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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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abtauchten oder sich in seine Bankkonten einhackten.
    Nachdem er allerdings das Buch von Sam the Spaminator gelesen hatte, wurde ihm klar, dass er nicht den Hauch einer Ahnung von dem Thema hatte, das ihr so am Herzen lag. Phishing – sicher, davon hatte er gehört. Aber Smishing? Pharming? Spoofing? Das Ponzi-Schema? Keylogger? Pump-and-Dumps? Die Liste nahm gar kein Ende. Und auch wenn er nicht glaubte, dass er selbst jemals einem dieser Tricks aufsitzen würde, konnte er sich nur allzu lebhaft vorstellen, wie John Smith den falschen Link anklickte und irgendeinem Ganoven unwissentlich den Schlüssel zu all seinen Finanzen aushändigte.
    Samantha Dalton war gut. Das Buch las sich sehr angenehm und bot viele Informationen. Aber gleichzeitig haftete ihm ein schlagfertiger, ironischer Unterton an, der ganz im Gegensatz stand zu der mürrischen Frau, die er gestern kennengelernt hatte.
    Dieses verwirrende Puzzle, das ihr Leben zu sein schien, hatte sein Interesse geweckt. Ihr fantastisches Aussehen war auf den ersten Blick erkennbar gewesen – ihr Charakter nicht. Diese laute Freundin, die angerufen hatte, hatte so geklungen, als wäre sie Single – dennoch hatte sie darauf bestanden, Mrs Dalton genannt zu werden. Wenn sie nicht gerade frisch in ihre Wohnung eingezogen war, konnte Alec sich eigentlich nicht vorstellen, dass sie sich erst kürzlich von jemandem getrennt hatte, denn von einem Mann war keine Spur zu sehen gewesen in diesem Schuhkarton von einer Wohnung. Nur ein Haufen weiblicher Einrichtungsgegenstände – und weiblicher Wäsche.
    Gott vergebe ihm diesen Augenblick des Wahnsinns, als ihm klar wurde, dass er auf einem ihrer knappen Baumwollhöschen saß.
    »Vergiss sie! « , befahl er sich selbst und nahm einen Schluck Kaffee – seine dritte Tasse heute Morgen.
    Aber ihr Buch konnte er nicht vergessen. Es hatte ihm aufgezeigt, welche unendlichen Möglichkeiten es gab. Wenn der Professor seine Opfer wirklich mit den neuesten Internettricks köderte, dann waren seinem tödlichen Treiben nahezu keine Grenzen gesetzt. Und angesichts der Statistiken, die Samantha Dalton zitierte, gab es unzählige Menschen, die Tag für Tag auf diese Maschen hereinfielen.
    Wären sie auch alle losgefahren, um sich mit einem Fremden zu treffen, während draußen ein Schneesturm tobte? Wahrscheinlich nicht. Aber es mussten gar nicht alle sein. Es reichte einer. Oder zwei, wie der arme Jason Todd und sein Freund Ryan Smith.
    Warum haben sie das getan?
    Das beschäftigte ihn nicht nur im Fall von Jason und Ryan, sondern bei allen, die dem Professor zum Opfer gefallen waren. Auch wenn Alec kein Seelenklempner war – durch sein Doppelstudium in Strafrecht und Psychologie sowie seine Berufserfahrung als Profiler war seine Neugier geweckt. Er wollte nur zu gern herausfinden, was in den Köpfen der Opfer vorgegangen war. Was hatte sie dazu gebracht, einem Unbekannten zu vertrauen, den sie lediglich übers Internet kannten? Und woher wusste der Täter, wer in welche Falle tappen würde? Diese beiden Fragen waren wahrscheinlich von immenser Bedeutung, wenn sie den Mörder identifizieren wollten.
    In ihrem Buch hatte Sam mehrere Interviews erwähnt, die sie sowohl mit Opfern von Cyberverbrechen als auch mit einigen Kriminellen geführt hatte. Das bedeutete, dass sie wesentlich mehr über die Beweggründe dieser Leute wusste als er selbst. Was wiederum hieß, dass sie ihm erheblich weiterhelfen konnte.
    Auch wenn er bereits ahnte, dass es wahrscheinlich nichts bringen würde, suchte er doch Sam Daltons Telefonnummer aus seinen Unterlagen hervor und wählte.
    Nach dem dritten Klingeln nahm sie ab und nuschelte geistesabwesend: »Hallo ?«
    »Mrs Dalton? Hier ist Special Agent Alec Lambert. Haben Sie einen Moment Zeit ?«
    »Natürlich, worum geht’s denn ?« , antwortete sie und räusperte sich. Ihre Stimme klang rau, und sein ganzer Körper reagierte auf diesen verführerischen Unterton, der verriet, dass sie gerade erst aufgewacht war.
    »Habe ich Sie geweckt ?« , fragte er und bereute es sofort. Jetzt war ihr natürlich klar, dass er sich vorgestellt hatte, wie sie sich im Bett räkelte.
    »Ja, ich weiß, das ist erbärmlich. Ich bin eine Nachteule. Wenn Sie um drei Uhr morgens angerufen hätten, wäre ich putzmunter und quietschfidel gewesen .« Sie seufzte. »Na ja, vielleicht nicht gerade putzmunter. Und ganz sicher nicht quietschfidel. So bin ich schon lange nicht mehr bezeichnet worden .«
    Quietschfidel konnte sie nicht

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