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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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er mit seinem gut geschnittenen Gesicht, dem rotblonden Haar und dem durchtrainierten Körper war.
    »Ich hätte Sie auch anrufen können, aber ich war sowieso in der Gegend, um eine eidesstattliche Erklärung aufzunehmen .« Er hob eine behandschuhte Hand und hielt ihr einen braunen Umschlag hin. »Meine Assistentin hat mich vor ein paar Tagen an den hier erinnert. Er läuft bald ab. Ich dachte, vielleicht wären Sie inzwischen bereit dafür .«
    Mit dem Gefühl, als stünde sie Auge in Auge mit einer giftigen Schlange, blickte sie auf den Umschlag. Sie wusste nur allzu gut, was er enthielt. »Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich ihn nicht haben will .«
    »Ich weiß. Ich hatte nur gedacht, dass Sie es sich vielleicht anders überlegt haben. Nach den Bedingungen der Scheidung steht Ihnen das Geld zu. Eigentlich steht Ihnen noch sehr viel mehr zu, und Sie hätten es auch bekommen können, wenn Sie es gefordert hätten .«
    Sam wollte die Ausgleichszahlung ihres Exmanns jetzt genauso wenig wie vor einem Jahr, als das Scheidungsverfahren durchgekommen war. Offen gestanden war sie nicht davon ausgegangen, dass Rick den Scheck, den sie einige Wochen nach dem endgültigen Urteil erhalten hatte, überhaupt aufbewahren würde.
    »Ich habe es mir nicht anders überlegt .«
    »Ich verstehe. Dennoch sind Sie diejenige, die etwas mit dem Dokument machen muss .«
    Eigentlich hatte Sam vor, den Umschlag mitsamt dem Scheck in der Mitte durchzureißen. Doch sie zögerte, als ihr klar wurde, dass zwar nicht sie selbst, aber andere das Geld der Daltons vielleicht gerne haben würden.
    »Warten Sie !« Sam schnappte sich einen Stift von dem kleinen Tisch neben der Tür, nahm Rick den Umschlag aus der Hand und öffnete ihn. Ohne den Ziffern auf dem Scheck Beachtung zu schenken, kritzelte sie etwas auf die Rückseite. »Hier. Würden Sie bitte dafür sorgen, dass das beim Roten Kreuz ankommt ?«
    Ein leises, bewunderndes Lächeln erschien auf seinen Lippen, und er nickte. »Ja, das mache ich .« Er nahm den Scheck und steckte ihn wieder zurück in den Umschlag. Dann murmelte er mit gedämpfter Stimme: »Wie geht es Ihnen ?«
    »Danke, gut « , antwortete sie und wappnete sich für das, was mit Sicherheit gleich kommen würde. Himmel, sie wollte dem Mann nicht auf den Kopf zu sagen müssen, warum sie kein Interesse an ihm hatte.
    »Ich habe überlegt, nachdem jetzt ein Jahr vergangen ist, ob wir vielleicht … «
    In dem Augenblick begann Sams Telefon zu klingeln. Das war ihre Rettung. Sie warf einen Blick in die Wohnung, dann zuckte sie entschuldigend mit den Schultern. »Tut mir leid, ich erwarte einen wichtigen Anruf. Danke, dass Sie vorbeigekommen sind – ich hoffe, das Geld landet bei den Menschen, die es wirklich brauchen .« Aufrichtig fügte sie hinzu: »Schön, dass diese Angelegenheit jetzt ein für alle Mal erledigt ist .«
    »Mrs Dalton … Samantha « , fing er an und schaute zwischen ihr und dem Telefon hin und her. Er sprach schnell, und ganz offensichtlich war es ihm unangenehm, dass er sich so beeilen musste. »Hätten Sie Lust, mit mir zu Abend zu essen ?«
    Aus dieser Nummer gab es keinen eleganten Ausweg. Da half keine noch so gute Erklärung. Also musste Sam eine einfache Antwort geben, ohne auch nur zu versuchen, es ihm zu erklären. Mit freundlicher Stimme und ebenso freundlichem Gesichtsausdruck sagte sie leise: »Ich denke nicht. Aber haben Sie vielen Dank .«
    Rick starrte sie an, und sie hoffte, dass er ihr die Endgültigkeit ihres Beschlusses vom Gesicht ablesen konnte. Schließlich antwortete er: »Nichts zu danken .«
    Bevor er die Gelegenheit hatte, noch etwas hinzuzufügen, griff Sam nach dem Telefon. Sie winkte ihm zum Abschied zu und nahm den Hörer ab, ohne überhaupt einen Blick auf die Nummer des Anrufers zu werfen.
    Sam bemerkte, dass die breiten Schultern ihres Anwalts ein wenig herabhingen, als er ging, und sie fühlte einen kleinen Stich im Herzen. Vielleicht hatte sie das Gespräch etwas abrupt beendet. Aber wenn sie ihm beibringen wollte, dass sie kein Interesse an ihm hatte, musste sie es machen wie mit einem Pflaster: kurz und schmerzvoll.
    Sie klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr, schloss die Wohnungstür und brummte: »Hallo ?«
    »Mrs Dalton? Hier ist Lawrence Andrew .«
    Sam zögerte und versuchte, den Namen einzuordnen.
    Er räusperte sich und fügte leicht verärgert hinzu: »Ich bin der Direktor des Maryland House of Corrections . Sie waren bei uns zu Besuch …

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