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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Mäuse, stimmt’s?«
    »Na ja, versprochen haben Sie’s mir. Aber muß nicht sein. Das nächste Telefon war drei Straßen weiter.«
    »Geschäft ist Geschäft, Partner. Kommen Sie mit ins Haus, Ich hole nur schnell meine Brieftasche.«
    Ich öffnete die Fliegengittertür und ging vor ihm her. Er fing das Gitter mehr mit dem Ellbogen als mit der Hand auf, als er hinter mir eintrat.
    »Könnte ich ein Glas Wasser haben?« fragte er.
    »Sicher.«
    Wir gingen in die Küche, und als ich ein Glas aus dem Geschirrschrank nahm, sah ich, wie er beide Hände in die Gesäßtaschen steckte und mich anlächelte. Ich ließ das Glas vollaufen und mußte unwillkürlich daran denken, wie stark mich dieses Lächeln an die Münder erinnerte, die man auf Ostereier malt. Er lächelte immer noch, als ich mich umdrehte und er mit dem Totschläger ausholte und ihn mir über die Stirn zog. Das Ding war schwarz, flach und vorne mit Blei beschwert, und ich spürte noch, wie es auf Knochen aufschlug und mir Auge und Nase eindellte, dann stürzte ich in freiem Fall einem unbekannten Ort entgegen, der rot und schwarz war und tief unter dem Keller lag.
    Ich wachte auf, als triebe ich aus einer dunklen, feuchten Blase ans Licht, nur daß meine Arme hinter dem Kopf angekettet waren, ich nicht atmen oder um Hilfe schreien konnte und zu ertrinken glaubte. Wasserschwaden strömten über mein Gesicht und liefen in die Nasenlöcher und über das Klebeband, mit dem mein Mund verschlossen war. Ich kämpfte gegen den Knebel an, würgte, versuchte verzweifelt, meine Lunge mit Luft zu füllen, spürte, wie mir die Handschellen ins Fleisch schnitten und die Kette am Abflußrohr unter dem Spülbecken rasselte. Dann sah ich den Handzettelmann, der mit der leeren Eisteekanne in der Hand neben mir hockte und mich neugierig betrachtete, als wäre ich ein seltsames Tier im Zoo. Seine Augen waren himmelblau und von winzigen weißen Fältchen umgeben. Er knüllte ein paar Papiertaschentücher zu einer Kugel zusammen und wischte mir damit das Gesicht trocken, dann zog er mir wie ein Arzt die Augenlider hoch. Neben seinen Füßen lag einer der Leinensäcke mit Handzetteln.
    »Dir geht’s schon wieder blendend. Ruh dich ’n bißchen aus und ich erklär dir, wie die Nummer hier läuft«, sagte er. Er holte eine Instamatikkamera aus dem Sack, richtete sie auf mein Gesicht und meinen Oberkörper, wobei er vor Konzentration den Mund verzerrte, und ließ sie zweimal aufblitzen. In meinem Kopf begann es zu pochen. Er warf die Kamera zurück in den Sack.
    »Ich muß mal pinkeln gehen. Bin gleich zurück«, sagte er.
    Ich hörte, wie er geräuschvoll in der Toilette Wasser abschlug. Er zog die Spülung, kehrte in die Küche zurück und kniete sich neben mich. »Der Mann verlangt vorher und nachher Bilder«, sagte er. »Also liefer ich ihm vorher und nachher Bilder. Schließlich zahlt er dafür, richtig? Aber das heißt nicht, daß ich auch alles andere mache, was er verlangt. Das ist immer noch meine Nummer. Teufel, es ist unsere Nummer, seine und meine. Ich denke, daß du keiner von den schlimmen Fingern bist. Du bist bloß dem falschen Mann in die Quere gekommen. Deshalb erspar ich dir den ganzen Krampf.«
    Er schaute mir fest ins Gesicht. Seine Augen waren leer, klar und ausdruckslos wie reines Licht.
    »Du verstehst nicht, was ich meine, oder?« fragte er. »Schau mal, du hast dafür gesorgt, daß der Mann den totalen Haß auf dich hat. Du läßt ihn vor den anderen Leuten wie den letzten Schlappschwanz aussehen, du telefonierst in der Gegend rum und hetzt alle Welt gegen ihn auf, und zu guter Letzt stellst du ihn vor seinem ganzen Vorrat an Mosen als Waschlappen bloß. Da muß der Mann sich doch nachts schlaflos im Bett rumwälzen und an dich denken.«
    Sein Blick wirkte jetzt gelassen, beinahe liebenswürdig, so als müßte dies auch dem begriffsstutzigsten Geschöpf unter der Sonne einleuchten.
    »Du bist nicht grade von der schnellen Truppe, was?« sagte er. »Schau mal, eigentlich sollte ich dich Stück für Stück abliefern. Aber da scheiß ich drauf. Jedenfalls, solange der Mann 's nicht erfährt. Niemand schreibt mir vor, wie ich meine Arbeit mache, Mann. He, ich seh schon, daß dich das nicht besonders erleichtert, aber es könnte schlimmer sein. Glaub mir.«
    Er legte mir seine linke Hand flach auf die Brust, fast als wolle er mich beruhigen, trösten oder wie ein Geliebter nach meinem Herzschlag fühlen, und langte mit der rechten in den Leinensack hinter

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