Bittersueße Sehnsucht
unserem Haus parkte. Der Fahrer trug eine lässige Jeans, kombiniert, mit einer schwarzen Motorradjacke aus Leder. Ich biss mir auf die Lippen, um nicht aufzuschreien, als der Unbekannte seinen Helm abnahm. Es war tatsächlich Ryan, der nun auf die Haustür zuschlenderte. Mein Herz rutschte in die Hose und ich brauchte einen Moment, um mich aus meiner Lähmung loszureißen.
Gerade als die Türglocke schrillte, drückte ich die Klinke hinunter und starrte mit offenem Mund an Ryan vorbei, auf die Höllenmaschine, die hinter ihm stand. „Guten Morgen, Geburtstagskind!“, begrüßte mich Ryan fröhlich und entblößte mit einem breiten Lächeln seine Zähne. „Überraschung!“ Ich holte Luft und klappte meinen Mund zu, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Ryan musterte mich überrascht. „Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?“, wollte er wissen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Ich…äh…dass nenn ich wirklich eine Überraschung!“, erwiderte ich, immer noch perplex und fasste mir an die Stirn. „Na ja, ich dachte mir, an so einem herrlichen Tag wie heute, wäre ein Ausflug aufs Land genau das Richtige.“ Er grinste noch immer, während er die Arme ausbreitete und zu dem tiefblauen, wolkenlosen Himmel hinauf blickte.
„Okay“, erwiderte ich gedehnt und versuchte, wieder die Kontrolle über meinen Körper zu erlangen. „Dass wirft natürlich einen Teil meiner Garderobe über den Haufen.“ Ich blickte auf meine Riemchensandalen, die ich mir bereitgestellt hatte.
Seine Augen folgten meinem Blick und ein Schmunzeln zuckte um seine Mundwinkel. „Hm, vielleicht solltest du besser Stiefel anziehen und“ er sprang schnell die Stufen hinab, zu seinem Motorrad, griff in die Box, die hinten befestig war und zog etwas daraus hervor, dass in Geschenkpapier gewickelt war, „die passt dafür optimal.“ Ich stutzte und hob meine Augenbrauen, als ich das raschelnde Papier entfernte. Eine Lederjacke! Natürlich, was sonst. Ich musste lachen und Ryan stimmte mit ein. „Na los, probier sie an!“ Seine Augen funkelten, als er mir hineinhalf. „Passt perfekt! Danke!“ Ich beugte mich nach vorne, um ihn zu küssen. Ich spürte seine Finger an meiner Wange und seine weichen Lippen auf meinem Mund, während mich ein wohliger Schauer durchfuhr, als unsere Zungen sich berührten. „So, nun aber los! Wir können später genau an dieser Stelle weiter machen!“ Ryan löste sich von meinen Lippen und grinste, während seine Augen aufblitzten.
Ich kramte schnell schwarze Stiefel aus dem Schuhschrank und stieg hinein, dann folgte ich ihm zu seiner Maschine. Als ich ehrfürchtig mit den Fingern über das polierte, kühle Metall strich, machte sich ein flaues Gefühl in meiner Magengrube breit. „Bist du schon mal auf einem Motorrad mitgefahren?“, wollte Ryan wissen und reichte mir einen Helm. Ich schüttelte den Kopf. „Nein…und…ehrlich gesagt, hab ich schon ein bisschen Schiss!“
„Keine Sorge, ich werde so fahren, dass du es genießen kannst, okay?“ Er nahm mein Kinn zwischen zwei Finger und musterte mich prüfend. „Na gut“, flüsterte ich, ließ mir von ihm mit dem Helm helfen und schloss mit klammen Fingern den Reißverschluss meiner neuen Jacke.
Ryan stieg als erster auf die Maschine und ich kletterte etwas steif auf den Platz hinter ihm. Ich erschrak und zuckte zusammen, als er mit einem ohrenbetäubenden Brummen und Röhren den Motor anließ. Automatisch klammerte ich mich an ihn. Ryan drehte seinen Kopf zu mir. „Alles klar? Bist du bereit?“, schrie er, um den Lärm zu übertönen. Zwar hatte ich das Gefühl, als würde sich mein Magen jeden Moment umdrehen, doch ich biss mir auf die Lippen und nickte tapfer.
Langsam ließ Ryan die Maschine auf die Straße rollen und gab Gas. Zum Glück war der Verkehr relativ dicht, und er konnte nicht allzu schnell fahren. Ich griff noch fester in seine Lederjacke, sodass meine Finger sich schmerzhaft zusammenkrampften. Mein Körper war steif wie ein Brett und ich hatte meine Kiefer fest aufeinander gepresst. Geschickt lenkte Ryan das Motorrad durch die Innenstadt, Richtung Autobahn. Die blauen Schilder wiesen ihm den Weg und je näher wir der Autobahn kamen, desto schneller klopfte mein Herz.
Ich schloss die Augen und versuchte tief durch zu atmen. Die Enge des Helms ließ aber nur stickige Luft in meine Lungen und so langsam bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Gerade, als ich meine Lider öffnete, sah ich noch das
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