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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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unbedingt – oder?“ Pikiert hob ich eine Braue und sah ihm direkt in die Augen. „Bitte was?“ Sein Gesicht spiegelte unwissendes Entsetzen wieder. „Könntest du mir mal erklären, wie du darauf kommst?!“ Ich zögerte einen Moment, doch eigentlich war es jetzt sowieso schon egal. Wenn dieser Abend endete, würden wir mit Sicherheit getrennte Wege gehen. „Du hast doch immer noch die hübsche Brünette, mit der du dir vor ein paar Tagen die Zeit vertrieben hast!“, zischte ich giftig und wollte gerade an ihm vorbeistürmen, als er mich am Arm festhielt und anfing zu lachen. Verärgert zog ich die Brauen zusammen. „Du findest das auch noch lustig?!“
„Ach Süße, du bist so hinreißend, wenn du wütend bist.“ Er grinste mittlerweile über das ganze Gesicht. „Und deine Eifersucht macht dich ziemlich sexy. Aber im Ernst, bitte lass es mich dir erklären, du wirst sehen, es gibt nichts, warum du wütend oder eifersüchtig sein müsstest.“ Jetzt lachte er nicht mehr, sondern nahm stattdessen mein Gesicht in seine Hände und strich mir über die glühenden Wangen. 
    Meine Knie wurden weich, als er mir aufrichtig in die Augen sah. „Hier ist nicht der richtige Ort, komm, wir suchen uns eine ruhige Ecke, wo wir uns unterhalten können.“ Er warf mir einen fragenden Blick zu, den ich nur mit einem stummen Nicken erwiderte. Sanft griff er nach meiner Hand und führte mich in den Hinterhof des Gebäudes. Im Vergleich zu dem summenden Stimmengewirr drinnen, war es dort angenehm still.
    Ryan setzte sich auf einen der weißen Sitzwürfel und klopfte mit der Hand auf den Würfel neben sich. „Na komm schon, setz dich zu mir. Ich beiße nicht – es sei denn, du willst es.“ Ein lüsternes Lächeln huschte über sein Gesicht. Ich musste schlucken, räusperte mich und nahm steif neben ihm Platz. „Also, dann mal los.“ Ich bemühte mich um eine abgeklärte Miene, um nicht preis zu geben, wie aufgewühlt ich innerlich war.
    „Du hast uns zusammen in der Stadt gesehen?“, wollte Ryan wissen und ich nickte. Bei der Erinnerung an die Vertrautheit zwischen den Beiden, schnürte es mir die Kehle zu. „Du müsstest Kirsten ja schon kennen – von der Party im
Rich
“, begann er, erzählte jedoch weiter, ohne eine Antwort von mir abzuwarten. „Kirsten und ich, wir kennen uns schon ziemlich lange und…ich will es dir gar nicht verschweigen, wir hatten einmal was miteinander. Das ist jetzt ungefähr drei Jahre her und passierte nach einer Party, als wir beide viel zu tief ins Glas geschaut hatten.“ Er atmete geräuschvoll ein. „Sie wollte damals mehr – eine Beziehung, aber…ich habe schnell gemerkt, dass ich nichts für sie empfinde. Es hat eine Weile gedauert, bis sie darüber hinweg war, aber dann hat sie jemanden kennengelernt. Und mit ihm war sie zusammen, bis letzte Woche. Er hat sich von ihr getrennt und das hat sie ziemlich fertig gemacht. Sie hat mich um ein Treffen gebeten, um sich alles von der Seele zu reden. Danach hat sie mich noch mit zum Frustshopping geschleift, und das war´s. Das war die ganze Geschichte.“ Ich spürte seine Hand auf meinem Knie. Meine Haut begann sofort zu kribbeln. „Wenn ich gewusst hätte, dass du deswegen leidest – bei Gott, das wollte ich nicht.“ Sein Gesicht näherte sich meinem und seine Stimme war nur ein raues Flüstern: „Warum sollte ich das, was ich an dir habe, aufs Spiel setzen. Das wäre das Dümmste, was ich tun könnte.“ 
    Ich war nicht fähig, etwas zu erwidern. Wie hypnotisiert starrte ich in seine Azuraugen, während Tränen in mir aufstiegen. Es war beschämend. Ich hatte ihm einfach etwas unterstellt, ohne es zu hinterfragen. Hatte ihn vor den Kopf gestoßen und ihm war noch nicht mal klar gewesen, warum. Ich holte tief Luft und legte meine Hände auf seine. „Es tut mir leid.“, hauchte ich brüchig und drängte mühsam die Tränen zurück. Aber eine stahl sich trotzdem in meinen Augenwinkel, rollte über meine Wange, bis Ryan sie mit seiner Fingerspitze auffing und wegwischte. „Hey Wildkätzchen, nicht weinen. Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann ich – ich hätte dir Bescheid sagen sollen. Aber wenn ich ehrlich bin, soweit habe ich nicht gedacht.“
„Dasselbe gilt auch für mich. Ich hätte dich wohl einfach darauf ansprechen sollen.“ Schuldbewusst sah ich zu Boden, doch Ryan nahm mein Kinn zwischen zwei Finger und hob mein Gesicht an. „Ab jetzt keine Geheimnisse mehr, okay?“ Er sah mich fragend an und ich nickte

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