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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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und
überschüttete ihn mit einer endlosen Schimpftirade. Ihre Augen blitzten, und
sie spuckte vor Zorn. Nachdem sie mit John fertig war, wandte sie sich an
Amanda und sagte ihr, John sei ein feiger Lügner, eine falsche Schlange und ein
Typ, von dem sie lieber die Finger lassen sollte.
    Als
Ginette davonstürmte, dabei entgegenkommende Fußgänger anrempelte und Amanda
ihr fassungs- und verständnislos hinterherstarrte, sah John sich gezwungen,
ihr zu erzählen, was geschehen war. Es war das Letzte, über das er sich bei
ihrer dritten Verabredung unterhalten wollte, doch Ginettes Auftritt ließ ihm
keine andere Wahl. Warum Amanda ihm damals nicht den Laufpass gegeben hatte,
wusste John bis heute nicht.
    Sean
abzumurksen würde warten müssen, denn John hatte einiges zu erledigen. Zuerst
musste er sich Kaffee organisieren. Einen großen. Danach würde er zum
Affenhaus hinausfahren, um die verschiedenen Demonstranten unter die Lupe zu
nehmen, die dort versammelt waren, und um herauszufinden, weshalb sie gerade
dort demonstrierten. Er hatte nämlich den Eindruck, dass ihr Engagement in den
seltensten Fällen die Affen betraf. Er musste klären, ob die ELL auch eine
Abordnung geschickt hatte (nachdem sie diejenige war, die die Affen «befreit»
hatte, verfolgte sie ihr Schicksal mit Sicherheit mit großem Interesse und
vielleicht auch mit gewissen Hintergedanken), und natürlich wollte er ein
Interview mit Ken Faulks bekommen. Bis jetzt war das allerdings noch niemandem
gelungen. Faulks war lediglich ab und zu spontan vor irgendwelchen Kameras
aufgetaucht, hatte den Moderator beiseitegeschubst, dreist seine Show
abgezogen und war wieder verschwunden, ohne eine einzige Frage zu beantworten.
Faulks drehte offensichtlich sämtlichen Medien eine lange Nase, aber vielleicht
lag gerade darin, dass John - genau wie Faulks - den sogenannten seriösen
Medien den Rücken gekehrt hatte, eine Chance. Vielleicht konnte er vor Faulks
den verbündeten Außenseiter spielen, ihm versprechen, eine Lobeshymne über ihn
zu schreiben oder ...
     
    John
hielt an einer Tankstelle, um sich Kaffee und Frühstück zu besorgen. Nach
anfänglicher Unschlüssigkeit entschied er sich für einen Hot Dog vom Grill, der
unter der Wärmelampe vor sich hin schrumpelte, ertränkte ihn in Ketchup und
fuhr weiter.
    John
wusste aus den Nachrichten, dass die Menschen sich in Scharen um das Affenhaus
versammelt hatten, aber auf das, was ihn erwartete, war er nicht im Ansatz
vorbereitet - er war noch mindestens einen Kilometer von dem Gelände entfernt,
als die Menschenmenge, die sich am Straßenrand in Richtung Drehort schleppte,
immer dichter wurde. Bald darauf verstopfte die Menge die ganze Straße und ließ
sich auch von einem herannahenden Wagen nicht aus der Ruhe bringen. John blieb
nichts anderes übrig, als sich dem Tempo anzupassen und Schrittgeschwindigkeit
zu fahren. Als er schließlich genug hatte und das Auto am Straßenrand parken
wollte, hätte er fast einen dürren Mann mit zotteligem Pferdeschwanz und
Jesuslatschen überfahren. Der Mann drehte sich um und schlug mit der Faust auf
die Motorhaube.
    «Hey,
Alter! Was treibst du da?», schrie der Mann und drückte sein zorniges bärtiges
Gesicht gegen die Windschutzscheibe. John hob entschuldigend die Hand.
    Am
Straßenrand hatten findige Verkäufer provisorisch Position bezogen und
verkauften aus Kübeln mit Eis Wasser und Limonade. Auf Heckklappengrills wurden
Burger, Bratwürste und Krakauer gebraten, Hähnchenspieße und irgendwelche
undefinierbaren Küchenreste. Für den vegetarisch orientierten Gaumen gab es
gegrillte Portobello-Pilze. Aus geheimen Vorratskammern wanderte Bier auf die
Motorhauben der Autos am Straßenrand, wo es in dezente blaue Plastikbecher
umgefüllt wurde. Mittels Dauerhupen gelang es John, die Menschenmenge so weit
zu zerstreuen, dass er sich zwischen zwei provisorische Kioske quetschen
konnte. Man beäugte ihn misstrauisch, bis klar war, dass er nicht vorhatte,
ihnen Konkurrenz zu machen. Er kaufte eine Dose Cola, um seinen guten Willen zu
beweisen, und machte sich zu Fuß auf den Weg.
    John
schätzte die Menge auf ungefähr viertausend Personen. Ein schlichtes
Rechenexempel ergab, dass der Großteil von ihnen offensichtlich täglich
herpendelte, weil das Buccaneer und die Handvoll anderer Hotels am Ort derart
viele Menschen unmöglich beherbergen konnten. Außerdem parkten überall Busse.
Die Bandbreite reichte vom komfortablen, klimatisierten Luxusreisebus bis

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