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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Kleiderschrank.
    Ich blieb in der Tür stehen, bis einer von ihnen sich erhob und auf mich zukam.
    »Wenn Sie näher treten würden, Mr. Robicheaux. Ich muß mich eben vergewissern, daß Sie nichts bei sich tragen, was niemand hier drin haben möchte«, sagte er.
    »Glaube kaum, daß wir das tun«, sagte ich.
    »Es handelt sich nur um eine Gefälligkeit, um die wir die Leute bitten. Niemand braucht sich dadurch beleidigt zu fühlen«, sagte er.
    »Heut nicht, Partner.«
    »Jeder von uns soll es sich doch gemütlich machen können«, sagte er. »Danach können Sie was trinken, sich unterhalten, unsere Gastfreundschaft genießen, ohne jede Nervosität.«
    »Was soll das werden, Sal?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf, und sofort trat mein Gegenüber wie an einer Schnur gezogen ein paar Schritte zurück.
    Sal trug einen cremefarbenen Anzug, schwarze Hosenträger und ein dunkelrotes Sporthemd mit weißem Punktmuster, dessen Kragen offenstand. Seine Schmalztolle hatte er bis in den Nacken zurückgekämmt, und er rauchte, ohne die Hand vom Mund zu nehmen. Er richtete seinen Henkersblick auf mich und starrte mich so intensiv an, daß unter seinem rechten Auge ein Muskel loszuckte.
    »Hol den Kellner her«, sagte er zu seinem Handlanger, der immer noch zwischen uns stand.
    »Was wünschen Sie, Mr. Robicheaux?« fragte der Handlanger.
    »Nichts.«
    Er winkte den Kellner trotzdem her.
    »Bringen Sie Mr. Dios Gast eine Flasche mit was Gutem drin«, sagte er. »Und noch einen Manhattan für Mr. Dio. Willst du sonst noch was, Sal?«
    Sal schüttelte zum zweitenmal den Kopf und wies die beiden Männer dann mit einer eindeutigen Handbewegung an, den Raum zu verlassen. Ich setzte mich gegenüber von ihm an den Tisch. Im Aschenbecher lag ein halbes Dutzend Kippen, und das Tischtuch war voller Ascheflecken. Ich roch den starken Nikotingestank seines Atems. Die bogenförmige Narbe unter seinem rechten Auge sah aus wie in die Haut eingeschweißt.
    »Was zum Teufel läuft hier eigentlich?« sagte er.
    »Wovon reden Sie?«
    »Von Charlie Dodds.« »Ich kann Ihnen nichts über ihn sagen.«
    »Reden Sie keinen Scheiß. Er hat letzte Nacht versucht, mich umzunieten.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    Er atmete jetzt durch die Nase und leckte sich die Lippen.
    »Ich will wissen, was los ist.«
    »Sie haben es doch grade gehört, Sal. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Sie und Dodds haben irgendeine Abmachung getroffen.«
    »Ich glaube langsam, Ihnen sind ein paar Sicherungen durchgeknallt.«
    »Hören Sie auf, mich für dumm zu verkaufen. Zwischen euch beiden läuft irgendwas. Sie haben ihn bezahlt und gegen mich aufgehetzt, irgendwas in der Richtung. Ich weiß nicht genau, was Sie da eingefädelt haben, aber verlassen Sie sich drauf, es wird sich nicht lohnen, Mann.«
    »Wollten Sie sich deshalb mit mir treffen? Was für eine Zeitverschwendung.«
    »Was wollen Sie?«
    »Gar nichts.«
    »Ich mein es bitterernst, hören Sie auf, mich zu belästigen. Wir werden jetzt klipp und klar miteinander reden und alle Probleme aus der Welt schaffen, hier und jetzt. Denn wenn wir es nicht tun, wird mein alter Herr dafür sorgen. Verstehen Sie, was ich meine? Sie und Charlie Dodds werden jedenfalls nicht den Leuten vor den Koffer scheißen, die hier oben ein paar Millionen absahnen wollen.«
    »Sie buhlen um die Gunst des falschen Mannes, Sal.«
    Der Kellner brachte den Manhattan und eine grüne Weinflasche, die in einem silbernen Sektkühler steckte. Er entkorkte die Flasche und goß mir einen kleinen Schluck zum Probieren ein.
    »Verschwinden Sie hier«, sagte Sal.
    Nachdem der Kellner fort war, zündete Sal sich eine neue Zigarette an und zog sich die Lunge voll Rauch.
    »Hören Sie«, sagte er, »uns trennt doch eigentlich gar nichts.«
    »Dann sollten Sie auch keine Galgenvögel bei mir vorbeischicken.«
    »Das war rein persönlich gemeint. Ist längst vergessen. Zum Glück ist ja niemand was passiert. Ab heute ist Schluß damit. Man kann in der Gegend hier ’ne Menge Geld machen. Da war auch für Sie was drin.«
    Ich sah auf die Uhr.
    »Ich hab noch was vor«, sagte ich.
    »Was zum Teufel ist mit Ihnen los? Ich rede hier von einem Schnitt, von dem Sie noch nicht mal zu träumen wagen. Ich rede von drei, vier großen Scheinen die Woche. Bräute, eine Eigentumswohnung in Tahoe, jeden Scheißwunsch könnten Sie sich erfüllen. Wollen Sie wegen 'ner persönlichen Rache auf so was verzichten?«
    »Bis irgendwann, Sal.

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