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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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nicht auch noch dazu ermutigen sollen, auf seinen eigenen Beinen zu stehen. Und vor allem hätte ich besser auf ihn aufpassen müssen.
    Aber es hatte keinen Sinn, über verschüttete Milch zu heulen – oder besser gesagt: verschüttetes Blut. Erst mal galt es, die Motten zu retten, danach konnte ich mir um Darius Gedanken machen. Nur …
    Mir waren die Ideen ausgegangen.
    Ich schaute Francine an. »Und, wie lautet der Plan?«

justify
    23. K apitel
    D er Tür, ich kann ihn öffnen.« Francine starrte mich mit ihren seltsam durchsichtigen, gläsern wirkenden Augen an. »Ich halte Illusion, und Motten können entkommen. Aber Darius, er hat den Blutrausch, ihn ich darf nicht rauslassen. Ihn ich kann nicht kontrollieren. Und ihn ich will nicht töten.«
    Na, gut zu wissen, auch wenn sie das in einem denkbar gleichgültigen Ton gesagt hatte. Aber wenn es gelänge, Darius aus seinem Blutrausch herauszuholen, müsste sie ihn auch nicht töten. Sie wollte also, dass ich ihn »fütterte«; mein Blut würde seinen rauschhaften Durst befriedigen – aber an ihn ranzukommen, ohne als sein Abendessen zu enden, das war das Problem. Außer …
    Er war jung genug, um sich von meinem Glamour bezaubern zu lassen – das hatte ich schon mal getan. Ja, ein Mal , warnte mich eine innere Stimme, und dieser Vamp war angekettet . Ich verdrängte die Warnung und fragte: »Würdest du ihn aufnehmen? Ihm den Treueid anbieten, wenn die Motten überleben?«
    »Darius …« Fast etwas wie ein Gefühl glomm in ihren gläsernen Augen auf, verschwand jedoch sofort wieder. » Anbieten schon, aber er ihn muss freiwillig akzeptieren. Das Zwang, ich mag es nicht.«
    Ich blinzelte ungläubig. Ein demokratischer Vampir?
    »Also gut, dann kannst du Darius mir überlassen«, sagte ich tapferer, als mir zumute war.
    »Gut. Aber ich brauchen Erlaubnis für Blut. Für Kraft.«
    Klar, sie brauchte Blut. Na ja, da ich ja ohnehin zur Ader gelassen werden würde (und es für einen guten Zweck war) …
    Ich hob meinen Rucksack hoch und öffnete ihn. Wie durch ein Wunder war einer der Blutbeutel noch intakt. Ich holte ihn aus dem bluttriefenden Kühlfach.
    Francines Nüstern bebten, sie schloss kurz die Augen, dann schüttelte sie bedauernd den Kopf. »Darius, er wird brauchen dein Blut.« Sie deutete auf den herumliegenden Mad Max. »Sein Blut, ich kann nehmen. Wenn mein Lehnsherr es erlauben.«
    Ihr Lehnsherr war Malik, aber der war nicht da. Wieder schnürte mir die Sorge die Kehle zu. Wo steckte er nur? Und würde er überhaupt kommen? »Er ist nicht da?« Ich ließ es wie eine Frage klingen.
    »Wir dir sollen helfen, wenn du Hilfe brauchen.« Lächelnd blickte sie auf Mad Max hinab, fletschte dabei ihre Fangzähne. In ihren seltsam transparenten Augen glomm ein raubtierähnlicher Schimmer.
    »Also gut. Ja, ich brauche Hilfe. Bitte, bediene dich, du hast die Erlaubnis deines Lehnsherrn.« Ich wedelte mit der Hand in Richtung Mad Max.
    Schnell wie der Blitz kauerte sie über dem Vampir und schlug die Zähne in seine Kehle. Er brüllte auf und strampelte mit den Beinen. Doch sein Brüllen erstarb, und dann war nur noch ein lautes Schlürfen zu hören. Altes, dunkles Blut spritzte auf Teppich und Wände. Ihre Begeisterung ließ vermuten, dass es hier um mehr ging als nur um eine kleine Stärkung.
    Ich streifte meine Jacke ab und ließ sie neben meinen Rucksack fallen. Dann schaute ich durchs Sichtfenster. Die Motten umschwirrten noch immer unermüdlich den unberechenbaren Darius. Wie lange es wohl dauern würde, bis Francine aufgetankt hatte? Und wie konnte ich es schaffen, nahe genug an Darius heranzukommen, um ihn zu berühren und mit meinem Glamour zu bezaubern, ohne dass er mir die Kehle herausriss?
    Einige endlos lange Minuten später starrte ich noch immer durchs Sichtfenster. Dann keuchte ich erschrocken auf: Darius hatte Rissas Handgelenk erwischt und riss sie an sich. Aber Viola war schon da und hielt ihm ihr blutiges Handgelenk unter die Nase. Rissa konnte sich gerade noch einmal befreien.
    »Jetzt komm schon, Francine«, brummelte ich. Sie nuckelte bereits seit mindestens fünf Minuten an dem Vampir, das sollte doch eigentlich als Stärkung reichen. »Beeilen Sie sich, er hätte sie beinahe erwischt.«
    Eine Hand strich mir sanft das Haar aus dem Gesicht. Ich drehte mich um, und Francine stand neben mir. Ihre Pupillen waren verschwunden, das Deckenlicht spiegelte sich in ihren glasklaren Augen.
    »Hier bin ich«, murmelte sie. Ihre Zungenspitze

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