Bittersweet Moon 3
auch
ehrlich.
Robin neigt sich zu mir und küsst mich zärtlich auf den
Mund. „Es freut mich, dass wir das geklärt haben. Es wird in der Zukunft
durchaus Situationen geben, die Zweifel in dir wecken könnten. Zum Beispiel
nach dem Konzert, wenn mich die weiblichen Fans mit Backstage Pässen belagern
werden und ich meine Rolle spielen muss. Oder wenn ich ohne dich wochenlang auf
Tour bin und mich nicht jeden Tag bei dir melde. Oder wenn Rebecca irgendwelche
Lügen oder Halbwahrheiten über mich schreiben wird und du es lesen wirst. Oder
die Medien dichten mir irgendwelche Sexgeschichten an. Egal, was auch passieren
mag, du musst mir immer vertrauen! Sonst hat unsere Beziehung keine Chance,
diesen Zirkus heil zu überstehen.“ Es ist ihm sehr ernst und ich schlucke
bitter. Ich werde mir nicht noch einmal erlauben, mich von der Panik
überwältigen zu lassen, nur weil es Umstände geben wird, die auf einen
Treuebruch schließen könnten.
„Ich verspreche es dir, ich werde dir immer vertrauen“,
erwidere ich und versuche , so überzeugend zu klingen, wie es
nur geht.
„Gut“, nickt er und streichelt mir über die Wange. „Denn ich
möchte nicht, dass Misstrauen deinerseits unsere Gefühle füreinander belastet
oder sogar auf die Probe stellt. Du bedeutest mir sehr viel, Diana, du bist in
kürzester Zeit ein sehr wichtiger Teil meines Lebens geworden. Das Leben an
meiner Seite wird für dich leider nie einfach sein, aber ich werde alles auf
der Welt tun, um dich glücklich zu machen …“ Robins zieht mich auf seinen Schoß
und vergräbt sein Gesicht in meinem Haar. Ich spüre die Liebe zwischen uns und
die Rührung dabei macht mich sprachlos. Ich halte ihn ganz fest und wir
benötigen keine weiteren Worte um auszudrücken, was wir in diesem Augenblick empfinden.
Die Tränen hinter meinen geschlossenen Augen brennen, aber ich will nicht schon
wieder heulen. Wir halten uns lange fest, bis unsere aufgewühlten Emotionen
sich wieder beruhigt haben.
„Sag mal, wie ging es weiter mit Rebecca? Wie bist du sie
losgeworden?“, frage ich, als wir uns aus der Umarmung lösen und ich seinen
Schoß verlasse.
„Ich befürchte, ganz los geworden bin ich sie nicht“, meint
er und verzieht unschön den Mund. „Sie hat natürlich auch die Fotos aus Italien
gesehen und wollte wissen, ob zwischen uns weiterhin was läuft. Ich wollte ihr
keine klare Antwort geben, schließlich traue ich ihr nicht. Aber sie ließ nicht
locker, sie versuchte, mich zu verführen. Sie gehört zu der Sorte Frau, die
einem Mann gleich in den Schritt greift, wenn sie seinen Schwanz will“, gibt er
zu und zuckt mit den Schultern. „Zum Glück hat mich Sally im richtigen
Augenblick gerettet, sonst hätte ich sie mit Gewalt aus der Wohnung werfen
müssen. Sally klingelte an der Tür, weil sie gestern wichtige Unterlagen bei mir
vergessen hat und bemerkte sofort, dass irgendwas nicht stimmt. Sie sagte zu
Rebecca, sie muss mit mir dringend eine geschäftliche Angelegenheit besprechen.
Daraufhin ist Rebecca gegangen, aber an der Tür sagte sie noch, sie ist noch
nicht fertig mit mir. Vorher war sie kurz im Bad und hat mir ihr Souvenir
hinterlassen. Langsam denke ich, das war Absicht, sie wollte, dass du von ihr
erfährst …“ Robin seufzt, sichtbar genervt.
„Ich verstehe“, nicke ich und seufze auch. „Denkst du, sie
könnte dir schaden, wenn du sie ignorierst?“
„Ja, das könnte sie. Es reicht, wenn sie einen bösen Artikel
über mich schreibt, nach dem Motto, ich bin ein Arschloch, der Frauen nur
benutzt und sie auf der Clubtoilette vögelt und dann nichts mehr von ihnen
hören will. Das wäre für meine private Situation ziemlich kontraproduktiv und
für Claires Anwälte gefundenes Fressen. Sonst würde es mich einen Scheiß
kümmern, was sie über mich schreibt, für das Image eines Rockstars wären solche
pikanten Enthüllungen sogar gute Publicity. Aber ich muss erst die verdammte
Scheidung überstehen“, erklärt er mir und wirkt ziemlich besorgt. Ausnahmsweise
versucht er, die Schwierigkeiten nicht einfach mit einem strahlenden Lächeln zu
überspielen. „Für Claire wäre es zwar nichts neues, dass ich einen One Night
Stand hatte, wir leben schließlich getrennt - aber bei ihr weiß man nie, wie
sie darauf reagieren würde. Noch schlimmer wäre es, wenn meine Söhne so einen
Schmutz über mich lesen oder es über ihre Mitschüler mitkriegen würden. Andere
Väter sind auch nicht alle Engel, aber über die schreiben keine
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