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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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ich nicht gut kannte und von der ich nicht wusste, ob ich ihr vertrauen konnte, und ein etwas beschränkter Vampir-Freund, der gerade aus einem Blutrausch erwacht war. Wieder spürte ich, wie mich die Panik zu überwältigen drohte, doch dann fiel mir ein, dass ich ja einen Schutzengel hatte. Meinen ganz persönlichen Schutzengel. Mit einem direkten Draht zur Urmutter. Es war höchst unwahrscheinlich, dass sie mich sterben lassen würde, zumindest nicht jetzt, solange ich ihren Auftrag noch nicht erledigt hatte. Und dann gab’s ja noch die Morrígan. Vielleicht sollte ich es ja mal mit Beten versuchen …
    »Genevieve?«
    Es war sowohl Frage als auch Ruf . Mein Herz setzte einen Schlag lang aus.
    »Malik al Khan.« Tiefe Erleichterung und Dankbarkeit durchströmten mich.
    Aber Darius zuckte erschrocken zurück. Eine monströse Gestalt türmte sich über uns auf, halb verborgen in wabernden schwarzen Schatten. Die Augen in seinem hageren, eingefallenen Gesicht schossen Blitze, seine bleiche Haut wurde von dicken blauen Adern durchzogen, kein gutes Zeichen. Er fletschte knurrend die Zähne. Mesmer -induzierte Angst traf uns wie ein Peitschenhieb, und Darius schrie auf. Bevor ich denken, mich sammeln konnte, wurden wir von einer Panikwelle erfasst und fortgerissen.

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    25. K apitel
    I ch kämpfte mich aus der Welle hervor und benutzte Darius’ Augen, um die Situation zu begutachten. Mein Mitbewohner verkroch sich derweil erneut in einer dunklen Ecke.
    Francine kniete zwischen uns und Malik, der den fangzähnefletschenden Monsterlook abgelegt hatte; vielleicht hatte er damit auch nur die einheimischen Vamps einschüchtern wollen. Francine hätte ihm sagen können, dass seine Horrorvorstellung hier überflüssig war.
    »… nicht seine Schuld, mein Lehnsherr«, sagte Francine gerade mit ihrer dunklen, erotischen Stimme. »Ich flehen Euch an, bitte ihn nicht töten. Wartet und hört, was die Sidhe sie hat zu sagen.«
    Ja, hör auf sie, dachte ich, ihn zu töten wäre keine gute Idee – weder für ihn noch für mich.
    » Die Sidhe liegt hinter dir, Francine, und sie ist dem Tode nahe«, sagte Malik mit seiner ruhigen, exotischen Stimme. »Wie kommst du auf den Gedanken, dass sie leben wird, um sich für Darius einzusetzen?«
    Francine antwortete, aber ich hörte nicht länger hin. Ich warf einen ängstlichen Blick auf meinen Hals: Er war fast zugeheilt. Alles, was von den wütenden Bissen übrig war, waren ein paar gezackte, schorfige Narben.
    Danke, Francine!, dachte ich. Vielleicht war ich dem Tod ja gar nicht so nahe, wie Maliks Worte vermuten ließen, auch machte er keinen allzu besorgten Eindruck. Ich musterte ihn genauer. Jetzt, wo ich ihn nicht mehr mit Darius’ Panik betrachtete, sah er schon fast wieder normal aus. Nur seine Haare ringelten sich jetzt nicht mehr dicht und seidig über seinem Hemdkragen, sondern waren ultrakurz, ein Stoppelkopf, der ihn irgendwie kantiger, gefährlicher wirken ließ – aber eigenartigerweise auch verletzlicher. Ich runzelte die Stirn. Ich musste an Mad Max’ Bemerkung denken, dass Malik das neueste Folterspielzeug des Autarchen sei. War wirklich nur sein Haar kürzer, oder konnte es sein, dass er sich mit einer gewissen Vorsicht bewegte?
    Unbehaglich musterte ich auch den Rest von ihm. Er trug wie immer seine übliche Gothic-Uniform: schwarze Hose aus Leder, enges schwarzes Muskelshirt, darüber langer wallender Ledermantel. Und er wallte tatsächlich, dieser Ledermantel, die Schöße flatterten, als ob er vor einer Windmaschine stünde – einer von diesen praktischen Tricks, die Vamps beherrschen. Aus irgendeinem bizarren Grund keimte Neid in mir auf, und ich wünschte …
    Aber es war gar nicht ich, die neidisch war, es war Darius. Er war als Vampir noch zu jung, um irgendwas flattern zu lassen. Darius’ Blick kroch bewundernd über Maliks T-Shirt, unter dem sich ästhetische Brustmuskeln abzeichneten. Er sah zum Anbeißen aus.
    Unsere Erinnerungen verschmolzen. Beide sahen wir, wie wir Malik bissen … wie gut, wie potent, wie berauschend sein Blut schmeckte … uns lief allein beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen, und zwischen unseren Beinen zuckte etwas … Ich erwachte schlagartig aus Darius’ Träumereien.
    Jetzt wird’s mir aber allmählich zu bunt , schimpfte ich in meinem/seinem Kopf.
    Ach, komm . Mein Mund verzog sich gegen meinen Willen zu einem Grinsen. Er hat uns beide gefüttert, ist doch ganz normal, dass … na ja, dass was

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