Bittersueße Sehnsucht
falsch war! Aber…na ja, ich war wütend – ich meine, sie hat ihm geschrieben
„Hey, wie geht’s dir, vögelst du immer noch die kleine Blonde?“,
dass ist doch echt das Allerletzte!“, versuchte ich, mich und mein Handeln zu verteidigen.
Jan dachte einen Moment über meine Worte nach, schob sich dann ein
Kappa Maki
in den Mund und kaute darauf herum. „Okay“, begann er, nachdem er das Sushi mit einem Schluck Light Coke runtergespült hatte, „obwohl ich wirklich noch mal betonen muss, dass es nicht in Ordnung war – kann ich dich verstehen. Irgendwas stimmt mit dieser Kirsten nicht. Es scheint fast so, als wäre sie nicht drüber hinweg gekommen, dass er nichts mit ihr anfangen wollte.“ Natürlich war Jan über unser Gespräch auf der Terrasse der Charity Party informiert. „Genau das liegt mir Moment schwer im Magen.“, erklärte ich ihm und schluckte heftig.
„Aber Ryan will doch gar nichts von ihr, oder?“, hakte Jan nach. Ich seufzte. „Ja, dass hat er mir versichert. Es ist ja auch nicht so, dass ich ihm nicht glauben würde…aber – was, wenn sie es doch irgendwie schafft ihn rumzukriegen.“ Nachdenklich stützte ich mein Kinn auf die Hand. „Sie scheint ja ziemlich hartnäckig zu sein.“
Jan zuckte mit den Schultern. „Ich fürchte, es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als mit Ryan zu reden.“ Ich stieß stöhnend Luft aus. „Und was soll ich ihm bitte sagen? Sorry, aber ich habe in Rage eine Nachricht von Kirsten auf deinem Handy gelöscht – kannst du bitte den Kontakt zu ihr einstellen?!“
Jan wog den Kopf hin und her. „Hm…na ja, vielleicht ist das doch keine so gute Idee. Also ich an deiner Stelle, würde vielleicht einfach mal abwarten. Wenn er kein Interesse an ihr zeigt, gibt sie vielleicht doch auf. Er sagte ja, dass er nichts tun will, dass dich verletzt. Also schätze ich, er wird sich so schnell nicht mehr mit ihr treffen.“
Ich ließ seine Worte auf mich wirken. Vielleicht hatte er recht und Kirsten würde früher oder später klar werden, dass Ryan mit mir zusammen war und kein Interesse an ihr hatte. Schließlich hatte sie sich vor drei Jahren dann auch jemand anderen angelacht. Ich wusste zwar, dass das sehr naiv gedacht war, doch in diesem Moment wollte ich einfach daran glauben. „Vielleicht hast du ja recht“, stimmte ich Jan zögerlich zu und leerte meine Cola.
„Was ist eigentlich mit heut Abend?“, schnitt Jan plötzlich ein anderes Thema an. Ich schlug mir mit der Hand an die Stirn. Das hatte ich schon fast vergessen! „Na klar unser steht Partyabend noch! Ryan wollte mich so gegen Elf abholen.“
„Okay, dann sag ich Laura Bescheid und wir treffen uns im
Rich
.“ Er klatschte in die Hände. „Das ist doch die super Ablenkung, von dieser Kirsten – wir amüsieren uns und denken nicht über diese dumme Kuh nach!“
„Abgemacht!“ Ich stimmte in Jans Lachen ein. Der Gedanke, dass Ryan heute Abend wieder bei mir sein würde, ließ mein Herz vor Freude einen Purzelbaum schlagen.
Als ich abends darauf wartete, dass Ryan mich abholen würde, nahm das nervöse Flattern in meinem Magen zu. Ständig kreisten meine Gedanken um dieselben Fragen: Hatte sich Kirsten wieder bei ihm gemeldet? Schöpfte er vielleicht Verdacht, wegen der SMS? Endlich klingelte es an der Tür. Ich atmete tief durch und öffnete mit klopfendem Herzen. „Hallo Wildkätzchen – na, hast du mich vermisst?“ Er strahlte freudig, über unser Wiedersehen und wirkte völlig entspannt. Innerlich atmete ich ein bisschen auf. „Und wie!“, erwiderte ich aufrichtig und trat einen Schritt auf ihn zu. Seine Arme umfingen mich eine Sekunde später und er küsste mich zur Begrüßung innig. Dann trat er einen Schritt zurück und musterte mich von Kopf bis Fuß. „Du siehst umwerfend aus! Können wir?“ Seine Augen blitzen und sein Blick schien auf meiner Haut zu brennen. Ich nickte und zog die Tür zu. „Dann los. Die anderen warten bestimmt schon.“ Wir stiegen in das wartende Taxi und eine Viertelstunde später, hielt der Wagen auf dem Parkplatz des Nachtclubs.
Laura stand neben dem Eingang und winkte erfreut, als sie uns entdeckte. Dank ihr mussten wir uns nicht in die Schlange einreihen, die, wie jedes Wochenende scheinbar unendlich lang war. Sie drückte mich kurz und heftig und begrüßte dann Ryan, ehe wir ihr nach drinnen folgten. „Jan ist schon an der Bar und bestellt was für uns“, rief Laura neben meinem Ohr und nickte in Richtung der Treppe, die nach
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