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Bittersweet Moon 3

Bittersweet Moon 3

Titel: Bittersweet Moon 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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kalten
blauen Augen mustern mich kritisch. Sie muss um die vierzig sein und ist auf
typisch amerikanische Art attraktiv. Ihr langes Haar ist sorgsam frisiert und
ich wette, ihr Gesicht wäre von Natur aus nicht so makellos und ohne jegliche
Lachfältchen. Sie ist sexy, aber sie wirkt irgendwie unterkühlt. Als sie mich
anlächelt, lächeln ihre Augen nicht mit und das macht sie irgendwie
unsympathisch. Aber es ist auch kein Wunder, dass ich sie nicht mag, sie ist,
oder besser gesagt, sie war ja quasi eine Rivalin.
    „Hi Diana, es freut mich sehr, endlich die Frau
kennenzulernen, die es geschafft hat, das Herz von Robin Summers zu erobern“,
sagt sie mir tiefer, rauchiger Stimme. In ihr liegt ein Hauch von Sarkasmus,
oder ist es einfach die Missgunst. Keine Ahnung, die Frau gefällt mir einfach
nicht und der Gedanke, dass Robin sie mal gevögelt hat, gefällt mir noch
weniger.
    „Diana, Rebecca möchte für ihren Artikel noch ein
gemeinsames Foto von uns haben. Bist du damit einverstanden?“, fragt mich Robin
vorsichtig. Ich schlucke. Ein Foto von mir in so einer weltbekannten Zeitung
ist nicht gerade das, was ich mir wünsche. Doch wenn ich es ablehne, könnte sie
einfach die Fotos aus Italien verwenden, was viel schlimmer wäre. Also habe ich
keine andere Wahl, als mich meiner neuen offiziellen Rolle zu stellen. Ist doch
klar, dass die Leser, die über Robins neue Beziehung lesen werden, seine neue
Freundin auch sehen wollen.
    „Klar, kein Problem“, erwidere ich trocken. „Möchten Sie es
sofort knipsen?“, wende ich mich an Rebecca und sie nickt. „Ja, machen wir es
gleich, bevor Robin auf die Bühne muss. Vielleicht schauen Sie dafür vorher
erst noch bei seiner Stylistin vorbei?“
    „Gerne“, nicke ich und gebe mir Mühe, ganz ruhig zu bleiben.
Die Art, wie sie mich dabei anlächelt, ist eindeutig. Sie versucht mich
einzuschüchtern! Der Vorschlag mit der Stylistin ist zwar verständlich, wenn
man Fotos für ein Hochglanzmagazin machen möchte, doch ich habe ihren Unterton
schon richtig verstanden. In ihren Augen bin ich wohl nicht perfekt genug um
Robins neue Liebe zu sein!
    „Dann bis gleich, Diana“, lächelt mich Robin aufmunternd an
und ich errate, dass er Rebeccas Bemerkung genau so interpretiert wie ich. Ich
verlasse den Raum und klopfe zwei Türen weiter bei Nina an, die als Stylistin
für die Band engagiert wurde. Ich stelle mich kurz vor und erkläre ihr, worum
es geht. Sie ist locker und unkompliziert und bittet mich, auf dem Stuhl vor
dem Spiegel platz zu nehmen. Mit versierter Schnelligkeit bearbeitet sie mein
Gesicht mit ihren Pinseln und Stiften und nach wenigen Minuten bin ich fertig.
Als ich die Augen öffne und mich anschaue, bin ich sprachlos! Mein Teint ist
makellos, ohne eine einzige sichtbare Pore, sie zauberte mir hohe Wangenknochen
wie bei einem russischen Supermodel und meine Augen betont sie so stark, als ob
ich auch ein Rockstar wäre. Auch meine Lippen scheinen viel voller zu sein,
ohne das man merkt, dass sie sie über die Konturen ausgemalt hat.
    „Das ist ja krass!“, kommentiere ich verwundert ihre Arbeit.
„Ich sehe so … gut aus!“, lache ich, als ich sie anschaue.
    „So muss auch sein“, erwidert sie. „Vergiss nicht, die Fotos
schlucken viel vom Make-Up, also denk nicht, ich habe es wortwörtlich zu dick
aufgetragen.“
    „Danke dir! Ich muss gleich zurück, sie warten auf mich“,
erkläre ich ihr und springe aus dem Stuhl.
    „Keine Ursache! Viel Spaß beim Shooting!“
    Als ich wieder in Robins Garderobe trete, bemerke ich sofort
den Aha-Effekt. Alle schauen mich staunend an und Robins Augen flackern auf.
„Wow, Diana, du siehst blendend aus!“, äußert er sofort seine Begeisterung.
    „Ich hab’s ja gesagt, sie braucht erst eine Stylistin“,
meldet sich Rebecca freundlich lächelnd. Doch ihre Worte klingen wie Gift in
meinen Ohren. Ich ignoriere sie einfach, als ob ich ihre Andeutungen nicht
verstehen würde. Der Fotograf berät sich kurz mit ihr und gibt uns dann seine
Anweisungen. Er schaltet seinen kleinen Scheinwerfer wieder an und Robin und
ich stellen uns an die Wand, welche mit Konzertplakaten von verschiedenen Bands
tapeziert ist. Robin legt seine Hand um meine Taille und wir müssen lächeln.
Ich hasse die Prozedur, doch ich lasse sie über mich ergehen. Trent, der Fotograf,
will noch Profilfotos von uns, auf denen wir mit leicht geneigten Köpfen die
Stirn des anderen berühren und dann noch eine richtige, innige Umarmung. Robin
merkt

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