sagte ich, »und Ana selbst ist ja auch zeitweilig in ihre Fänge geraten.«
    Sylvia stieß ein ersticktes Lachen aus, das wie Blätterrascheln klang. »Ja, Brigitta ist von den Blutsaugern ermordet worden. Das hätte ich beinahe vergessen. Ja, das war auch eine Tragödie. Diese arme Familie, was die nicht schon alles durchmachen musste; es kann einem das Herz brechen. Und alles bloß wegen dem Fluch.«
    »Das hat sssich Clíona ssselbssst zuzuschreiben«, lispelte die Bibliothekarin. »Wenn ssie den Droche Guidhe nicht verhängt hätte, wäre das alless nie passsiert.«
    »Aber was ist denn nun passiert?«, fragte ich.
    Ein heller Glockenton ertönte, und diesmal erschien neben der Pergamentrolle eine vergilbte Zeitung. Sie flatterte einen Moment lang in der Brise, die zum offenen Schlafzimmerfenster hereinwehte, doch Sylvia schnippte mit den Fingern, und die Zeitung wurde hart wie ein Infobrett.
    Ich trat näher und begann zu lesen:
    FEENPRINZESSIN AUS TOWER GERETTET
    Von »Brian dem Barden«
    unserem Reporter aus den Schönen Landen
    Eine Sidhe-Prinzessin und ihr Kind wurden endlich aus dem Tower von London befreit, nachdem man sie entführt und dort gefangen gehalten hatte.
    Die traumatisierte Prinzessin (Alter unbekannt) ist nach ihrem Martyrium in den Schoß ihrer Familie zurückgekehrt. Das Kind (eine fünf Monate alte Tochter) wird bei Familienangehörigen in London aufwachsen.
    Mir wurde kalt vor Entsetzen. Finster starrte ich Sylvia und ihr rosa iPhone an. »Wer erklärt mir, was das bedeuten soll?«
    »Na ja.« Sylvia verzog das Gesicht, als ob sie sich den Magen verdorben hätte. »Du weißt doch, was Algernon und seine Kumpel mit dir anstellen wollten?«
    Algernon. Sie musste Stirnband, den Dryaden, und seine Gang meinen. Ich hatte nicht gewusst, wie er hieß, und wollte es auch jetzt nicht wissen. »Du meinst, als sie versuchten, mich zu entführen und zu vergewaltigen?«, sagte ich finster. Und Sylvia war auch nicht ganz unschuldig gewesen, dachte ich zornig.
    »Mist, jetzt bist du wieder sauer.« Sie ließ die Schultern hängen. »Ich wusste nicht, dass sie das vorhatten. Das hätten sie nicht tun dürfen. Wenn ich gewusst hätte, was sie planen, hätte ich’s jemandem verraten.«
    »Und weiter?« Ich verschränkte die Arme und starrte sie finster an.
    »Na ja, das Ganze ist vor ungefähr vierzig Jahren passiert. Der alte Donn, er war damals das Oberhaupt, hat verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Fluch gesucht. So, wie wir jetzt auch.« Sie bedachte mich mit einem bedeutungsvollen Blick. »Na, um’s kurz zu machen, er kam auf den Gedanken, eine Sidhe zu suchen, die bereit wäre, schwanger zu werden. Aber Clíona hat uns nicht erlaubt, ihre Hofdamen zu umwerben. Und die anderen Königinnen wollten nichts mit dem Fluch zu tun haben. Es stand also ziemlich schlecht, als irgendwann Rhiannon zu Besuch nach London kam. Als der alte Donn und zwei andere Wylde Fae rausfanden, dass sie hier war« – sie verzog erneut das Gesicht und deutete auf die schwebende Zeitung – »na ja, da haben sie das da getan.«
    Dann war ich also gar nicht die Erste gewesen! Kacke. Sie hatten es schon mal mit der »Entführen-und-schwängern-wir-die-Sidhe-Methode« versucht, um den Fluch zu brechen. Aber da der Fluch noch existierte, musste ihr Plan offensichtlich in die Hose gegangen sein … aber Rhiannon hatte ja ein Kind geboren, eine Tochter, das stand ja hier, auf dem Stammbaum. Und in dem Zeitungsartikel wurde ebenfalls eine Tochter erwähnt, also …
    »Rhiannon war beim Fossssegrim zu Bessuch, als der alte Donn ssie entführt hat«, drang die Stimme der Bibliothekarin aus dem Handy, »da war ssie aber bereitsss von ihm schwanger.«
    Kacke. Das bedeutete … »Sie haben eine Schwangere

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