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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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anderen Fälle, deren Akten ihm Gant herausgesucht hatte, da sie unter Umständen mit dem Fall Jespersen zusammenhingen.
    Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen schrieb Bosch so etwas lieber auf ein leeres Blatt Papier, als es in einen Computer zu tippen. Er war so gepolt, dass er etwas in der Hand haben wollte. Etwas, das er anfassen, studieren, falten und in seine Hosentasche stecken konnte. Etwas, womit er leben konnte.
    Um im weiteren Verlauf Notizen hinzufügen zu können, ließ er viel Platz um jeden Eintrag herum. So hatte er es immer schon gehandhabt.
    1 . Mai 1992  – Anneke Jespersen – 67 th/Crenshaw (Täter unbekannt)
     
    2 . Jan. 1996  – Walter Regis – 63 rd/Brynhurst (Rufus Coleman)
     
    30 . Sept. 2003  – Eddie Vaughn – 68 th/East Park (Täter unbekannt)
     
    18 . Juni 2004  – Dante Sparks – 11 th Ave/Hyde Park (Täter unbekannt)
     
    8 . Juli 2007  – Byron Beckles – Centinela Park/Stepney Street (Täter unbekannt)
     
    1 . Dez. 2009  – Trumont Story – W. 76 th Street/Circle Park (Täter unbekannt)
    Die letzten drei Morde auf der Liste waren die Fälle, deren Akten Gant aus dem Archiv geholt hatte und zu denen keine ballistischen Beweise vorlagen. Bei der Durchsicht der Liste fiel Bosch die siebenjährige Lücke zwischen den Fällen Regis und Vaughn auf, in der die Waffe, soweit bekannt, nicht benutzt worden war. Dann zog er das Strafregister von Trumont Story zu Rate, das er aus der NCIC -Datenbank heruntergeladen hatte. Daraus ging hervor, dass Story von 1997 bis 2002 eine fünfjährige Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung verbüßt hatte. Falls Story die Beretta in einem nur ihm bekannten Versteck aufbewahrt hatte, erklärte das den langen Zeitraum, in dem die Waffe nicht verwendet worden war.
    Als Nächstes schlug Bosch seinen Thomas-Brothers-Stadtplan auf und trug mit Bleistift die Tatorte der Morde darin ein. Da die ersten fünf allesamt auf Rolling-Sixties-Territorium verübt worden waren, passten sie auf eine einzige Seite des dicken Stadtplanbuchs. Nur der letzte, der Mord an Trumont Story, war auf der nächsten Seite des Stadtplans begangen worden. Storys Leiche war auf einem Gehsteig in Circle Park gefunden worden, mitten in Seven-Trey-Gebiet.
    Bosch studierte den Stadtplan lange und blätterte immer wieder zwischen den beiden Seiten hin und her. Aus Jordy Gants Hinweis, dass Story an der Stelle, an der seine Leiche gefunden worden war, höchstwahrscheinlich nicht getötet, sondern nur abgelegt worden war, schloss Bosch, dass er es mit einem sehr eng umgrenzten Bereich der Stadt zu tun hatte. Sechs Morde, wahrscheinlich eine einzige Tatwaffe. Und angefangen hatte alles mit dem einen Mord, der nicht in das Schema der fünf folgenden passte. Anneke Jespersen, Fotojournalistin, ermordet an einem Ort fern der Heimat.
    »Schneewittchen«, murmelte Bosch.
    Er schlug das Jespersen-Mordbuch auf und sah sich das Foto auf ihrem Presseausweis an. Er konnte sich nicht vorstellen, was sie damals ganz allein in dieser Gegend gemacht hatte und was passiert war.
    Er zog die Black Box zu sich heran. Gerade als er sie öffnen wollte, begann sein Handy zu summen. Die Anrufererkennung zeigte an, dass es Hannah Stone war, die Frau, mit der er schon fast ein Jahr zusammen war.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Harry!«
    »Woher weißt du das?«
    »Ein kleiner Vogel hat es mir gezwitschert.«
    Seine Tochter.
    »Sie soll sich lieber um ihren eigenen Kram kümmern.«
    »Aber es geht sie doch auch was an. Außerdem weiß ich, dass sie dich heute wahrscheinlich den ganzen Abend für sich allein haben wird, deshalb wollte ich einfach mal fragen, ob ich dich vielleicht zu einem Geburtstagsmittagessen einladen darf?«
    Bosch sah auf die Uhr. Es war bereits Mittag.
    »Heute?«
    »Ist doch auch dein Geburtstag heute. Ich hätte dich schon früher angerufen, aber meine Gruppensitzung hat so lange gedauert. Jetzt komm schon, stell dich nicht so an. Du weißt ganz genau, dass es bei uns hier oben die besten Taco-Imbisse von ganz L.A. gibt.«
    Bosch wusste, dass er über San Quentin mit ihr sprechen musste.
    »Behauptest zumindest du. Aber wenn der Verkehr nicht zu schlimm ist, könnte ich es in zwanzig Minuten schaffen.«
    »Super.«
    »Dann bis gleich.«
    Er beendete das Gespräch und schaute auf die schwarze Schachtel auf seinem Schreibtisch. Er würde sie sich nach dem Mittagessen vornehmen.
     
    Statt für einen Taco-Imbiss entschieden sie sich für ein Lokal, in dem man an

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