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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Banks’ Vernehmung nicht gefährden. Er musste sich mit dem Wissen zufriedengeben, dass seine Mail, egal was in dieser Nacht mit ihm geschah, zu Chu gelangte und Anneke Jespersen gerächt würde. Die Gerechtigkeit würde siegen. Darauf wollte Bosch zählen.
    Sie fuhren nach Süden und hatten bald die Grenze zu Stanislaus County überquert. Banks fragte, wann er sein Auto wiederbekäme, und Drummond sagte ihm, er solle sich deswegen keine Sorgen machen, sie würden es später holen. Als die Ausfahrt zur Hammett Road vor ihnen auftauchte, betätigte Banks den Blinker.
    »Jetzt geht’s wohl zum Chef?«, sagte Bosch.
    »So was Ähnliches«, sagte Drummond.
    Sie verließen den Freeway und fuhren durch die Mandelpflanzung zur pompösen Einfahrt des Cosgrove-Anwesens. Am Tor forderte Drummond Banks auf, ein Stück vorzufahren, damit er vom Rücksitz auf den Knopf der Sprechanlage drücken konnte.
    »Ja?«
    »Ich bin’s.«
    »Alles klar?«
    »Alles paletti. Mach uns auf.«
    Das Tor öffnete sich automatisch, und Banks fuhr durch. Sie folgten der Zufahrtstraße durch die Mandelbäume und legten die Strecke zum Château, für die Bosch am Abend zuvor eine Stunde gebraucht hatte, in zwei Minuten zurück. Bosch lehnte sich gegen das Seitenfenster und schaute nach oben. Es schien dunkler zu sein als in der Nacht zuvor. Wolken verdeckten den Sternenhimmel.
    Sie erreichten das Ende der Pflanzung, und Bosch sah, dass die Außenbeleuchtung des Hauses aus war. Vielleicht war der Wind zu schwach, um das Windrad hinter dem Haus zu drehen. Oder Cosgrove wollte es für die anstehende Angelegenheit lieber dunkel haben. Die Autoscheinwerfer schwenkten über den schwarzen Hubschrauber, der startbereit auf dem Helipad stand.
    Auf der Wendeschleife vor dem Château wartete ein Mann. Banks hielt neben ihm an, und der Mann setzte sich auf den Beifahrersitz. Im Schein der Innenbeleuchtung sah Bosch, dass es Carl Cosgrove war. Groß, mit mächtigem Oberkörper und dichtem grauem gelocktem Haar. Er erkannte ihn von den Fotos. Drummond sagte nichts zu ihm, aber Banks war begeistert, seinen alten Kumpel von der Nationalgarde zu sehen.
    »Carl, lange nicht gesehen, Mann.«
    Cosgrove war nicht annähernd so erfreut über das Wiedersehen. Er schaute zu ihm hinüber.
    »Reggie.«
    Mehr sagte er nicht. Drummond forderte Banks auf, die Straße zu nehmen, die am Château und einer frei stehenden Garage vorbei in die Hügel hinter dem Haupthaus hinaufführte. Nach wenigen Minuten erreichten sie eine alte Nurdachscheune, die von Rinderpferchen umgeben war, aber unbenutzt und stillgelegt aussah.
    »Was machen wir hier eigentlich?«, fragte Banks.
    »Wir?«, sagte Drummond. »Wir kümmern uns um Detective Bosch, weil Detective Bosch die Geister der Vergangenheit nicht ruhen lassen wollte. Halt vor der Scheune an.«
    Banks blieb so stehen, dass die Scheinwerfer das große Doppeltor anstrahlten. An den linken Torflügel war ein »Zutritt verboten«-Schild genagelt. Das Tor war mit einem großen Schieber verriegelt, und um die zwei Griffe war eine Kette mit einem Vorhängeschloss geschlungen.
    »Das ist wegen der Kids, die ständig in die Scheune schleichen und ihre Bierdosen und allen möglichen anderen Müll herumliegen lassen«, sagte Cosgrove, als wäre er eine Erklärung schuldig, warum das Tor abgeschlossen war.
    »Schließ auf«, sagte Drummond.
    Cosgrove stieg aus und ging mit einem Schlüssel in der Hand auf das Scheunentor zu.
    »Hältst du das wirklich für nötig, Drummer?«, fragte Banks.
    »Hör endlich auf, mich so zu nennen, Reggie. So nennt mich schon lange niemand mehr.«
    »Sorry, soll nicht wieder vorkommen. Aber findest du wirklich, dass wir das tun müssen?«
    »Fängst du jetzt schon wieder mit deinem blöden
Wir
an. Wann war es denn jemals
wir,
Reg? Meinst du nicht
mich?
Oder bin etwa nicht
ich
derjenige, der ständig die Scheiße ausbügeln darf, die ihr baut?«
    Banks antwortete nicht. Cosgrove hatte das Vorhängeschloss entfernt und schob den rechten Torflügel auf.
    »Wir ziehen das jetzt durch«, sagte Drummond.
    Er stieg aus und warf die Tür hinter sich zu. Banks folgte ihm nicht sofort, und diese Gelegenheit nutzte Bosch, um ihm im Rückspiegel in die Augen zu sehen.
    »Sie müssen da nicht mitmachen, Reggie. Er hat Ihnen eine Pistole gegeben, Sie können es verhindern.«
    In diesem Moment ging Boschs Tür auf, und Drummond zerrte ihn aus dem Auto.
    »Worauf wartest du noch, Reggie? Komm endlich, Mann.«
    »Ach so. Ich wusste ja

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