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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Vorstellung, dass diese hübsche, kluge Frau in ein Gefängnis spazierte, um mit einem miesen Typen wie Flynt zu sprechen. Aber er behielt seine Gedanken für sich. »Und die Briefe? Was steht da drin ?«
    »Ich hab keine Ahnung. Ich mache sie nicht mehr auf. Vor ein paar Tagen habe ich auch beschlossen, ihm das zu verklickern. Also habe ich alle Briefe in einen großen Umschlag gesteckt und mit der Aufschrift ›Annahme vom Empfänger verweigert‹ an den Gefängnisdirektor geschickt .«
    Immerhin, sie ging die Situation mit demselben gesunden Menschenverstand an, den er auch in ihrem Buch festgestellt hatte. Dennoch beunruhigte ihn die Vorstellung, dass sie dort gewesen war und sich auf so einen üblen Verbrecher eingelassen hatte. Er konnte es immer noch nicht fassen. »Wollen Sie mir sagen, dass Ihr Buch es wert war, sich so jemandem auszuliefern ?«
    »Ich habe mich ihm nicht ausgeliefert « , fauchte sie. »Aber ja, dieses Projekt war mir sehr wichtig. Ich arbeite schon lange als Journalistin und bin es gewohnt, alles zu tun, was mich in der Recherche weiterbringt .«
    Alec erkannte, dass er sie beleidigt hatte, und murmelte: »Ich verstehe .«
    Himmel, das hatte er vermasselt! Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie solche Empfindungen in ihm wachrufen würde – und jetzt hatte er sich auch noch zu einer völlig unangemessenen Äußerung über etwas hinreißen lassen, das ihn gar nichts anging. »Entschuldigen Sie die Störung. Vielen Dank für Ihre Hilfe .«
    »Gern geschehen, Agent Lambert. Viel Erfolg !« Ihre Stimme klang nicht mehr verschlafen und sexy, sondern entschieden kühl.
    Ja, das hatte er definitiv vermasselt.
    Sie hatte ihn nicht aufgefordert, wieder anzurufen, wenn er noch einmal ihre Unterstützung brauchte. Sie hatte ihm nicht den kleinsten Wink gegeben, dass sie traurig war, weil sie höchstwahrscheinlich nie wieder miteinander sprechen würden. Eigentlich war das auch gut so. Aber als Alec den Hörer auflegte, konnte er nicht umhin, sich zu fragen, ob er sich vielleicht gerade etwas ziemlich Wundervolles hatte entgehen lassen.
    Nach einer kurzen, unruhigen Nacht und einem ärgerlichen Telefonat mit einem attraktiven FBI -Agenten, der sich ein Urteil darüber erlaubt hatte, wie sie für ihr Buch recherchiert hatte, stand Sam der Sinn nicht gerade nach Besuch. Vor allem nicht nach männlichem Besuch. Aber als jemand gegen Mittag an ihre Wohnungstür klopfte, galt ihr erster Gedanke dennoch Agent Lambert, und ihr Puls beschleunigte sich rasant.
    Als Nächstes fiel ihr das Bitte nicht stören -Schild ein, das sie vergessen hatte aufzuhängen. Vielleicht stand ihr also doch eher ein Überfall von ihrer neugierigen, geschwätzigen Nachbarin bevor, deren Ostküsten-Dialekt so stark war, dass Sam manchmal Mühe hatte, sie überhaupt zu verstehen.
    Als sie nach der Klinke griff, kam sie sich vor wie diese Leute in einer Glücksshow, die nicht wussten, ob sie den Hauptgewinn oder den Zonk erwischen würden. Und dann stand sie vor der dritten Möglichkeit. Ihrem Anwalt.
    »Rick ?« , murmelte sie, überrascht und argwöhnisch zugleich.
    »Guten Tag, Mrs Dalton « , sagte er und trat näher an die Tür. Er zitterte sichtlich in der schneidenden Winterkälte.
    Lass ihn rein , flüsterte ihr die Stimme ihrer höflichen Mutter ins Ohr.
    Doch sie konnte nicht. Sie konnte einfach nicht.
    Die meisten Frauen würden wahrscheinlich sehr gerne zwei ungemein gut aussehende Männer an zwei aufeinanderfolgenden Tagen an ihrer Wohnungstür begrüßen. Aber Sam nicht. Egal wie groß ihr Respekt vor Rick Young war, der sie bei ihrer Scheidung hervorragend vertreten hatte – sie würde niemals den Gedanken verdrängen können, dass er all die schmerzvollen, hässlichen Details der letzten Tage ihrer Ehe mitbekommen hatte.
    Sicher, er war freundlich und erfolgreich, und ganz offensichtlich mochte er sie. Aber dieser Mann hatte all die fürchterlichen Dinge gelesen, die ihr Exmann über sie gesagt hatte. Er hatte die abscheulichen Bilder gesehen – anschauliche Beweise dafür, dass ihr Ehemann ihr untreu gewesen war. Er hatte mitbekommen, wie sie während des Schlichtungsverfahrens zusammengebrochen war, hatte gehört, wie sie geweint hatte. Er hatte sie an ihrem persönlichen Tiefpunkt erlebt.
    An manche Abschnitte ihres Lebens wollte sie einfach nicht mehr erinnert werden – und dieser gehört dazu. Daher würde sie sich in der Nähe dieses Mannes niemals richtig wohlfühlen können, egal wie attraktiv

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