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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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Unglücklichsein?
    «Wow»,
sagte er.
    Sie
drehte sich strahlend um. «Ich hab gar nicht gehört, wie du reingekommen bist.»
Sie griff sich eine Flasche und ging auf ihn zu. Ihr Haar, ein Schopf widerspenstiger
Spirallocken in einem Farbton, den er als Botticelli-Gold und sie als
Ronald-McDonald-Orange bezeichnete, war zu einem lockeren Nackenknoten
zusammengefasst. Sie hatte Lipgloss aufgelegt. Die Zehennägel waren in einem
opalisierenden Ton lackiert, der mit der rosa Seide ihres Nachthemds
harmonierte. Ihre Lider glitzerten.
    «Du
siehst sagenhaft aus», sagte er.
    «Ich habe
Beef Wellington im Ofen», antwortete sie, gab ihm einen Kuss und reichte ihm
die Champagnerflasche. Als John an der Folie herumfingerte, rieselten winzige
goldene Flocken auf den Teppich. Er knüllte den Rest in der Hand zusammen und
lockerte die Drahtsicherung. «Was haben wir denn zu feiern?»
    Sie
lächelte geziert. «Du zuerst. Wie war die Reise?»
    Seine
Anspannung löste sich. Er klemmte sich die kalte Flasche unter den Arm und zog
freudig sein Handy aus der Tasche. «Nun», sagte er, indem er an dem
Touch-Display fummelte, «es war ziemlich aufregend ...» Er hielt ihr triumphierend
das Foto hin.
    «Tataa!»
    Amanda
schielte auf das Handy. Sie beugte sich näher heran und legte den Kopf schief.
«Was ist das?»
    «Warte»,
sagte er und zog das Telefon zurück. Er zoomte das Bild von einer Fremden
heran, die in die Lektüre von Die Flusskriege vertieft
war. «Da.»
    Als
Amanda begriff, was sie da sah, riss sie das Telefon an sich. «Sichtung in
freier Wildbahn!», rief John und ließ den Champagnerkorken knallen.
Erwartungsvoll lächelnd beobachtete er Amanda.
    Sie hielt
das Telefon in beiden Händen und starrte ohne eine Spur von Jubel auf das
Display. Johns Lächeln erstarb. «Geht's dir nicht gut?»
    Sie
schniefte, wischte an einem Augenwinkel und nickte. «Doch, doch», sagte sie mit
angespannter Stimme. «Ich habe dir etwas zu sagen. Komm, setz dich.»
    John
folgte ihr zur Couch, wo sie mit geradem Rücken und im Schoß gefalteten Händen
Platz nahm. Sein Blick wanderte nervös von ihrem Profil zum fürstlich
beladenen Couchtisch. Dies konnte nicht anders verstanden werden denn als ein
Festmahl, dennoch schien sie den Tränen nahe. War sie schwanger? Wohl kaum,
sonst hätte sie nicht zwei Gläser für den Champagner hingestellt. Er versuchte
den metallischen Angstgeschmack zu ignorieren, der seinen Hals hinaufkroch, und
beugte sich vor, um den Champagner einzuschenken. Er stellte die Gläser auf dem
Tisch ab und nahm Amandas Hand, verschränkte seine Finger in ihre. Ihre
Fingerspitzen fühlten sich kalt an, ihre Handfläche war feucht. Sie starrte
angestrengt auf die Tischkante.
    «Liebling?»,
sagte er. «Was ist los?»
    «Ich hab
einen Job gefunden», sagte sie leise.
    John
zuckte unwillkürlich zusammen. Er zwang sich, seine Gesichtszüge zu entspannen,
atmete tief durch, riss sich zusammen. Er war unschlüssig, ob er wegen des
Jobs Freude heucheln oder ihr die Sache ausreden sollte. Schreiben war alles,
was sie immer gewollt hatte, und er wusste, dass sie vor kurzem die letzte
Seite von Rezept zum Unglücklichsein zu Papier
gebracht hatte. Jetzt war bestimmt der ungünstigste Zeitpunkt zum Aufgeben.
Andererseits wäre es für sie mit Sicherheit gut, einen Grund zu haben, morgens
aufzustehen. Kontakt mit der Außenwelt, Gelegenheit, neue Freundschaften zu
schließen, anstatt die erbarmungslosen Absagebriefe zu zählen ...
    Amanda
blinzelte ihn an, wartete auf seine Reaktion.
    «Wo? Als
was?», fragte er schließlich.
    «Also,
das ist jetzt kompliziert.» Sie blickte in ihren Schoß. «EsistinL.A.»
    «Es ist -
bitte wo?» John wusste nicht recht, ob er richtig gehört hatte.
    Sie
rutschte herum, um ihn anzusehen, und umklammerte seine Hand. «Ich weiß, es
klingt verrückt. Das ist mir klar. Und ich weiß, du wirst gleich nein sagen,
darum hör mir erst mal zu. Schlaf vielleicht drüber. Okay?»
    John ließ
ein paar Herzschläge vergehen, ehe er antwortete. «Okay.»
    Sie hob
den Blick und sah ihm ernst in die Augen. Sie holte tief Luft. «Sean und ich
haben ein Treatment für eine Serie geschrieben, und er hatte letzte Woche ein
Gipfeltreffen mit NBC. Heute haben wir grünes Licht bekommen. Sie produzieren
vier Folgen. Danach sehen wir weiter.»
    Das
Zimmer schien sich zu verengen. Die Decke wirbelte über seinem Kopf wie der
Strudel einer Toilettenspülung. John stemmte seine Absätze in den Teppich, um
sich zu erinnern,

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