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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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vorbeispazierten und zuerst eingelassen wurden.
Wichtigere Menschen, wahrscheinlich. Dann hat es angefangen zu regnen, und
meine Haare haben sich gelockt, bis ich ausgesehen habe wie Medusa persönlich.
Und meine Füße haben mich schier umgebracht. Hast du jemals versucht, auf zwölf
Zentimeter hohen Absätzen zu laufen? Diese Schuhe haben siebenhundertsechzig
Dollar gekostet, und jetzt sind sie ruiniert, weil ich ewig in einer
schmierigen Pfütze warten musste. Und meine Füße sind auch ruiniert.»
    «Hast du
eben siebenhundertsechzig Dollar gesagt?»
    «Und als
wir dann endlich drin waren, wimmelte es überall nur so vor gottverdammten
wie Kim Kardashian und Paris Hilton! Paris stolzierte durch die
Gegend, als wäre sie mit Zwölf-Zentimeter-Absätzen zur Welt gekommen! Was hat
irgendeine von denen denn jemals geleistet? Im Ernst: Welchen Beitrag haben
sie je zur Kultur geleistet, zum Leben oder auch nur zur Unterhaltung, außer
vielleicht unter Drogen Auto zu fahren und mal kurz in den Knast zu gehen? Gut,
Kim und Paris haben wenigstens ein paar Sexvideos vorzuweisen.» Amanda
verwandelte sich in eine Imitation von Paris Hilton, schob die Hüften vor und
die Schultern zurück, stemmte die Hände in die Hüften und warf den Kopf zur
Seite, dass die Haare ihr über ein Auge fielen. «Hallo, Kameras! Bin ich nicht
geil?»
    John sank
auf die Bettkante. «Du hast Paris Hiltons Sexvideo gesehen? Wann?»
    «Und als
wir dann endlich bei unseren Leuten waren, hat jeder ungeniert mein Gesicht
unter die Lupe genommen, weil es sich offensichtlich rumgesprochen hat, dass
ich es heute Morgen habe machen lassen, und dann sagte irgend so ein
glatzköpfiger Giftzwerg mit Tränensäcken und Schuherhöhungen: genau den Richtigen für deine Nase.>»
    John fuhr
auf. «Wie bitte?»
    «Ja. Es
entzündete sich eine lebhafte Diskussion, die zu dem Ergebnis führte, dass ich
hervorstehende Nasenlöcher habe. Wortwörtlich. Alle fanden das sehr witzig. Ha, ha,
ha!»
    «Oh,
Scheiße!»
    Amanda
schüttelte heftig den Kopf und ließ sich neben ihm aufs Bett fallen. Sie sah
ihn mit wildem Blick an. «Das werde ich nicht tun, John. Ich mache es nicht.
Ich lasse mich nicht in einen Hollywood-Klon verwandeln.»
    Sie
atmete tief ein und schloss die Augen. John spürte, dass das noch nicht alles
war.
    «Und dann
meinten sie, sie würden darüber nachdenken, das Alter der Schauspieler unserer
Serie herabzusetzen. Sie sollen auf einmal knapp unter zwanzig anstatt Mitte
vierzig sein, was im Grunde bedeutet, dass es ein Abklatsch von Gossip
Girl statt von Sex and the City wird. Und
ich muss mit den Drehbüchern nochmal von vorne anfangen. Die zwar nach wie vor
in jeder Szene Vitaminwater beinhalten
müssen, nur dass ich jetzt auch noch Werbung für Macy's mit
unterbringen muss. Aber wenigstens nur einmal pro Folge. Offensichtlich muss
auch in jeder Folge mindestens eine Großaufnahme der Einkaufstüte mit ins Bild,
aber das ist das Problem des Regisseurs, nicht meins.» Sie schlug die Augen
auf und starrte an die Decke. John lag neben ihr, auf einen Ellbogen gestützt, und
sah sie an.
    «Ich
hasse diese Stadt!», sagte sie. «Ich hasse diesen Job. Ich hasse sogar mich.
Ich kann nicht fassen, dass ich uns das angetan habe. Ich habe unser ganzes
Leben ruiniert.»
    Sie stand
auf, ging ins Bad und schloss die Tür.
    John lag
auf dem Bett, lauschte und fragte sich, ob er sich Sorgen machen musste - so
aufgebracht hatte er sie nicht erlebt, seit Fran ihnen für immer den Spaß an
Sexspielzeug verdorben hatte.
    Er stand
auf und legte das Ohr an die Badezimmertür. Er hörte Wasser rauschen. «Alles
okay?»
    «Ja»,
antwortete sie. «Ich weiche nur meine dämlichen Füße ein. Kannst du bitte mal
nachschauen, ob die Schuhe wirklich hin sind?»
    John
klaubte die Schuhe aus der Ecke. Der eine Absatz hatte an der purpurnen
Innenseite eine Kerbe, einen winzigen Riss im Leder. John strich ihn mit dem
Daumennagel glatt.
    «Na ja,
man kann sie vielleicht nicht mehr umtauschen, aber ruiniert sind sie auch
nicht.»
    «Gut. Ich
verkaufe sie bei eBay. Das Kleid auch.»
    «Möchtest
du ein Glas Wein oder irgendwas?»
    «Nein.»
    «Möchtest
du eine Fußmassage?»
    «Nein,
aber danke. Ich glaube, ich möchte einfach nur ein bisschen in der Wanne
liegen.»
    Als sie
schließlich ins Bett kam, war John fast eingeschlafen, aber daran war nun
nicht mehr zu denken. Jedes Mal, wenn er kurz vor dem Einschlafen war, warf sie
sich hin und her und fing an, die

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