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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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lustiger, feuchtfröhlicher Abend. Ich war Laura sehr dankbar, dass sie das Thema Ryan nicht mehr zur Sprache brachte. Und so schaffte ich es sogar, den pulsierenden Schmerz in meiner Brust für eine Weile auszublenden.

Freundschaftsbande
    Laura war schon fünf Minuten überfällig und mit jeder weiteren Minute, die verstrich, drängte sich mir immer mehr die Frage auf, ob es eine gute Idee war, sie heute zu begleiten. Ich war eigentlich absolut nicht in der Stimmung, zu feiern. Drei Tage hatte ich es nun schon geschafft, Ryan zu vertrösten, abzusagen oder zu ignorieren. Doch er war hartnäckig und jede weitere Nachricht, die von ihm kam, rüttelte an meinem Entschluss. Und plötzlich schien es mir doch die richtige Entscheidung, den Abend mit Laura zu verbringen. So kam ich wenigstens nicht in Versuchung, doch einem Treffen mit Ryan zuzustimmen.
    Gerade als ich mein Handy in der Handtasche verstaute, klingelte die Türglocke. Endlich!
Ich rannte die Treppe nach unten und stieß fast mit meinem Vater zusammen, der aus seinem Arbeitszimmer kam, um die Tür zu öffnen. „Hoppla – da bist du ja schon. Ich wollte Laura gerade aufmachen.“ Er warf mir einen prüfenden Blick zu. Es schien, als wollte er sicher gehen, dass es mir wieder besser ging. „Alles klar?“, wollte er wissen, während ich Laura öffnete. Ich nickte, verzog den Mund zu einem Lächeln und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. „Mach dir keine Sorgen.“ Er grummelte irgendwas in sich hinein, ehe er Laura begrüßte und wieder in seinem Zimmer verschwand. 
    „Sorry, ich hab total die Zeit vergessen.“, keuchte Laura, als sie über die Schwelle trat und mir dabei zusah, wie ich in meine schwarzen Pumps schlüpfte. „Gut siehst du aus!“, bemerkte sie, beim Blick auf mein Kleid. „Danke – ich hoffe, ein kleines Schwarzes ist dem Anlass angemessen.“ Unsicher drehte ich mich vor dem Spiegel und strich den Stoff glatt. Laura grinste und öffnete ihren Mantel. „Also, wenn nicht – haben wir beide ein Problem.“
Ich sah zu ihr auf und stimmte in ihr Lachen ein. Auch sie hatte ein knielanges, schwarzes Kleid an, das zwar sehr schlicht, aber dennoch elegant war. Schnell zog ich meinen Mantel über und schnappte meine kleine Tasche.
    Als ich die Stufen hinunter stieg, fiel mein Blick auf den schwarzen BMW, der vor unserem Haus parkte. „Ich frage besser nicht, woher du schon wieder diesen Wagen hast!“ Ich rollte die Augen, musste aber trotzdem Schmunzeln. Laura gab eine Menge Rätsel auf. „Das ist auch nicht wichtig. Hauptsache, wir kommen damit zur Party!“ Sie zog eine Schnute. Ein Fahrer stand schon neben der Autotür und wartete, bis wir auf der Rückbank Platz genommen hatten. Die Veranstaltung fand etwas außerhalb der Innenstadt, im Münchner Westen statt.
    Als das Auto wenig später anhielt, stieß ich ein nervöses Juchzen aus. „Sag bloß, wir dürfen über einen roten Teppich laufen!“ Ich drückte mir fast die Nase an der Scheibe platt, als ich die Meute von Fotografen entdeckte, die mit ihren Kameras ein wahres Blitzlichtgewitter verursachten. Jeder, der gerade über den Teppich schlenderte, wurde geknipst. Für die meisten der Promis, war das keine besondere Sache mehr. Sie warfen sich kurz in ihre Pose, strahlten, beantworteten brav ein paar Fragen der Reporter und beeilten sich dann, ins Innere des imposanten Gebäudes zu kommen. „Tja, das ist im Preis mit inbegriffen, zumindest bei der Preiskategorie unserer Karten.“ Sie lachte verschwörerisch, doch mir versetzten ihre Worte einen leichten Stich in den Magen. Seit ich wusste, warum ihr scheinbar alle Türen, jeder Veranstaltung offenstanden, zwickte mein Gewissen, bei der Tatsache, dass ich mich irgendwie zum Mittäter machte.
    Laura war bereits ausgestiegen, als der Fahrer die Tür geöffnet hatte. Sie winkte hektisch. „Na komm schon!“ Ich versuchte, die negativen Gedanken zu verscheuchen und stieg ebenfalls aus dem Wagen. Kaum hatten wir den roten Teppich betreten, ruhten zig Augenpaare auf uns. Niemand kannte uns, aber das wollte scheinbar keiner zugeben. Und so kam es, dass die Kameras eifrig klickten, als sich Laura neben mir in Pose warf.
Ich bewegte mich im Gegensatz zu ihr, ein wenig steif. Bei Laura bekam man fast das Gefühl, dass sie extra vorm Spiegel dafür geübt hatte. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter, hauchte ein Küsschen auf meine Wange und stützte die andere Hand in die Hüfte. Die Fotografen waren begeistert von ihr und sie

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