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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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bevor der Junge gestorben war. Lambert und Stokes hatten den Auftrag bekommen, die Dame zu befragen, die offensichtlich eine Art Internet-Spezialistin war.
    Es lag auf der Hand, warum Stokes dorthin fuhr – schließlich hatte sie in der Abteilung für Cyberverbrechen gearbeitet. Aber warum Alec mitkommen sollte, war nicht richtig nachvollziehbar. Er hätte sich wesentlich nützlicher machen können, wenn er nach Wilmington gefahren wäre und den Tatort besichtigt hätte. Aber zurzeit war er vor allem darauf bedacht, sich den Anweisungen zu fügen. Auch wenn er sich fast die Zunge hatte abbeißen müssen, um deswegen keinen Streit mit seinem neuen Chef vom Zaun zu brechen. Es gab mit Sicherheit bessere Dinge, als an seinem zweiten Arbeitstag gefeuert zu werden.
    »Warum improvisieren wir nicht einfach ?«
    Schon wieder legte sich Stokes’ Stirn in Falten.
    »Ich meine ja nur « , erklärte Alec mit ruhiger Stimme, während er die Akte wieder aufklappte und hineinsah, »dass wir sie erst kennenlernen sollten, bevor wir entscheiden, wie wir vorgehen .«
    »So, wie Sie aussehen, spielen Sie bei den Damen wohl lieber den netten Bullen .« Wenn Worte ein Gesicht hätten, dann hätte dieser Kommentar höhnisch gegrinst.
    Alec schaute nicht hoch. Seine Hand blieb flach auf dem Autopsiebericht in seinem Schoß liegen. Das einzige Anzeichen dafür, wie gut ihr Seitenhieb gesessen hatte, waren seine leicht verkrampften Finger, deren Spitzen weiß anliefen. »Haben Sie ein Problem mit mir ?«
    »Ich sag’s mal so: Hübsche Jungs in teuren Anzügen machen mich nervös .«
    Ein hübscher Junge. Er war schon schlimmer beschimpft worden. Reicher Schnösel. Lackaffe. Eigenbrötler.
    Egoistischer Adrenalinjunkie . Das hatte seine Exfreundin ihm entgegengeschleudert, als er sich nach der Schießerei geweigert hatte, beim FBI aufzuhören.
    Egal. Solange Stokes nicht auf die Sache in Atlanta abzielte – und er vermutete, dass das nicht der Fall war – , konnte seine neue Partnerin von ihm halten, was immer sie wollte.
    »Tja, Autofahrer, die es nicht schaffen, mit allen vier Reifen auf der Straße zu bleiben, machen mich auch nervös .« Er hielt sich am Armaturenbrett fest, während Stokes mit siebzig Sachen über die völlig verstopfte Stadtautobahn raste und gerade einen Sattelschlepper überholte. »Wie wäre es, wenn der, der diese Fahrt überlebt, entscheidet, wie wir die Befragung durchführen ?«
    Zum ersten Mal, seit er sie kennengelernt hatte, erschien ein echtes Lächeln auf Stokes’ Gesicht. »Schnippisch, was? Vielleicht steckt in Ihnen ja doch mehr als nur ein hübscher Junge .« Sie trat das Pedal durch, sodass sie mit nahezu Lichtgeschwindigkeit in die Ausfahrt 295 sausten. »Eventuell halten Sie sogar länger durch als die eine Woche, die ich Ihnen gegeben habe .«
    »Wenn Sie weiterhin diesen Fahrstil an den Tag legen « , murmelte Alec, ohne beleidigt zu sein, »dann bin ich froh, wenn ich das Ende dieses Tages erlebe .«
    Hinterm Ohr klemmte ihr ein Bleistift, auf der Nasenspitze saß eine Lesebrille, und ihre Finger flogen so schnell über die Tastatur, dass sie sie fast nicht mehr berührten. Das Letzte, worauf Samantha Dalton jetzt Lust hatte, war, die Wohnungstür zu öffnen, an die gerade jemand geklopft hatte. Endlich war sie richtig in Fahrt. Der Schatten einer Idee war auf den Zunder ihrer eigenen Kreativität getroffen, woraufhin ein Inferno aus Worten entflammt war, das aus ihr hervorbrechen musste – sonst wäre es für immer verloren. Ziemlich schwülstige Symbolik, aber wie immer, wenn sie Termindruck hatte, nahm sie, was sie kriegen konnte – wenn sie nur endlich etwas zu Papier brachte.
    Klopf, klopf. Jetzt etwas lauter.
    Sie schenkte dem Störenfried weiterhin keinerlei Beachtung und ließ sich von dem kreativen Strom mitreißen, auf den sie immer setzte, wenn sie an den Kolumnen und Artikeln arbeitete, die sie für ihre Website – www.SamtheSpaminator.com – schrieb. Besonders dann, wenn es um diese Kolumne ging – Sams Wutausbruch – , die wöchentlich erschien und morgen am späten Abend veröffentlicht werden würde. Der Wutausbruch am Mittwochabend war der Beitrag, den die Leute am liebsten mochten. Und den zu verfassen ihr am schwersten fiel. Sich etwas von der Seele zu reden und gleichzeitig ihre professionelle Glaubwürdigkeit aufrechtzuerhalten gestaltete sich immer wieder zu einer Gratwanderung. Jedes Wort wählte sie mit Bedacht, und trotz der Überschrift fing sie nie

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