Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
Vom Netzwerk:
liebt mich und will
mich wieder sehen! Das wird mir Kraft und Mut für die nächsten Monate
ohne ihn geben. Ich werde schon irgendwie durchhalten, ich kann mich ja
ablenken und mich in die Arbeit stürzen, so wie er das tut. Während ich
mich mit diesen Gedanken vertröstete, legte ich mich nochmal hin. Ich merkte,
wie müde ich immer noch war und beruhigt gönnte ich mir noch etwas Schlaf.
    Erst
kurz vor Mittag wachte ich auf. Auch Tom war schon wach und in der Küche machte
er gerade Kaffee. "Guten Morgen Diana, wie hast du geschlafen?"
fragte er mich, als ich mich zu ihm gesellte und reichte mir eine Tasse. Er sah
ziemlich fertig aus, er trank gestern noch viel mehr als ich. Trotzdem
erheiterte mich sein Anblick, er wirkte nämlich unglaublich niedlich in meinem
hellblauen Schlafanzug mit Sternchen und Monden, den ich ihm für die Nacht
ausgeliehen hatte.
    "Danke.
Es ging. Mir war furchtbar schlecht und mein Kopf tut weh, ich vertrage einfach
keinen Alkohol. Vor allem nicht in solchen Mengen", antwortete ich und
schmatzte ihm ein Küsschen auf die unrasierte Wange. "Und du?"
    "Ich
habe auch einen ordentlichen Kater, aber es wird schon langsam“, gähnte Tom
müde und ich schloss mich ihm an.
    „Sag
mal, was macht das Telefon im Bad?" wunderte sich Tom und rieb sich seine
geröteten Augen.
    "Ach
so, ich war frühmorgens wach und ich nahm das Telefon mit, falls jemand von der
Hochschule anrufen wollte, wegen der Proben", fand ich sofort eine
plausible Ausrede. Wir setzten uns an den Tisch und tranken unseren Kaffee.
Appetit aufs Essen hatte noch keiner von uns und so verzichteten wir gemeinsam
auf ein Frühstück.
    "Tom,
Max und ich haben Schluss gemacht", rutschte es plötzlich aus mir heraus.
    "Was?
Warum? Wann?" Tom starrte mich völlig verdutzt an.
    "Am
Sonntag. Wir hatten einen furchtbaren Streit am Telefon und so endete das
Ganze."
    "Aber
wieso so unerwartet? Ihr wart doch glücklich miteinander!", konnte es Tom
nicht fassen und er schüttelte nur ungläubig den Kopf.
    "Das
dachte ich auch, es war aber nur der äußerliche Schein. Ich war nicht glücklich
mit ihm, es fehlte mir die ganze Zeit etwas", versuchte ich ihm meine
Gründe für die Trennung zu erklären.
    "Hat
das vielleicht was mit Robin zu tun?" äußerte Tom streng blickend seinen
Verdacht, worauf ich nur schwieg.
    "Diana,
komm, mach keine Dummheiten! Robin ist nur eine Illusion, du bist in ihn
verknallt wie ein pubertierendes Mädchen und das hat nichts mit der Realität zu
tun. Max ist aber echt und du liebst ihn doch, oder?"
    "Nein,
Tom, ich liebe ihn nicht. Ich habe ihn nie geliebt, unsere Beziehung war
oberflächlich, kumpelhaft und ohne Leidenschaft. Max hat meine wahren
Bedürfnisse nie erfüllt."
    "Meinst
du das im sexuellen Sinne?" fragte Tom vorsichtig.
    "Ja,
das auch, aber auch auf allen anderen Ebenen. Es war alles so halbherzig,
routiniert und gewöhnlich zwischen uns. Ich will aber große Gefühle, Feuer,
Intensität, Abenteuer!“ gestikulierte ich dramatisch mit meinen Händen, als ich
versuchte, Tom, aber auch mir selber, diese bedeutende Entscheidung
nachvollziehbarer zu machen. „Kannst du begreifen, was ich meine, Tom?",
schaute ich ihn ernst an.
    "Ich
fürchte, ja," seufzte Tom nickend und biss sich auf die Unterlippe.
"Und all das ist dir erst jetzt klar geworden, als du Robin kennen gelernt
hast, stimmt's? "
    "Größtenteils,
ja."
    "Aber
das ist doch verrückt!“, sprang Tom aufgebracht von seinem Stuhl hoch. „Du
vergleichst jetzt Max mit Robin, deinem Traumtypen, den du vergötterst, aber du
kennst ihn nicht richtig. Vielleicht ist er in Wirklichkeit arrogant, ein
primitiver Macho, oder ein Langweiler, vielleicht ist er schlecht im Bett, hat
einen kleinen Schwanz, was weiß ich noch, meine Güte, du bildest dir so viel
über ihn nur ein!" Tom lief hin und her in der Küche und versuchte mich
leidenschaftlich zur Vernunft zu bringen. Aber er hatte Unrecht, ich kannte
Robin sehr wohl, und er übertraf alle meine Erwartungen. Ich lächelte müde, als
Tom über Robin redete und nach seinen eventuellen Fehlern und Schwächen suchte.
Er konnte ja nicht wissen, dass Robin für mich tatsächlich ein Traumtyp war und
ich wollte ihm nicht widersprechen. "Tommy, es ist sehr lieb von dir, dass
du mir das alles erzählst, aber es hat keinen Sinn, ich habe mich entschieden,
es ist aus zwischen Max und mir", unterbrach ich ihn schließlich und griff
nach seiner Hand, um ihn aufzuhalten. Ich hatte keine Lust über Max zu
diskutieren.

Weitere Kostenlose Bücher