Bittersueße Sehnsucht
hatte, war es bereits zu spät gewesen. Cesar hatte eine Mauer um sich errichtet. Er hatte nie ein richtiges Zuhause oder eine richtige Familie gehabt, und niemand hatte ihn geliebt… außer Jasper.
“Warum siehst du mich so an?” fragte Cesar frustriert, als die Limousine auf einen privaten Flugplatz fuhr, wo ein Hubschrauber auf sie wartete.
Dixie schüttelte den Kopf und schwieg. Allerdings war ihr plötzlich bewusst geworden, dass Jasper wahrscheinlich so ziemlich der einzige Mensch auf der Welt war, der Cesar etwas bedeutete.
Und wenn Jasper starb, würde Cesar wahrscheinlich untröstlich sein. Jasper war sein einziger wunder Punkt. Mit einem Mal war sie gerührt in Anbetracht der Tatsache, was Cesar Jasper zuliebe auf sich zu nehmen bereit war, und ihr kamen die Tränen.
“Okay …” Sichtlich angespannt, hob er die Hände in einer tröstenden Geste, was ihm sicher nicht leicht fiel. “Du möchtest nicht mit dem Hubschrauber fliegen, aber die Alternative wäre, stundenlang durch die Berge zu fahren und in einem Hotel zu übernachten.”
Dixie wandte den Blick ab. “Ich habe über dich nachgedacht”, brachte sie hervor.
“Ich möchte nicht, dass du über mich nachdenkst.”
Sie nickte unsicher.
Daraufhin nahm er ihre Hand und strich über den Diamantring.
“Ich werde mein Bestes tun, um Jasper zu überzeugen … Das verspreche ich!” versicherte sie. “Ich werde mich so verhalten, als wäre ich verliebt.”
“Und was bedeutet das? Nein, sag nichts, ich lasse mich überraschen”, meinte er, während er sie sanft zur Tür schob.
“Ich stelle mir einfach vor, du seist Scott …” gestand sie ernst.
“Das könnte gefährlich werden. Du könntest dich in mich verlieben.”
Dixie sah ihn verblüfft an, und er betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, und das Atmen fiel ihr schwer.
Unvermittelt wandte Cesar den Blick ab. “Ich bin vielleicht ein gefühlloser Mistkerl, aber ich möchte nicht, dass diese Farce bleibenden Schaden hinterlässt. Eine Frau, die sich wegen eines toten Goldfischs die Augen ausweint, muss hypersensibel sein.
Als ich gesehen habe, wie du dich über den Brunnen gebeugt und den Fisch gefragt hast, wie er seinen Gefährten fressen konnte, dachte ich, du wärst völlig übergeschnappt.”
“Ich schließe meine Tiere ins Herz, aber dich werde ich niemals mögen!” rief sie und kletterte in den Hubschrauber, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Während des Flugs über die schneebedeckten Berge Andalusiens hing Dixie ihren Gedanken nach und durchlebte noch einmal die Gefühle, die sie verspürte, wann immer sie Cesar Valverde in die Augen sah. Es war beängstigend, peinlich und doch seltsam erregend. Und ihr war endlich klar geworden, was mit ihr los war.
Cesar war umwerfend, und sie fühlte sich lediglich körperlich zu ihm hingezogen. Es hat überhaupt nichts zu bedeuten, entschied sie und beschloss, sich in Zukunft zusammenzureißen.
Sie würde bald darüber hinwegkommen.
Als der Hubschrauber schließlich landete, wurde es bereits dunkel. Dixie blickte hinunter in das dicht bewaldete Tal, durch das sich eine Straße wie ein silbernes Band schlängelte. An einem der Hänge lag eine wunderschöne Hazienda mit einem Hubschrauberlandeplatz, auf dem sie kurz darauf aufsetzten.
Cesar sprang hinaus und streckte Dixie die Hand entgegen.
“Hier wohnt Jasper?” erkundigte sie sich verblüfft.
“Was hattest du denn erwartet? Eine kleine Hütte?”
Benommen schüttelte sie den Kopf. Es war ein Anwesen, wie es nur sehr reiche Leute besitzen konnten. Als sie über den sehr geschmackvoll angelegten Hof gingen, auf dem unter anderem ein Springbrunnen stand, nahm Cesar Dixies Hand. “Komm, bringen wir es gleich hinter uns.”
Eine Frau mittleren Alters erwartete sie lächelnd in der großen gefliesten Eingangshalle. Sie wandte sich an Cesar, und er hörte ihr stirnrunzelnd zu.
“Was ist los?” erkundigte sich Dixie.
“Jasper ist nicht da.” Er ließ ihre Hand wieder los. “Und die Haushälterin hat keine Ahnung, wo er stecken könnte. Typisch Jasper! In seinem Zustand in der Gegend herumzulaufen!”
“Vielleicht hättest du ihn vorher anrufen sollen.”
“Ich wollte ihn überraschen. Genau das würde er nämlich von einem frisch verlobten Paar erwarten.”
Verständnislos sah sie ihn an.
Cesar verzog den Mund. “Es sieht dann so aus, als könnte ich es gar nicht erwarten, dich herumzuzeigen.” Nachdem er
Weitere Kostenlose Bücher