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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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hatte.
    »Und was ist hier nun eigentlich los, meine Herren?«, fragte er schließlich.
    Als müsste er Bosch mit seiner Antwort zuvorkommen, platzte Banks los:
    »Er hat versucht, mich zum Reden zu bringen, Drummer. Über L.A. und das Schiff. Er weiß über das Schiff Bescheid. Er hat mich einfach entführt, ohne Scheiß. Aber ich habe ihm kein Wort gesagt.«
    Drummond nickte.
    »Das ist gut, Reggie. Sehr gut.«
    Er studierte weiter die Akte und blätterte, wieder mit dem Fingernagel, ein paar Seiten vor. Bosch wusste, dass er sich die Akte gar nicht ansah. Er überlegte lediglich, in was er da hineingeplatzt war und wie er im Weiteren vorgehen sollte. Schließlich klappte er den Ordner zu und klemmte ihn sich unter den Arm.
    »Ich glaube, am besten machen wir erst mal eine kleine Spritztour.«
    An dieser Stelle meldete sich zum ersten Mal Bosch zu Wort, obwohl er bereits wusste, dass ihm alles Argumentieren nichts helfen würde.
    »Ihnen ist doch klar, dass das nicht nötig ist, Sheriff. Ich habe nichts als meine Vermutungen, und wir wissen beide, dass ich mir damit nichts kaufen kann.«
    Drummond lächelte ohne jeden Humor.
    »Ich weiß nicht. Andererseits stützt sich jemand wie Sie wahrscheinlich nicht nur auf bloße Vermutungen.«
    Bosch erwiderte das grimmige Lächeln.
    »Wenn Sie sich da mal nicht täuschen.«
    Um sich zu vergewissern, dass er nichts übersehen hatte, drehte sich Drummond einmal um seine Achse und blickte sich um.
    »Okay, Reg, nimm Detective Boschs Sakko. Wir machen jetzt unsere kleine Spritztour. Wir nehmen das Auto des Detective.«
    Der Parkplatz war verlassen, als sie Bosch zu seinem gemieteten Crown Vic führten. Er musste hinten einsteigen. Drummond reichte Banks die Schlüssel und forderte ihn auf, sich ans Steuer zu setzen. Dann stieg auch er hinten ein, hinter Banks und neben Bosch.
    »Wo soll’s hingehen?«, fragte Banks.
    »In die Hammett Road«, sagte Drummond.
    Banks fuhr vom Parkplatz des Motels und zur Auffahrt des CA - 99 . Bosch schaute zu Drummond hinüber, der immer noch die Pistole in der Hand hielt.
    »Wie haben Sie das Ganze überhaupt mitbekommen?«, fragte er.
    Er konnte Drummond im Dunkeln zufrieden grinsen sehen.
    »Meinen Sie, wie ich erfahren habe, dass Sie hier oben rumschnüffeln? Tja, Sie haben ein paar Fehler gemacht, Detective. Zuallererst haben Sie gestern Abend ein paar Schmutzspuren auf Carl Cosgroves Helipad hinterlassen. Er hat sie heute Morgen gesehen und mich angerufen. Er meinte, jemand würde ihm nachspionieren, und darauf habe ich zwei meiner Leute losgeschickt, um mal nachzusehen.
    Dann ruft mich heute Abend Frank Dowler an und erzählt mir, unser Freund Reggie hat im Veteranenzentrum mit einem Kerl gequatscht, der eine IRG -Pistole kaufen will. Und dieses seltsame Aufeinandertreffen hat mir natürlich schon etwas zu denken gegeben …«
    »Das war alles nur vorgeschoben, Drummer«, sagte Banks vom Vordersitz und sah dabei Drummond im Rückspiegel an. »Wie hätte ich das schon ahnen sollen, Mann. Ich habe es für bare Münze genommen. Deshalb habe ich Frank angerufen, ob er seine Knarre verkaufen will. Als ich das letzte Mal mit ihm geredet habe, hat er dringend Geld gebraucht.«
    »Ist mir alles klar, Reggie. Bloß weiß Frank ein paar Dinge, die du nicht weißt – außerdem war er ein bisschen nervös, weil ihm seine Frau erzählt hat, dass gestern Abend jemand bei ihnen zu Hause vorbeigekommen ist und nach ihm gefragt hat.«
    Er sah Bosch an und nickte ihm zu, als wollte er sagen, er wüsste, dass dieser Besucher er war.
    »Frank hat sofort geschaltet und war auch so schlau, mich anzurufen. Daraufhin habe ich ein bisschen rumtelefoniert, und dabei hat sich ziemlich schnell herausgestellt, dass ein Name, den ich von einer sehr, sehr lange zurückliegenden Nacht kenne, im Gästebuch des Blu-Lite steht. Das war ein weiterer Fehler, Detective Bosch. Das Zimmer unter Ihrem richtigen Namen zu mieten.«
    Bosch antwortete nicht. Er schaute aus dem Fenster in das Dunkel hinaus und versuchte, sich mit dem Wissen zu beruhigen, dass er die Audiodatei von Banks’ Vernehmung an seinen Partner geschickt hatte. Chu würde sie erhalten, wenn er am Morgen seine Mails checkte.
    Er wusste, dass er sich mit diesem Wissen unter Umständen seine Freiheit erkaufen konnte, hielt es aber im Moment noch für zu riskant. Er hatte keine Ahnung, wen Drummond in L.A. kannte und wie weit seine Beziehungen reichten. Bosch durfte seinen Partner oder die Aufnahme von

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