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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Brotkrumenspur zu legen. Diesmal tat er das nicht. Er wusste zwar nicht, ob Sheriff J.J. Drummond irgendetwas mit Anneke Jespersens Tod zu tun hatte, aber es gab in dieser Sache zu viel Rauch und auch zu viele Zufälle und Zusammenhänge, um das Risiko einzugehen, Drummond auf die Ermittlungen aufmerksam zu machen.
    Wie um diese Zufälle zu unterstreichen, war Cosgrove Tractor, die John-Deere-Vertretung, in der Reginald Banks arbeitete, nur fünf Straßen vom Sitz des Sheriff’s Department entfernt. Bosch fuhr daran vorbei, wendete, fuhr zurück und hielt am Straßenrand.
    Vor der Niederlassung stand eine Reihe der Größe nach angeordneter grüner Traktoren. Dahinter kam eine Reihe Parkplätze und dann die verglaste Fassade des Gebäudes. Bosch stieg aus und holte ein kleines, aber starkes Fernglas aus einer der Ausrüstungsboxen im Kofferraum. Nachdem er wieder auf dem Vordersitz Platz genommen hatte, schaute er mit dem Fernglas ins Innere der John-Deere-Vertretung. In den beiden vorderen Ecken stand jeweils ein Schreibtisch, an dem ein Verkäufer saß. Dazwischen waren weitere grasgrüne Traktoren und Quads aufgereiht.
    Bosch schlug seine Akte auf und studierte das Führerscheinfoto von Banks, das Chu ihm beschafft hatte. Als er danach wieder in die John-Deere-Vertretung schaute, konnte er Banks mühelos als den Mann mit dem schütteren Haar und dem hängenden Schnurrbart identifizieren, der an dem Schreibtisch in der ihm am nächsten liegenden Ecke saß. Wegen der Ausrichtung seines Schreibtischs konnte er den Mann nur im Profil sehen. Banks tat zwar so, als sei er intensiv mit etwas auf seinem Bildschirm beschäftigt, aber Bosch sah, dass er Solitär spielte. Banks hatte den Monitor so gedreht, dass niemand im Showroom, vor allem nicht sein Chef, darauf schauen konnte.
    Nach einer Weile fand Bosch, dass er Banks lange genug beobachtet hatte, und startete den Wagen. Als er sich in den Verkehr einordnete, sah er im Rückspiegel einen blauen Kleinwagen losfahren, der fünf Autos hinter ihm am Straßenrand gestanden hatte. Bosch schaute immer wieder in den Rückspiegel, als er auf der Crows Landing Road zum California- 99 fuhr. Der blaue Pkw war immer noch hinter ihm, aber Bosch machte sich deswegen keine Gedanken. Er war auf einer Hauptverkehrsstraße unterwegs, und viele Autos fuhren in dieselbe Richtung wie er. Als er jedoch vom Gas ging und sich von mehreren Autos überholen ließ, fuhr auch der blaue Kleinwagen langsamer und ließ sich entsprechend zurückfallen. Schließlich fuhr Bosch vor einer Ersatzteilhandlung an den Straßenrand und schaute in den Rückspiegel. Der einen halben Block hinter ihm fahrende blaue Kleinwagen bog rechts ab und verschwand. Inzwischen begann sich Bosch zu fragen, ob er vielleicht beschattet wurde.
    Er ordnete sich wieder in den Verkehr ein und behielt auf der Fahrt zum CA - 99 weiterhin den Rückspiegel im Auge. Die Straße führte an einer scheinbar endlosen Reihe mexikanischer Imbisse und Gebrauchtwagenhändler vorbei, zwischen die sich nur hin und wieder Reifengeschäfte, Reparaturwerkstätten und Ersatzteilhandlungen zwängten. Die Straße war wie ein einziger großer Laden, in dem man alles aus einer Hand bekam. Hier eine Schrottkiste kaufen und dort drüben reparieren lassen. Und während man wartete, bis der Wagen fertig war, verdrückte man am
Mariscos
-Stand einen Fisch-Taco. Es deprimierte Bosch, wenn er an den ganzen Verkehrsstaub auf diesen Tacos dachte.
    Gerade als er die Auffahrt zum CA - 99 vor sich auftauchen sah, entdeckte er das erste »Drummond in den Kongress«-Plakat. Es war ungefähr vier mal sechs Meter groß und hing am Geländer der Überführung. Das Plakat mit Drummonds lächelndem Gesicht war für alle sichtbar, die auf dem Freeway darunter nach Norden fuhren. Bosch fiel auf, dass jemand einen Hitlerschnurrbart auf die Oberlippe des Kandidaten gemalt hatte.
    Als er auf der Auffahrt zum Freeway in den Rückspiegel schaute, glaubte er, den blauen Kleinwagen wieder hinter sich zu sehen. Sobald er sich in den Verkehr auf dem Freeway eingeordnet hatte, hielt er erneut nach ihm Ausschau, aber jetzt verdeckten ihm andere Autos die Sicht. Er schrieb die Sichtung seiner Paranoia zu.
    Wenige Kilometer nördlich von Modesto kam die Ausfahrt zur Hammett Road. Bosch fuhr wieder vom Freeway ab und folgte der Hammett nach Westen, bis er eine riesige überflutete Mandelpflanzung erreichte. Das Wasser, aus dem die dunklen Stämme der in exakten Reihen angepflanzten

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