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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Bescheid gesagt. Sie kommt später auch her.« Viola strahlte.
    »Mann, ist das aufregend!« Lucy hüpfte auf und ab. »Ich kann’s kaum erwarten, ihn zu sehen.«
    »Toll« – ich lächelte –, »aber ich hab’s nicht so mit …« Ich krümmte zwei Finger und hielt sie mir an die Halsschlagader. Außerdem würden die drei erst mal mit Darius ihr Wiedersehen feiern, was sicherlich nicht jugendfrei werden würde. »Geht schon mal vor, ich komme später.«
    »Okey-dokey, Genny«, zwitscherte Rissa und zog ihre Schlüsselkarte durch den Schlitz neben der Tür zu den Separees. Dahinter lag ein nichtssagender, mit einem Teppichboden belegter Korridor, wie man ihn in jedem durchschnittlichen Hotel finden konnte. Kreischend und jubelnd flatterten die Motten den Gang entlang zur Nummer elf.
    Ich dagegen musste erst mal Mad Max aufsuchen.
    Ich ging zur Garderobe. Normalerweise übergab ich meine Blutbeutel immer einem Security Officer, nahm die Quittung entgegen und verschwand wieder. Doch diesmal hüpfte ich auf den Tresen, schwang meine Beine hinüber und sprang auf der anderen Seite wieder hinab.
    Die junge Garderobiere fuhr empört hoch. »He, Sie können doch nicht einfach …«
    Ich nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände und drang in ihren Geist vor. Es war so leicht, als würde man eine offene Tür einrennen. »Hallo« – ich warf einen Blick auf ihr Namensschildchen – »Cheryl. Dürfte ich deine Schlüsselkarte haben?«
    Sie machte sie von dem Clip an ihrer Hüfte los und händigte sie mir widerstandslos aus.
    »Danke«. Ich lächelte. »Sehr nett. Und jetzt vergiss mich einfach und mach weiter wie gehabt.« Ich zog mich behutsam aus ihrem Geist zurück.
    Sie setzte sich wieder auf ihren Stuhl.
    Ich zog die Karte durch den Schlitz neben der Tür und trat ein. Der dahinterliegende Raum war Überwachungszimmer und Aufenthaltsraum in einem. An einer Wand standen Schließfächer aus Blech, an der anderen hingen zahlreiche Bildschirme über einer blinkenden Konsole. Ich überflog die Bildschirme: Eingangsbereich, Aufbahrungshalle, Gift Shop, Toiletten – es waren tatsächlich Särge anstatt der üblichen Ställe – sowie die Separees. An der Konsole saß seltsam steif ein Security Officer, eine dampfende Teetasse neben sich. Er nahm mich überhaupt nicht zur Kenntnis.
    Na klar. Mad Max erwartete mich.
    Ich ging an ihm vorbei zur gegenüberliegenden Tür, öffnete sie und schlenderte ins dahinterliegende Zimmer.
    »Kusinchen! Wie nett, dich so schnell wiederzusehen!« Mad Max trat um seinen Schreibtisch herum und rückte mir einen der Besucherstühle zurecht. Auf dem anderen lag mein Rucksack. Strahlend sagte er: »Komm, setz dich doch.«
    Es war ein ziemlich gewöhnliches Büro: Schreibtisch, graue Stühle, grauer Teppich, graue Aktenschränke und anstelle eines Fensters ein großer Flachbildschirm – auf dem die Garderobiere zu sehen war. Mit gewöhnlich meine ich »ungewöhnlich für einen Vampir«. Nicht mal ein ganz normaler Geschäftsführer hätte sich hier für Geld reingesetzt. Das einzig Bemerkenswerte an dem Raum war Mad Max selbst. Er trug eine knallrote Husarenjacke, darunter ein weißes Hemd, enge blaue Uniformhose und blitzende Reitstiefel. Er sah aus, als würde er Verkleiden spielen – was er natürlich auch tat.
    »Danke«, sagte ich und setzte mich. Einen Hinweis auf Vampire gab es allerdings schon: Auf dem Schreibtisch lagen die drei Beutel mit meinem Blut. Einen davon hatte er in ein großes Bierglas gestopft, das mit eingravierten Särgen verziert war. Ein schwarzer Knickstrohhalm steckte in dem Glas. Wie nett – fehlte bloß noch das Papierschirmchen. Neben den Beuteln lag mein Handy.
    »Auf das Bezaubern eines Menschen mit Glamour steht die Todesstrafe, Kusinchen«, bemerkte Max fröhlich und deutete auf den Bildschirm mit der Garderobiere. »Oder hattest du das vergessen?«
    Ich griff mir erst mal mein Handy. Ohne ihn, seine Drohungen oder mein Blut weiter zu beachten, rief ich Malik an, oder besser gesagt, Sanguine Lifestyles, seinen Vierundzwanzig-Stunden-Service. Eine Frauenstimme sagte zögernd: »Ms Taylor?«
    »Ja, ich bin es, und mir geht es gut«, sagte ich, bevor sie fragen konnte. Ich ließ Mad Max, der mich nach wie vor manisch angrinste, nicht aus den Augen. »Könnten Sie bitte die letzte Nachricht, die Sie bekommen haben, wiederholen?«
    »Gewiss, Ms Taylor«, entgegnete sie geflissentlich. »Mr Maxim Andrej Zacharin hat angerufen und folgende Nachricht hinterlassen:

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