Bittersweet Moon 3

harte Rhythmus
den Saal zum schwingen bringt. Sie tanzen mit, klatschen in die Hände und es
ist offensichtlich, dass die Mehrheit des Publikums den neuen Sound der Band
mag! Alle Augen verfolgen Robin, der mit dem Mikrofonständer in den Händen über
die Bühne wirbelt. Im Graben rechts neben uns, wo einige Sicherheitsleute
stehen, bemerke ich die finnischen Jungs, die ihre Idole aus der Nähe
betrachten und ihre langhaarigen Köpfe im Rhythmus wiegen.
    Es läuft alles bestens. Die Mädchen in den vordersten Reihen
kreischen auf, als Robin schon nach dem ersten Song sein T-Shirt auszieht und
es ins Publikum wirft. Die Menge kämpft um das verschwitzte Textilteil und
zerreißt es augenblicklich in kleinere Teile. Als die Scheinwerfer das Publikum
beleuchten, bemerke ich das Glänzen in den Augen der Frauen, die ungehemmt den
Anblick von Robins verführerischem Körper genießen. Obwohl ich mittlerweile
jeden Millimeter seines Luxuskörpers kenne, starre ich selbst wie gebannt auf
die straffen Muskeln unter seiner vor Schweiß glänzenden Haut und bewundere die
sexy Moves, mit denen er sich beim singen bewegt. Ihn auf der Bühne zu
beobachten, macht mich augenblicklich zum fanatischen Groupie, welches sich
nichts sehnlicher wünscht, als diesen heißen Körper zwischen ihren Schenkeln zu
spüren. Zusammen mit Mia, die die ganze Zeit ihre Blicke auf Bruce richtet,
tanze ich und singe die Refrains mit. Bruce steht breitbeinig ganz in unserer
Nähe und als er kurz zu uns aufschaut, beschenkt er Mia mit einem
verführerischen Lächeln.
    Nach einigen schnellen Songs verkündet Robin, dass nun eine
Ballade folgt. Er tritt ein paar Schritte zurück, um aus seiner Wasserflasche
zu trinken und wischt sich das Gesicht mit dem Handtuch ab. Ein Roadie, der auf
sein Zeichen wartet,  springt auf die Bühne und reicht ihm seine Gitarre.
    Als Robin sich wieder umdreht, treffen sich unsere Augen
bedeutungsvoll ...
    Tony beginnt, dass Pianointro von Bittersweet Moon zu
spielen und ich spüre einen dicken Kloß im Hals. Der Song klingt live auf der
Bühne noch intensiver als im Studio und nicht nur Robin, auch alle anderen
Bandmitglieder geben ihr Bestes. Als Robin die Worte Touch me once again and
make me feel alive singt, schaut er seitlich zu mir, mit einem Blick, der
mir den Atem verschlägt. So viel Leidenschaft, Sehnsucht und Liebe liegt in
diesem Blick, dass ich wie gebannt auf ihn starre und mit den Tränen kämpfe.
Auch Mia hat es bemerkt, sie drückt meine Hand und lächelt mir zu. Das Publikum
ist von dem Song verzaubert, besonders  der weibliche Teil, der Robin
regelrecht an den Lippen hängt. Die Rührung und die Begeisterung auf den
Gesichtern der Frauen und Mädchen in den ersten Reihen sind nicht zu übersehen
und ich bin überzeugt, dass der Song ein Hit werden wird.
    Ich selbst befinde mich in einem Zustand der Euphorie und
als der Song endet, springe ich zusammen mit dem Publikum in die Luft. Robin
hat sich zum Ende des Liedes hingekniet, um sich dann mit dem Mikrofon zwischen
seinen Beinen theatralisch und äußerst effektiv auf der Bühne hinzulegen.
Während das Publikum laut und frenetisch jubelt, senkt und erhebt sich sein
Brustkorb heftig und seine Augen bleiben eine Weile geschlossen. Du lieber
Himmel! Er schaut wie ein Mann direkt nach dem Coitus aus - verschwitzt,
erschöpft und mit ekstatischem Gesichtsausdruck! Mehrere Frauen aus den ersten
Reihen schreien hysterisch, als sie ihn so betrachten und mein Körper reagiert
auf seinen Anblick mit unverkennbaren Signalen. Von der anderen Seite der Bühne
bemerke ich Rebecca und Claudia, wie sie ihn wie hypnotisiert anstarren. Der
Fotograf schießt wild Fotos und ich kann mir vorstellen, wie medienwirksam sie
aussehen werden. Ich muss zugeben, Robin beherrscht die Kunst der
Selbstinszenierung perfekt und weiß nur zu gut, wie er den weiblichen Teil des
Publikums in Verzückung versetzen kann.
    Nach einer Weile legt die Band mit einem ihrer größten Hits
aus der Vergangenheit los. Robin springt kurz vor seinem Einsatz energisch auf
die Beine und singt mit voller Wucht weiter.
    Der Rest des Konzerts vergeht wie im Flug. Es folgt ein
bekannter Song nach dem anderen und sogar Mia singt die Refrains mit. Die Show
ist viel zu schnell vorbei. Nach dem letzten Song bedankt sich Robin bei jedem
einzelnen Bandmitglied und trotz heftigen Rufen nach einer Zugabe verlassen die
Jungs die Bühne. Doch sie kommen nicht weit. Brandon und Martin schicken sie
wieder zurück und