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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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Sofa. Er selbst zog sich
hinter seinen Schreibtisch zurück.
    John
setzte sich und versank in dem butterweichen Leder. Vorsichtig balancierte er
sich bis zur Kante vor - mit einem warmen Getränk in der Hand kein leichtes
Unterfangen, das mit einem gehörigen Maß Wackelei und unglücklich zweideutigen
Geräuschen einherging. Der Niveauunterschied zwischen den Sitzgelegenheiten
machte ihn fast einen halben Meter kleiner als sein Gegenüber.
    «Äh,
hier», sagte John und stellte die Skinny-Ultra-doppeldämliche Li-La-Latte auf
dem Schreibtisch ab.
    Topher
McFadden griff nach dem Becher. Er drehte das Trinkloch zu sich und saugte
lange und innig an dem Plastikdeckel.
    «Also.
Reden wir Klartext», sagte er und nahm Johns Bewerbungsmappe zur Hand. «Wie
ich sehe, haben Sie bei Ken Faulks volontiert. Wie war Ihr Verhältnis?»
    «Ken
Faulks ist Ken Faulks», erklärte John, obwohl er bei diesem Namen die Ohren
gespitzt hatte.
    «Mhm»,
machte McFadden. Er schwang die Füße auf den Schreibtisch und legte die
Fingerspitzen aneinander. «Kennen Sie sein neuestes Projekt? Die Kiste mit den
Affen in dem Haus in New Mexico? Eine Riesengeschichte, noch nie da gewesen.
Und es wird noch größer. Ich will jemanden vor Ort, jemanden mit Biss.»
    Johns
Herz machte einen Sprung. Er hielt den Atem an, versuchte, sich
zusammenzureißen, aber er konnte einfach nicht anders. Er fing an zu
schwadronieren.
    «Das war
meine Story! Wen interessiert, dass ich bei der Gazette mit
Faulks auf Du und Du war, was ich natürlich war - was zählt, ist: Ich habe die
Affen getroffen. Ich war in dem Sprachlabor, stundenlang, ehe es in die Luft
geflogen ist.»
    «So, so»,
sagte McFadden. Er verlagerte leicht das Gewicht, veränderte den Winkel seines
Kopfes, musterte John.
    «Wirklich.
Ich kenne die Geschichte dieser Affen. Ich kenne ihre Namen. Ich weiß, was sie
draufhaben - Himmel nochmal, ich habe mit ihnen gesprochen. Mit ihnen gesprochen
- eine echte Unterhaltung geführt. Und mit der
Wissenschaftlerin, die bei dem Anschlag verletzt wurde. Und ich habe für Faulks
gearbeitet. Ich bin gut. Ich bin heiß auf den Job. Ich will meine Story zurück,
und ich bin der Beste dafür. Ich werde alles tun, um diese Geschichte zu
bekommen. Sie werden es bestimmt nicht bereuen.»
    McFadden
sah John lange und eindringlich an. Seine Finger wogten hin und her wie Quallenfäden.
«Und weshalb haben Sie noch gleich den Inquirer verlassen?»
    John
versuchte, nicht mit den Zähnen zu knirschen. «Sagen wir einfach, es gab eine
Kollegin, die mich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hat. Außerdem hatte ich
wichtige private Gründe herzukommen.»
    «Ihre
Frau?»
    «Ja.
Meine Frau.»
    Lächelnd
nahm McFadden die Füße vom Tisch.
    «Na dann. Inkys Leid, unser Freud. Wie schnell
können Sie nach Lizard aufbrechen?»
     
    Als John
die Parkgarage verließ, klingelte sein Handy. Es war Amanda.
    «Hast du
den Job?», fragte sie.
    «Du bist
eine Göttin! Ein Genie!», antwortete er und klemmte sich den Hörer zwischen Ohr
und Schulter, um den Parkwächter zu bezahlen.
    «Wirklich?»
    «JA! Ich
habe meine Affenstory wieder!»
    Sie
kreischte so laut, dass er fast den Hörer fallen ließ. «O Gott! Liebling! Ich
freue mich so für dich!»
    «Und?
Hast du dir das Gesicht machen lassen?»
    «Ja, aber
das ist jetzt egal. Erzähl mir von deinem Auftrag.»
    «Ich muss
im Grunde sofort nach New Mexico, aber ich bin -»
    «Oh,
Scheiße!», fiel Amanda ihm ins Wort. «Sean klopft an. Tut mir leid, Baby, da
muss ich rangehen. Ach, dabei fällt mir ein, wir gehen heute Abend auf eine
Party. Besorg Champagner!»
     
    John kam
mit einer Flasche Champagner nach Hause und fand eine Nachricht von Amanda am
Kühlschrank, die besagte, sie hätte in Vorbereitung auf die Party diverse
Termine und wüsste nicht, wann sie nach Hause käme. Sie bat ihn, um acht Uhr
fertig zu sein, und hatte den Zettel mit jeder Menge Herzchen verziert.
    Sie kam
um fünf Minuten vor acht zur Tür herein und sagte mit einem einzigen Blick auf
John: «Du willst aber nicht so bleiben, oder?»
    Ihr Haar
war zu einem Turm hochfrisiert, der nur mit viel Fingerfertigkeit, heißen
Wicklern und jeder Menge Haarnadeln zustande gekommen sein konnte. Die perfekt
lackierten Zehennägel lugten aus hochhackigen Peeptoes heraus, deren purpurrote
Sohlen John heißen Schrecken in die Glieder jagten (eben erst hatte er
Berühmtheiten auf ähnlichen rotbesohlten Schuhen schwanken sehen, in der
neuesten Ausgabe der Weekly Times). Um

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