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Bittersüßes 7. Jahr

Bittersüßes 7. Jahr

Titel: Bittersüßes 7. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Porzellanstatue?! Das ist doch unmöglich!«
    »Herr Ferro hat sie sogar mit 2.000, – DM transportversichert.«
    »Das muß ein Irrtum sein«, keuchte Dr. Portz. Eine schreckliche Ahnung quoll in ihm auf wie ein Hefekuchen und drückte seine Stimme ab.
    »Herr Ferro kam wirklich mit einer Statue. Der zweite Offizier half sogar noch beim Tragen. Er wunderte sich, wie schwer sie war.«
    »Und die Dame?« stammelte Dr. Portz.
    »Welche Dame?«
    »Herr Ferro reiste doch in Begleitung einer Dame.«
    »Davon wissen wir nichts. Herr Ferro hat nur eine Fahrkarte gelöst. Eine zweite, bestellte Fahrkarte ließ er als Frachtschein für die Porzellanfigur umbuchen.«
    »Da … danke«, stotterte Dr. Portz.
    Als gebrochener Mann hockte er hinter dem Telefon. Es gab gar keine Fragen mehr. Ganz klar stand ihm vor Augen, was in Borkum geschehen war. Bornemeyer hatte Sabine Sacher gewaltsam entführt! Als Porzellanfigur verpackt, hatte er sie auf das Schiff gebracht. Wie er sie betäubt hatte, wie er überhaupt auf diesen irrsinnigen Gedanken gekommen war, das waren Dinge, die später geklärt werden konnten. Allein die Tatsache, daß Bornemeyer die Frau eines Mandanten entführte, war genug, um Dr. Portz zusammenbrechen zu lassen.
    Er wußte, daß es nur einen Weg gab: die Fahndung!
    Noch einmal trank er einige Gläser Kognak, zog dann seinen Mantel an und verließ durch den Hintereingang sein Büro.
    Er fuhr zu einem guten Bekannten. Zum Ersten Staatsanwalt.
    Das Unabänderliche mußte seinen Lauf nehmen. Es gab jetzt kein Zurück und keine Rücksichten mehr.
    Der Strand war weißsandig, breit, flach und übersät mit bunten Schirmen, Zelten, Körben, langhaarigen Mädchen und dicklichen Genießern. Ab und zu sah man auch langjährige Ehepaare – man erkannte sie daran, daß der Mann mißmutig auf die schönen jun gen Mädchen blickte und innerlich Vergleiche anstellte.
    Heinz v. Kletow und Peter Sacher blickten von der Strandpromenade auf das bunte Treiben. Etwas außerhalb des Badestrandes, zum Felsen hin, auf dem die herrliche weiße Villa in der Sonne strahlte, standen vier buntgestreifte Strandzelte. Sie waren wie eine Burg zusammengerückt. Die Sonne prallte auf sie herab. Kletow wies mit ausgestrecktem Arm auf sie hin.
    »Unsere Strandvilla!«
    »Luxuriös! Dort braten wir wie Thunfisch im Öl.«
    »Tagsüber liegen wir im Wasser. Und nachts wird dir heiß von den Vorführungen um dich herum.«
    Sie tapsten durch den Sand zu den vier Zelten. Als sie die ›Burg‹ betraten, dampfte ihnen die Hitze entgegen. Sie zogen sich aus, schlüpften in die Badehosen, stellten die Koffer Peters in eine Ecke des Zeltes und traten dann wieder hinaus in die Sonne. Peter Sacher dehnte sich. Weit ab lag der Lärm des Badestrandes, hier war Ruhe. Nur ein paar Reiter trabten am Meer entlang.
    »Trotz allem, es ist wirklich herrlich«, sagte Peter Sacher. »Endlich ist man allein!«
    »Denkste!« Kletow grinste. »Das hier ist der schönste Platz von ganz Nizza. Man muß nur Augen haben, Freund! Sieh einmal hinüber zu den Felsen. Weder von der Promenade noch von den Hotels, sondern nur aus diesem Winkel heraus hast du einen solchen märchenhaften Anblick!«
    Von den Felsen ragte auf halber Höhe eine Felsnase ins Meer hinaus. Die Brandung schäumte an ihr empor und sprühte den Gischt über die Steine. Oben auf dem Felsen schimmerte etwas Weißes. Ab und zu bewegte es sich, schnellte auf, drehte sich, streckte sich.
    »Hm«, sagte Peter Sacher. »Man kann es schlecht erkennen! Was ist's?«
    »Die Confessa Maria della Sacraterra. Sie liegt auf einem weißen Badetuch und sonnt sich.«
    »Allein?«
    »Stets!«
    »Wie alt?«
    »24 Jahre. Schwarzlockig, kurvenreich, ein Traum von einem Weib!«
    »Und sie liegt da ohne etwas an?!«
    »Immer! Es sieht sie ja keiner!«
    »Wir zum Beispiel.«
    Heinz v. Kletow winkte ab. »Dieser kurze Blickwinkel ist meine Entdeckung. Übrigens kennt sie mich, und dich wird sie nie kennenlernen.«
    »Du wirst mich ihr natürlich vorstellen.«
    »Natürlich nicht. Das wäre Kuppelei.«
    »Ach, und die Sache mit Coucou, was war das?«
    »Notwehr!«
    Peter Sacher starrte zu der Felsnase hinüber. Der weiße Fleck bewegte sich. Der Gischt sprühte über ihn. Jetzt sprang der Fleck auf. Mit etwas Fantasie konnte man eine nackte, schlanke Frauengestalt erkennen.
    »Hast du kein Fernglas hier?« fragte Peter Sacher.
    »Nein.« Kletow grinste. »Daß Ehemänner immer so ungeduldig sind.«
    »Sie wird sich in der prallen

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