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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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sich anhören sollte, parkte er vor dem weitläufigen Neubau, der die Eastern Virginia Plastic Surgery beherbergte; nur wenige Meter entfernt sah er die für Ärzte reservierten Parklücken, wo Mercedes, BMW und Lexus miteinander konkurrierten. Die meisten der Wagen hatten alberne, selbst gewählte Nummernschilder mit Botschaften wie Drs-Toy , und keiner schien älter als ein Jahr zu sein.
    Nahezu der gesamte Parkplatz stand voll. Anscheinend florierte des Geschäft der Schönheitschirurgie, trotz der wirtschaftlichen Lage. Vielleicht lag es daran, dass – wie Wyatts Nachforschungen ergeben hatten – die Praxis, die von Dr. Alfred Underwood und einigen seiner Familienangehörigen betrieben wurde, eine der angesehensten im ganzen Bundesstaat war. Aus ganz Virginia kamen reiche Frauen für Liftings, Nasenkorrekturen, Implantate und dezente Brustvergrößerungen hierher.
    Bevor Wyatt aus seinem Regierungswagen stieg, sah er einen etwa dreißigjährigen Mann aus dem Praxisgebäude schlendern. Er trug eine Khakihose und ein Golfhemd, und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck träger Genusssucht. Seine Kleidung wirkte leger, und dennoch sah man ihm das alte Geld von Weitem an. Obwohl er ein Patient der Gemeinschaftspraxis hätte sein können, ging der Mann stattdessen auf die für Ärzte vorgesehenen Parkplätze zu. Mit einem Satz über die Fahrertür hinweg sprang er in ein scharfes rotes Cabrio, dessen Stellplatz für einen Dr. Philip Wright reserviert war.
    Mit aufheulendem Motor parkte der junge Arzt rückwärts aus, als startete er eine Rakete. Als er mit knirschendem Getriebe den Vorwärtsgang einlegte, zögerte er und blickte Wyatt quer über den Parkplatz hinweg an. Er grinste verschlagen; dann zeigte er mit dem Finger auf Wyatt. Die Reifen quietschten, als er aufs Gaspedal trat, aber seine Stimme war deutlich zu hören. »Die sollen bloß die Finger von Ihrem Gesicht lassen. Es ist perfekt!«, rief er Wyatt zu.
    Ein Arzt, der die Patienten verscheuchte. Wie amüsant.
    Das Auto raste davon. »Da hat wohl jemand Feierabend«, murmelte Wyatt und warf einen Blick auf die Uhr. Unwillkürlich fragte er sich, ob Dr. Wright wohl auch von null auf hundert beschleunigt hätte, wenn er gewusst hätte, dass er einen Ordnungshüter vor sich hatte.
    Wahrscheinlich schon. Reiche Leute sahen es nicht immer ein, dass auch sie sich so banalen Dingen wie dem Gesetz unterzuordnen hatten. Da er selbst von altem Geldadel abstammte, wusste er das nur zu gut – auch wenn er andere Ansichten vertrat.
    Als er in das Gebäude hineinging, fielen ihm die unübersehbare Eleganz und das stimmige Ambiente des Foyers und des Wartezimmers auf. Mit den Plüschteppichen, den geschmackvollen Gemälden an den Wänden und den üppigen Blumensträußen sah das Ganze mehr nach einer luxuriösen Wellness-Einrichtung als nach einer Arztpraxis aus. Eine riesige Silberschüssel, gefüllt mit Eis und Mineralwasserflaschen, stand gleich neben der Tür, und die Sitzgelegenheiten im Wartebereich waren in einzelne Nischen unterteilt, sodass man sich an diesem öffentlichen Ort ein wenig zurückziehen konnte. Im Hintergrund drang klassische Musik aus irgendwelchen verborgenen Lautsprechern – keine Kaufhausmusik aus der Dose oder das Regionalradio, das nervige Werbung oder Verkehrsnachrichten dudelte.
    Einige der Separees waren besetzt, und Wyatt zog die Aufmerksamkeit der wartenden Patienten auf sich, als er auf den Empfangstresen zuging. Die meisten Frauen waren vornehm gekleidet, mit ebenmäßigen Gesichtern, die verrieten, dass sie nicht zum ersten Mal in der Praxis saßen. Aber es gab auch einige männliche Patienten vom Typ Geschäftsmann, die wahrscheinlich ihre Feinkostgewölbe straffen lassen wollten.
    »Guten Tag«, grüßte Wyatt, als er den Tresen erreichte, wo eine junge, hübsche Brünette ihn mit einem Lächeln begrüßte. »Ich möchte zu Dr. Kean.«
    Die Frau beugte sich ein wenig vor und fragte mit leiser Stimme: »Sie sind, ähm, Mr Blackstone?«
    Der Teil mit dem »Special Agent« sollte wohl ihr kleines Geheimnis bleiben. »Ja.«
    Die Frau erhob sich. »Hier entlang, bitte. Dr. Kean hat mich gebeten, Sie gleich nach hinten zu führen.«
    Wyatt folgte ihr und ging absichtlich langsam, um sich seine Umgebung genau anzuschauen. Verstohlen zählte er die Untersuchungsräume und spähte in Büros mit riesigen Schreibtischen, die durch offene Türen erkennbar waren.
    An den Wänden zwischen den Büros hingen zahlreiche eingerahmte Fotos und

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