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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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meinem Schutz«, entgegnete er, »du hast keinen Grund zur Sorge.«
    Dieses Abwimmeln ging mir allmählich auf die Nerven. Es wurde Zeit klarzustellen, wo wir miteinander standen.
    Ich pflanzte ein strahlendes Lächeln auf mein Gesicht. »Du weißt, dass ich nicht mehr vierzehn bin, oder?«
    »Ist mir aufgefallen.« Er musterte mich belustigt.
    »Gut«, sagte ich, ohne auf meinen Puls zu achten. Sein Blick war ohnehin nicht heiß genug, um eine Reaktion zu rechtfertigen. »Lieber Malik, so dankbar ich dir auch für all deinen Schutz und deine Hilfe in der Vergangenheit bin, du kannst und darfst mich nicht mehr länger aus allem heraushalten – vor allem nicht, wenn es mich selbst betrifft. Und mein Hirn austricksen, wann immer es dir passt.«
    Ein seltsamer, rätselhafter Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Ach nein?«
    »Nein«, entgegnete ich fest.
    »Und wie genau willst du mich davon abhalten, Genevieve?«, sagte er sanft.
    Das war nicht die Antwort, die ich erwartet hatte. Oder hören wollte. Ich starrte ihn belämmert an. »Was meinst du damit?«
    »Du hast mir dein Blut aus freien Stücken gegeben.« In Maliks Augen stand ein kühler, distanzierter Ausdruck. »Und das gibt mir nicht nur uneingeschränkten Zugang zu deinem Zuhause, sondern auch zu deinem Geist. Ich kann dich denken und fühlen lassen, was immer ich will. Wann immer ich es will.«
    »Aber das wirst du nicht«, widersprach ich, obwohl mir ein kalter Schauder über den Rücken lief.
    Er zuckte anmutig mit den Schultern. »Und warum nicht?«
    Weil du zu den Guten gehörst!, hätte ich am liebsten geschrien. »Hör zu, Malik, ich bin die letzten fünf Monate wie eine Schlafwandlerin durch mein Leben geschlurft, bloß weil ihr, du und Tavish, die Überbeschützer habt spielen müssen und mich mit diesem Dornröschenzauber belegt habt. Ich meine, ich verstehe ja, dass ihr euch Sorgen um mich gemacht habt, aber jetzt geht’s mir wieder gut, ehrlich. Und ihr könnt mich nicht andauernd auf diese Weise bevormunden. Ihr müsst anfangen, mit mir zu reden, mir zu sagen, was los ist, und aufhören, alles vor mir geheim zu halten, bloß um mich nicht zu belasten. Das ist mein Leben. Darüber habe ich zu entscheiden, nicht ihr.«
    »Ich habe dir mein Wort gegeben, dich zu beschützen, Genevieve.« Er schwieg einen Moment. »Wenn nötig auch vor dir selbst.«
    Ich umklammerte wütend mein Glas. »Jetzt komm schon, Malik, ich kann auf mich selbst aufpassen!«
    Er hob eine Braue. »Wie sich heute Nacht gezeigt hat.«
    »Okay, dann eben meistens«, brummelte ich. »Das heute Abend war eine Ausnahme.«
    »Nein, das war es nicht«, sagte Malik mit einem leisen Anflug von Zorn. »Du bist pathologisch leichtsinnig, wenn es um deine eigene Sicherheit geht.«
    Jetzt war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. »Das waren meine Freunde ! Ich musste ihnen helfen! Noch dazu, wo ich schuld daran war, dass sie überhaupt in Gefahr gerieten. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich nichts unternommen hätte. Sie hätten sterben können.«
    »Möglich«, stimmte er mir zu. »Aber Menschen sterben immer und überall. Das ist traurig und manchmal auch bedauerlich. Aber ihr Leben ist nicht so wertvoll wie deines. Du trägst mein Mal. Du bist mein Eigentum. Und als solches bin ich für deinen Schutz und dein Wohlergehen verantwortlich. Du wirst in Zukunft Sucker Town nicht mehr ohne meine Erlaubnis betreten.«
    Ich spürte, wie der Befehl in meinen Geist einsank.
    »Das kannst du nicht machen!«, rief ich fassungslos.

justify
    28. K apitel
    D u hast mir dein Blut überlassen, Genevieve«, erklärte Malik eisig, »ich brauche weder mit dir zu diskutieren noch mich nach deinen Wünschen zu richten. Ich nehme mir von dir, was ich will und wann ich es will. Und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst; ich habe deinen Geist und deinen Körper in meiner Gewalt.«
    Aus Fassungslosigkeit wurde Verwirrung, aus Verwirrung ein tiefes, schmerzliches Gefühl von Verrat. Fast ohne zu denken, schenkte ich mir noch ein Glas Wodka ein und kippte den Schnaps mit einem Schluck hinunter. Am liebsten hätte ich ihm die Flasche über den rasierten Schädel gehauen. Aber so schnell meine Wut aufgeflammt war, so schnell verrauchte sie wieder, ersetzt durch ein Gefühl der Ohnmacht, der Ausweglosigkeit. Hatte ich nicht immer gewusst, dass ich eines Tages in der Gewalt eines Vampirs enden würde? Aber Malik hatte mir immer – und gerade wegen seiner übertriebenen Beschützerhaltung – das

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