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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Mitgefühl zu heucheln. Oder weniger. Halbe Sachen funktionieren bei dir einfach nicht, Oliver.«
    »Du verlierst die Stadt gerade zentimeterweise«, sagte er.
    »Morley ist nur der erste der Vampire, der sich gegen dich erhebt - weitere werden folgen. Die Menschen auch; es gibt Banden, die uns nachts angreifen. Man ist bereits an mich herangetreten, damit ich dem Einhalt gebiete.«
    »Jetzt ist es also ein Komplott. Ein Komplott, um mich von der Macht zu entheben. Und du bist mein treuer Diener, der gekommen ist, um mich zu warnen.« Ihre Zähne blitzten auf, als sie leise lachte. »Oh, Oliver. Der einzige Grund, weshalb du mich nicht an meinen Vater verraten hast, als du die Gelegenheit dazu hattest, war der, dass die Chancen gleich standen. Wenn er dir auch nur einen Moment lang den Hof gemacht hätte, wärst du eingeknickt wie ein liebeskrankes Mädchen. Und du hättest mir höchstpersönlich den Dolch in den Rücken gestoßen.«
    »Nein«, sagte er und zog sie zu sich hinunter auf die Knie. »Das würde ich nicht tun. Du bist keine Königin mehr, Amelie. Glaub nicht, dass du noch immer auf deinem Thron sitzt und über mich urteilen kannst!«
    Sie entwand ihm eine Hand und schlug ihm fest ins Gesicht. Claire wich zurück, als sich die beiden Vampire mit blutunterlaufenen Augen anstarrten. »Ich werde beschließen, was ich für richtig halte«, sagte Amelie. »Und ich werde keine weiteren Anmaßungen mehr von dir dulden. Denk dir Intrigen aus, so viele du willst - es wird keine Rolle spielen. Morganville gehört mir und wird niemals dir gehören. Niemals. Ich bin jetzt gewarnt.
    Ich kann dir versichern, dass jegliche Verschwörung gegen mich aufgedeckt und zunichte gemacht wird. Selbst wenn du sie anzettelst.«
    Sie stieß ihn von sich und Oliver fiel in voller Länge nach hinten. Blitzschnell griff Amelie nach dem silbernen Messer, das Claire auf den Tisch gelegt hatte, und noch bevor Claire blinzeln konnte, lag das Messer an Olivers Kehle. »Nun?«, fragte Amelie. »Was sagst du jetzt, mein Diener?«
    Er breitete in stummer Kapitulation die Hände aus.
    Amelie starrte auf ihn hinunter, dann sah sie Claire an. »Ruf meinen Wagen«, sagte sie. »Ich glaube, ich werde eine Fahrt durch Morganville machen. Es wird Zeit, dass meine Leute mich sehen und wissen, dass ich nicht zu unterschätzen bin.«
    Sie rammte das Messer so dicht neben Olivers Kopf in den Boden, dass die Klinge einen blutigen Striemen auf seiner Wange hinterließ, dann kam sie auf die Füße und fegte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Claire kramte ihr Handy heraus und rief die Nummer von Amelies Sicherheitsdienst an. Dort teilte sie mit, dass Amelie abgeholt werden wollte.
    Als sie das Telefonat beendete, saß Oliver auf dem Sofa. Er tupfte sich den Schnitt im Gesicht ab und sah weit weniger aufgebracht aus, als Claire erwartet hätte.
    »Wow, Sie haben das geplant«, sagte sie. »Richtig?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie hat Sam geliebt. Sie braucht jemanden, um die Leere in sich zu füllen - entweder einen Geliebten oder einen Feind.«
    »Und Sie sind der Feind.«
    Oliver klopfte sich den Staub ab. »Das ist das, was all die langen, langen Jahre immer zwischen uns war. Zorn und Respekt.« Er lächelte ein wenig. »Und manchmal ein Funke von etwas anderem - nicht dass wir das jemals voreinander zugeben würden. Nein, Feindschaft ist einfacher. Es gefällt ihr, mein Feind zu sein. Und mir gefällt es, ihrer zu sein.«
    Claire verstand das absolut nicht, aber sie glaubte nicht, dass das irgendeinem v on ihnen etwas ausmachen würde.
    »Hey« sagte sie. »Sie sind doch durch das Portal gekommen. War daran irgendetwas seltsam?«
    »Seltsam?« Er runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht.«
    »Ich meine - ach, egal. Ich bin nur irgendwie besorgt wegen der Portale. Ich will das ganze System neu kalibrieren.«
    »Ich wollte sowieso zu Fuß gehen. Für die Einwohner von Morganville ist es genauso wichtig, mich zu Fuß zu sehen, wie Amelie in ihrer königlichen schwarzen Kutsche.« Oliver strich sein Shirt glatt und stand auf. »Das verleiht uns... Gleichgewicht.«
    »Oliver?«
    Er blieb am oberen Absatz der Treppe stehen.
    »Was würde passieren, wenn jemand dafür sorgen würde, dass Nachrichten aus dieser Stadt nach draußen dringen.«
    »Nach draußen?«
    »Hinaus in die Welt. Sie wissen schon.«
    »Oh, das ist schon einmal passiert. Aber das glaubt sowieso niemand. Keiner glaubt das.«
    »Was, wenn... was, wenn derjenige Beweise

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