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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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– warum sie sich noch weiter in etwas verstricken wollte, das ihr, wie sie zugegeben hatte, höllische Angst einjagte.
    Zuerst hatte Alec angenommen, sie bräuchte das Gefühl, dass sie die Ereignisse in ihrem Leben einigermaßen unter Kontrolle hatte. So wäre es wohl jedem gegangen, in dessen Umfeld ein Gewaltverbrechen stattgefunden hatte. Seit der Wendung, die das Ganze heute Morgen genommen hatte, beschränkte sich die Gewalttätigkeit dieses Psychopathen jedoch nicht mehr nur auf ihr Umfeld; er hatte sich ihr zugewandt, hatte sie aufs Korn genommen. Alec vermutete, dass jeder halbwegs intelligente Mensch erst einmal in Deckung gehen würde, bis die Gefahr vorüber war.
    »Was soll ich denn sonst tun ?« , gab sie zurück und zuckte lediglich mit den Schultern. »Rumsitzen und mir noch mehr Sorgen machen? Das hat mich bisher auch nicht weitergebracht .«
    Sie sprach nicht mehr bloß von einem Besuch im Gefängnis, so viel begriff er.
    »Ich muss wieder eine aktive Rolle in meinem eigenen Leben übernehmen, anstatt nur auf das zu reagieren, was um mich herum passiert « , fuhr sie fort. »Und ich meine nicht nur diesen Fall, sondern alles .«
    Also auch sie beide . Gestern Nacht war sie tatsächlich sehr aktiv gewesen, als sie ihm offenbart hatte, was sie wollte. Obwohl sie die Einladung zu einem One-Night-Stand in Anspielungen gehüllt hatte, war sie doch verdammt deutlich gewesen.
    »Kannst du das verstehen? Dass ich handeln, den nächsten Schritt machen muss, um die Angst und die Unsicherheit zu überwinden ?«
    Teufel auch, und wie er das verstehen konnte! Das war genau das, womit er sich abmühte, seit er wieder angefangen hatte zu arbeiten: Er versuchte, seinen Halt wiederzufinden, das Vertrauen in seinen eigenen Spürsinn. Er musste aufhören, vor seinem geistigen Auge die Bilder zu sehen, wie Ferguson eine Kugel ins Herz traf; durfte nicht mehr spüren, wie sein eigenes Herz mit langsamen, steten Schlägen das Blut aus seinem Körper pumpte; durfte nicht mehr das Knallen der Schüsse hören – peng, peng, peng, peng! – und sich fragen, ob er sich jemals wieder auf sein Bauchgefühl würde verlassen können.
    »Ja, das verstehe ich .«
    Das meinte er ernst. Aber es gefiel ihm trotzdem nicht.
    Die Frau, die er ursprünglich nur für eine einmalige Befragung besucht hatte, war quasi zu einer Arbeitskollegin geworden. Und außerdem das erklärte Ziel eines Serienmörders. Viel beschissener hätten sich die Dinge fast nicht entwickeln können, seit er durch die Tür der Black CAT s spaziert war.
    »Weißt du, Flynt wird sich zwar selbst als kooperativ bezeichnen, aber er faselt meist ziemlich unverständliches Zeug « , sagte Sam.
    »Nicht weiter schlimm. Soweit ich weiß, hat Alec einen eingebauten Unsinnsdetektor .« Lily druckte die Wegbeschreibung zum Gefängnis aus, das zwischen Washington, D.C. und Baltimore lag, und reichte sie Alec.
    »Muss wohl so ’ne Profiler-Besonderheit sein « , murmelte Sam.
    Alec fragte sich, ob Lily auch die unleugbare Wärme in der Stimme ihrer Zeugin wahrgenommen hatte, oder ob nur er sie hören konnte – wie das wissende, vertrauensvolle Flüstern einer Geliebten. Denn sie wussten beide, dass sie das früher oder später auch sein würde.
    Unvermittelt stand Alec auf. Sam war in guten Händen; sie hatte sich beruhigt und wirkte um einiges entspannter. Und vor allen Dingen war sie in Sicherheit. Sie brauchte ihn hier nicht. »Ich muss los. Sam, würdest du uns gestatten, deine Wohnung zu durchsuchen – für den unwahrscheinlichen Fall, dass dieser Mistkerl dich doch genauer beobachtet, als wir vermuten ?«
    »Meinst du etwa versteckte Kameras und so was ?«
    Er nickte grimmig.
    Sam griff in ihre Handtasche und holte einen Schlüsselbund hervor. »Glaubst du … könntest du vielleicht Agent Stokes bitten, mir ein paar Klamotten einzupacken ?«
    »Soll ich ihr sagen, dass sie dein ›Männer sind Schweine‹-Nachthemd einstecken soll ?«
    Sie kicherte. »Nee. Langsam dämmert mir, dass sie vielleicht doch keine Schweine sind. Jedenfalls nicht alle .«
    Wieder sagte sie das in diesem weichen, vertraulichen Tonfall. Und diesmal, das schien jedenfalls der überraschte Ausdruck zu verraten, der über Lilys Gesicht huschte, hatte diese es auch gemerkt.
    Wenn Lily in ihr harmloses Geplänkel jedoch irgendetwas hineininterpretierte, dann war sie so taktvoll, es für sich zu behalten. »Wir passen gut auf sie auf .« Sie schaute zu Sam hinüber. »Ich habe schon ein Zimmer in

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