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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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werde?, verunsicherten mich meine Zweifel weiter, aber ich musste
es genauer wissen, ich musste es noch mal aus seinem Mund hören, also fragte
ich schließlich argwöhnisch:
    "Claire
erlaubt es dir, mich weiter zu sehen? Ich darf deine Geliebte bleiben?"
    Erleichtert
lockerte ich meinen Handgriff mit dem ich mich an die Armlehne klammerte, als
ich endlich aussprach, was ich hören wollte.
    "So
ist es", nickte Robin mit leuchtenden Augen.
    "Aber
wieso tut sie das? Aus Liebe zu dir?", platzten laut die Einwände aus mir
heraus, als ich Claires unerwartete Großzügigkeit und Toleranz immer noch nicht
nachvollziehen konnte.
    "So
ganz selbstlos und gutmütig ist sie auch nicht", schüttelte Robin seinen
Kopf und konnte sich einen leichten Sarkasmus in seiner Stimme nicht
verkneifen, als er anfing, mir diese verrückte Situation endlich besser zu
erläutern. Er lächelte nicht mehr und er bemühte sich schneller zu sprechen, um
mich nicht noch länger dieser Spannung aussetzen zu müssen: "In unserem
Gespräch gestand sie mir, dass sie während unserer letzten Welttour selbst eine
Affäre hatte und zwar mit ihrem Tennislehrer. Ich war damals fast ein ganzes
Jahr unterwegs und sie fühlte sich einsam und vernachlässigt. Sie verliebte
sich in den jüngeren Mann, er wurde ihr Liebhaber und die Beziehung dauerte
schließlich acht Monate lang. Erst als er wegen seiner Tenniskarriere an die
Westküste umzog, beendete sie die Beziehung. Es reichte ihr, dass schon ihr
Ehemann ständig unterwegs und mit seinem Beruf verheiratet war, sie wollte
nicht noch einen Liebhaber haben, der nie da ist, wenn sie ihn braucht. So
trennten sie sich in Freundschaft und sie war letztendlich froh darüber. Sie
wollte nicht unsere Ehe gefährden, sie liebt mich ja. Aber dieser junge Mann
gab ihr das Gefühl, heiß begehrt und geliebt zu sein, er betete sie an und das
schmeichelte ihr unglaublich. An meiner Seite fühlt sie sich oft nur wie ein
Anhängsel. Wenn wir in der Öffentlichkeit ausgehen, wollen die Reporter nur von
mir alleine die Fotos machen, Claire stört sie dabei regelrecht. Auch wenn ich
immer versuche sie so zu behandeln, dass sie sich nicht fehl am Platz fühlen
muss, weiß ich, wie unangenehm das Ganze für sie ist. Oder wenn meine
weiblichen Fans meinen Namen schreien, ihr werfen sie aber giftige Blicke zu -
da spüre ich oft, wie ihre Hand zittert und wie sie mich fester anfasst. Am
Anfang tat ihr das sehr weh, jetzt hat sie sich damit angeblich abgefunden,
aber ganz sicher bin ich mir nicht. Dazu bin ich auch nicht immer der treueste
Partner gewesen, was die Sache nur noch zusätzlich erschwert." Robins
Stimme klang sehr ernst und fast schuldbewusst und er trank wieder, um sich
eine Pause zu verschaffen. "Keine Frau an meiner Seite würde es leicht
haben, du musst Claire nicht beneiden", sagte er wie nebenbei und warf mir
ein leicht betrübtes Lächeln zu.
    "Wie
auch immer", sammelte er sich wieder und versuchte sachlich zu bleiben.
"Bei ihrem Liebhaber stand aber sie im Mittelpunkt, er gab ihr all das,
was sie bei mir oft vermisste und sie fühlte sich einfach wohl dabei. Ich habe
nichts geahnt, auch als sie mich während der Tournee einige Male besuchte und
mich für kurze Zeit begleitete. Claire verschwieg mir ihre Affäre, weil sie
mich nicht verletzen wollte und weil sie wusste, dass sie mich niemals wegen
einem Anderen verlassen würde. Das Gleiche erwartet sie jetzt auch von mir und
es ist ihr Vertrauen zu mir, das ihr ermöglicht, mir diese großzügige Freiheit
zu gewähren. Letztendlich ist das für mich ein großer Liebesbeweis und ich bin
ihr sehr dankbar dafür. Natürlich spielt auch ihr schlechtes Gewissen eine
Rolle dabei, sie war sichtbar erleichtert, als sie mir endlich alles gebeichtet
hatte. Ich habe sie zwar öfter betrogen, aber es ging immer nur um
bedeutungslosen Sex, ich war nie verliebt dabei. Sie aber war in ihren Sportler
richtig verknallt und führte acht Monate lang ein Doppelleben. Ich habe ihr nie
zugetraut, dass sie sich in jemanden verlieben könnte, ich nahm ihre Treue als
etwas völlig selbstverständliches und ich wäre wahrscheinlich ziemlich verletzt
und enttäuscht gewesen, wenn ich das früher gewusst hätte. So kann ich ihr aber
nichts vorwerfen – das, was sie mit Jack erlebte, war ähnlich wie das, was mir
mit dir passierte", blickte er kurz in meine Augen und hielt die
Bierflasche fest in den Händen. "Tja, jetzt sind wir quitt und es
überrascht mich nichts mehr", lächelte Robin

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