Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
Vom Netzwerk:
kletterte sie bis auf den höchsten Punkt. Sie hielt den
Vogel in die Luft, spannte ihm, so weit es ging, die Flügel und warf ihn in die
Luft. Er verschwand hinter der Mauer.
     
    ***
     
    Isabel
saß im Schneidersitz auf dem Bett und pickte an den Überresten des Salats
herum, den sie sich aufs Zimmer hatte kommen lassen. Nach der Begegnung mit Cat
wagte sie sich nicht mehr nach unten. Es war ihr peinlich, dass sie die Rechnung
nicht mehr abgezeichnet hatte, doch andererseits war sie inzwischen so oft in
der Bar gewesen, dass der Barmann ihre Zimmernummer eigentlich kennen müsste.
    Ihr Handy
klingelte. Die Nummer war ihr nicht bekannt, doch da sie die Vorwahl von
Lawrence im Display erkannte und weil Celia ihre Telefongesellschaft fast so
oft wechselte wie ihre Liebhaber, nahm Isabel ab.
    «Hallo?»
    «Leg
bitte nicht gleich auf -» Es war Peter. «O Gott!» Isabel warf einen zweiten
Blick auf die Nummer. «Von wo rufst du an?»
    «Aus
einer Telefonzelle.»
    Isabel
wurde schwindlig. Sie schob das Tablett weg und zog die Knie an die Brust. «Was
willst du?»
    «Du musst
dafür sorgen, dass sie aufhören.»
    «Wovon
redest du?»
    «Die Torfladung!
Die Pizza! Die Hundescheiße! Und jetzt haben sie auch noch meinen
E-Mail-Account geknackt und das Passwort geändert!»
    Isabel
legte sich die Hand auf die Stirn und schloss die Augen.
    «Tut mir
leid, Peter, aber ich habe keinen Einfluss auf das, was sie tun.»
    «Das ist
strafbar», sagte er eilig. «Belästigung. Dafür kann man belangt werden. Ich
lasse sie einsperren.»
    Eisige
Angst fuhr Isabel in die Knochen. «Peter, das sind doch noch Kinder.»
    «Mir
egal. Ich komme nicht mal mehr an meine E-Mails.»
    Isabel
umarmte ihre Knie und fing an zu schaukeln. «Ich rede mit ihnen», sagte sie.
«Auf Wiederhören.»
    «Warte»,
sagte er schnell.
    Isabel
antwortete nicht, doch sie legte auch nicht auf. Sie ließ sich rückwärts auf
die Kissen fallen.
    «Wie geht
es dir?», fragte er. Sie sagte immer noch nichts, und er fuhr fort: «Ich habe
gestern Francesca De Rossi in den Nachrichten gesehen. Leider nur den Schluss.
Es ging um irgendein Gerichtsverfahren. Sie hat deinen Namen erwähnt. Was geht
da vor sich?»
    «Das geht
dich nichts an.»
    «Du
weißt, dass das nicht nötig ist. Den Bonobos geht es gut.»
    Isabel
fuhr hoch und boxte in ihr Kopfkissen. «Ihnen geht es nicht gut. Sie
leben im Dreck, verstopfen sich die Arterien und tun ihrer Gesundheit Gott weiß
was an, außerdem wird Makena jeden Augenblick werfen, was dir offensichtlich
scheißegal ist.» Isabel verstummte. Sie atmete tief, schloss die Augen und
sagte: «Peter, ich kann einfach nicht mit dir sprechen. Es geht wirklich
nicht.»
    «Isabel»,
sagte er. «Bitte! Ich weiß, dass das mit Celia unverzeihlich ist, aber ich bin
auch nur ein Mensch. Ich habe einen idiotischen Fehler begangen, aber es war
eine einmalige Sache, und ich schwöre, es wird nie wieder vorkommen.» Er senkte
seine Stimme. «Izzy, bitte. Können wir bitte darüber reden? Ich komme in ein
paar Tagen runter nach New Mexico.»
    «Was?
Weshalb?»
    «Ich
werde dafür sorgen, dass die Bonobos es gut haben.»
    Isabel
schüttelte verwirrt den Kopf. «Ich bin doch auch vor Ort, und mich lassen sie
nicht mal...» Sie schlug sich die Hand vor den Mund. «O Gott! Arbeitest du etwa für sie?»
    «Nur um
sicherzustellen, dass den Affen nichts fehlt», sagte er eilig. «Hör zu,
Faulks' Leute sind auf mich zugekommen, was hätte ich denn machen sollen? Ich
sehe mir die Show natürlich auch an - ich kann den Dingen doch nicht einfach
so ihren Lauf lassen, vor allem nicht, wenn sich mir die Gelegenheit bietet,
einzugreifen. Ganz abgesehen davon, dass unsere Chancen, die Affen
zurückzuholen und die Zügel wieder in die Hand zu nehmen, viel besser stehen,
wenn einer von uns mit drin ist.»
    Isabel
stieg Galle die Kehle hinauf, als sie an die Bilder von den Studien dachte, die
er im PSI an den Affen durchgeführt hatte, davon, dass er sie betrogen hatte,
ganz zu schweigen. Aber was sollte sie sagen? Im Augenblick war niemand, den
sie kannte, näher an den Bonobos dran als er. Hätte Faulks ihr einen Job
angeboten, der ihr Kontakt zu den Affen gestatten würde, sie hätte auch
angenommen.
    «Wann
haben sie dich gefragt?»
    «Gestern
Nacht.»
    Isabel
sagte nichts. In ihrem Kopf herrschte heilloses Durcheinander.
    «Also,
darf ich dich bitte sehen?» Seine Stimme klang weich und zärtlich.
    Sie
setzte sich kerzengerade auf und holte tief Luft, ehe sie

Weitere Kostenlose Bücher