Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
Vom Netzwerk:
ihren
Körper schmiegte sich ein schwarzes Stricketuikleid, das nur eine Schulter
bedeckte.
    Sie
blinzelte erwartungsvoll. Ihre Frage fiel ihm wieder ein.
    «Doch,
eigentlich schon», sagte er und sah an sich hinunter. Er trug die Sachen vom
Bewerbungsgespräch minus Krawatte.
    «Ich
trage Christian Louboutins», sagte sie wie zur Erklärung. John hatte keine
Ahnung, was das heißen sollte.
    «Soll ich
die Krawatte wieder anlegen?», fragte er.
    Sie
schüttelte den Kopf und lächelte. Er war offensichtlich ein hoffnungsloser
Fall.
    «Hey,
lass dich mal ansehen», sagte er, trat zu ihr und drehte ihr Gesicht zum Licht.
Amanda wandte folgsam den Kopf.
    Er fand,
sie sah haargenau so aus wie am Morgen. «Was sollte nochmal anders sein?»
    «Hier bin
ich jetzt ein bisschen voller», sagte sie und deutete auf die Stelle zwischen
Mund und Nase. «Und hier.» Sie zeigte auf ihre Lippen. «Außerdem hat er mir ein
bisschen was unter die Augen gespritzt und meine Sommersprossen weggelasert.
Und angeblich werde ich in ein paar Tagen die Stirn nicht mehr runzeln können.»
    «Und
woher soll ich dann wissen, wenn du sauer auf mich bist?»
    Sie
lachte. «Ach, das merkst du schon!»
    «Und was
hat es gekostet?»
    Nach
kurzem Zögern sagte sie: «Elfhundert Dollar.»
    John
wurde bleich. «Elfhundert Dollar?»
    «Aber es
zahlt sich aus: Wenn ich jetzt dranbleibe, bekomme ich nie Falten», sagte sie
eilig. «Weil die Muskeln schwinden. Und ich glaube, wir können es absetzen ...
vielleicht.»
    In dem
Augenblick klingelte es.
    Amanda
drehte sich um und musterte John von Kopf bis Fuß.
    «Hör mal,
wieso gehst du nicht einfach ohne mich?», fragte er. «Ich bin sowieso nicht gut
in Smalltalk.»
    «Bist du
sicher?», fragte sie und nahm im Vorbeigehen ihr winziges Paillettentäschchen
vom Tisch im Flur.
    «Klar»,
sagte John, dabei war er eigentlich ziemlich neugierig auf diese Welt der
Reichen und Schönen, in der seine Frau seit neuestem zu Hause war.
    «Den
Champagner trinken wir, wenn ich wieder da bin.»
    «Okay»,
sagte er.
    Sie
verabschiedete sich mit einem Kuss und öffnete die Wohnungstür gerade so weit,
um Sean zu enthüllen, der offensichtlich große Anstrengungen darauf verwendet
hatte, wie ein ungewaschener, unrasierter Junkie auszusehen. Sean murmelte John
etwas Unverständliches zu und hob eine schlaffe Hand zum Gruß, während Amanda
auf ihren mindestens zwölf Zentimeter hohen Absätzen hinausstakste. Die Tür
knallte zu.
    John
starrte sie ein paar Sekunden lang regungslos an.
    Elfhundert
Dollar?
    Schließlich
nahm er seinen Laptop mit ins Bett, um alles auszugraben, was er über die Affen
finden konnte. Bis jetzt hatte es noch niemand geschafft, ein Interview mit Ken
Faulks, mit jemandem von der Leitung der Universität oder einem der
Wissenschaftler zu bekommen, die in das Projekt einbezogen gewesen waren. Peter
Benton hielt die Medien auf Abstand, indem er selbstgefällig das übliche
Stereotyp zitierte, als wäre er ein Promi: «Kein Kommentar», lautete die hinter
dunkler Sonnenbrille oder mit zur Abwehr der Kameras erhobener Hand gesprochene
Killerphrase. Was Isabel Duncan betraf, so war sie offensichtlich vom Erdboden
verschluckt. Sie hatte kein einziges Interview gegeben und war nicht an die
Universität zurückgekehrt. Die geheimnisvolle Bemerkung über ihre Familie fiel
ihm ein, und er hoffte, es ging ihr gut, wo immer sie auch sein mochte.
     
    Drei
Stunden später schlüpfte ein dunkler Schatten ins Schlafzimmer. Amanda war
zurück.
    «Ist die
Party schon vorbei?», fragte John im Halbschlaf, die glasigen Augen auf die
Late Show gerichtet. Er hatte Affenhaus angesehen,
bis die Bonobos eingeschlafen waren.
    «Nein!»,
fauchte sie und knallte das Täschchen gegen die Wand, sodass der Inhalt -
Lippenstift, Puder, Kreditkarte und Führerschein - in hohem Bogen durchs Zimmer
flog.
    John
sprang aus dem Bett. «Wow! Was ist passiert? Alles in Ordnung?»
    «Nein.
Nichts ist in Ordnung.» Sie knallte die Schuhe in die Ecke, einen nach dem
andern. Bum. Bum.
    Ein
winziger schwarzer Absatz hinterließ eine Delle in der Gipskartonwand.
    «Baby?»,
fragte John und näherte sich ihr vorsichtig wie einem durchgegangenen Gaul.
Zögernd streckte er die Hand nach ihrem Arm aus. Sie schlug nicht aus, und er
fing vorsichtig an, sie zu streicheln. «Amanda? Schatz? Sprich mit mir. Sag
mir, was passiert ist.»
    «Zuerst
haben wir eine geschlagene Stunde hinter Absperrseilen in der Schlange
gewartet, während andere an uns

Weitere Kostenlose Bücher