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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Flackernd ging das Verandalicht an.
    »Danke«, sagte sie geistesabwesend zum Haus, rammte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür.
    Shane war am Fuß der Treppe, aber er blickte noch einmal zurück.
    Eve war zwischen Auto und Haus gefangen, umringt von Vampiren.
    Claire schnappte nach Luft, als sie sah, dass weder Shane noch Eve Zeit gehabt hatten, ihre Taschen mit den Waffen aus dem Auto zu holen.
    Doch sie hatte ihre noch.
    Morley stürzte nach vorne und drückte Eve auf den abgerundeten Kotflügel des Wagens. Eves panischer Schrei zerriss die Nacht. Shane eilte auf sie zu und zog dabei einen Pfahl aus seiner Jacke, auch wenn das nichts nützen würde. Sie waren zu sechst und sie hatten alle Vampirkräfte.
    Das würde ihn umbringen.
    Claire machte den Reißverschluss an ihrer Tasche auf und zog eine große Wasser-Pumpgun aus Plastik heraus. Sie war neonfarben, was völlig absurd schien, und schwer, da sie mit Unmengen Wasser gefüllt war.
    Gott, bitte mach, dass sie funktioniert.
    Claire rannte los und drückte auf den Abzug. Ein überraschend breiter Wasserstrahl schoss heraus und traf auf den Gehweg; sie zog die Pumpgun hoch über den Zaun und spritzte damit in einem Bogen über Shanes Rücken, die Vampire, die auf ihn zukamen, Morley und Eve.
    Wo der Wasserstrahl auf ungeschützte Vampirhaut traf, ließ die Lösung aus Silberpulver und Wasser die Vampire aufleuchten wie Weihnachtsbäume. Eine knochige Frau mit langem schwarzem Haar, die sich auf Shane stürzen wollte, blieb schreiend stehen, schlug sich in ihr brennendes Gesicht und starrte dann auf ihre Hände, wo die Lösung begann, das Fleisch aufzufressen.
    Claire pumpte erneut mit dem Spielzeuggewehr, um Druck aufzubauen, und legte es an, während sie zum Stehen kam. »Zurück!«, brüllte sie. »Hört sofort auf! Du, lass sie los!« Letzteres war an Morley gerichtet, der Eve vor sich an den Schultern nach unten drückte. Er trug einen schmutzigen alten Regenmantel, der ihn vor der Lösung geschützt hatte; sie entdeckte eine dunkelviolette Verbrennung auf seiner Wange, aber nichts, was wirklich wehtun würde.
    Shane wich zurück und stellte sich keuchend neben Claire. Diese zielte mit der Wasser-Pumpgun direkt auf Morley und Eve. »Lass sie los«, wiederholte sie. »Wir haben euch nichts getan.«
    »Es ist nicht persönlich gemeint«, erklärte Morley. »Wir verhungern, Süße. Und ihr seid so schön saftig.«
    »Igitt«, sagte Eve schwach. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du nach Grabstein riechst?«
    Er sah sie an und lächelte. »Du bist die Erste, die das sagt«, versicherte er ihr. »Was ein wenig schmeichelhaft ist. Ich bin Morley. Und du bist...? Ah, ja. Amelies Freundin. Ich kenne dich vom Friedhof. Sam Glass' Grab.«
    »Schön, dich kennenzulernen. Friss mich aber nicht, okay?«
    Er lachte und strich ihr das Haar aus dem blassen Gesicht. »Du bist süß. Vielleicht muss ich dich verwandeln und als Haustier halten.«
    »Hey«, sagte Claire scharf und trat einen Schritt vor. »Hast du nicht gehört? Lass sie los! Sie steht unter Amelies Schutz!«
    »Ich sehe kein Armband.« Morley schnappte sich Eves Arm, hielt ihn ins schwache Licht und drehte ihn nach allen Seiten. »Nein, da ist definitiv nichts.« Er küsste ihren Handrücken, dann fuhr er die Vampirzähne aus und wollte aus den bleichen Venen an ihrem Handgelenk Blut saugen.
    Eve wand sich und schlug ihm auf den Mund.
    Morley taumelte rückwärts gegen das Auto, Claire drückte auf den Abzug der Pumpgun und hüllte ihn in Silberspray. Dieses Mal brüllte er auf und ruderte mit den Armen, dann sprang Eve weg in die Dunkelheit. Claire besprühte auch den Rest seiner Eskorte noch einmal, als sie ihm folgte, und rief dadurch zorniges Schmerzengeheul hervor.
    Shane stürzte vor, sprang über das Gartentor und half Eve, die noch immer an der Stelle lag, wo Morley sie hingeschubst hatte, beim Aufstehen. »Das ging ja gerade noch mal gut«, sagte er mit zitternder Stimme. »Keine Abdrücke von Vampirzähnen, oder?«
    »Zum Glück nicht«, sagte Eve und lachte hysterisch. »Hol die Tasche mit den Waffen. Ich kann echt nicht glauben, dass du sie im Auto gelassen hast. Was sollte das denn? In was für einer Stadt bist du denn aufgewachsen?«
    »Ich wollte dir helfen, das Auto in Ordnung zu bringen.«
    »Volltrottel.« Sie umarmte ihn fest und schlug ihm auf den Hinterkopf Dann holte sie tief Luft, während Shane sie losließ, um die schwarze Nylontasche aus dem Wagen zu holen. »Und

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