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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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lächelte. »Schön, dass du dich freimachen konntest. «
    »Klar, also, wissen Sie, meine Mutter ist bloß eine totale Nervensäge.« Loser versuchte, cool zu sein, und sprach die Worte hart und abschätzig aus.
    »Du solltest nicht so über sie sprechen.«
    Der Junge kam kurz aus dem Konzept, als er seine Harter-Kerl-Nummer neu überdenken musste. »Ach wissen Sie, sie will immer, dass ich um elf zu Hause bin. Es ist ja unter der Woche, und ich muss morgen früh zur Arbeit.«
    »Wir sind sicher pünktlich zurück, keine Sorge.«
    »Wohin fahren wir?«
    »Auf die andere Seite der Stadt. Ich möchte dich mit jemandem bekannt machen.«
    Kurze Zeit später bog Mr X in eine lange, kurvige Auffahrt ein, die sich durch mit Scheinwerfern beleuchtete Bäume und uralt aussehende Marmorstatuen wand. Es gab auch penibel geschnittene Buchsbäume auf dem Anwesen, die wie grüne Verzierungen auf einem Marzipankuchen wirkten. Ein Kamel, ein Elefant, ein Bär. Die Bäume waren von kundigen Gärtnern zugeschnitten worden, es bestand also kein Zweifel daran, was jeder darstellen sollte.
    Das nenne ich Baumpflege, dachte Mr X.
    »Wow.« Loser verdrehte den Hals nach rechts und links. »Was ist das denn? Ein Park? Sehen Sie sich das an! Ein Löwe. Wissen Sie, ich glaube, ich möchte Tierarzt werden. Das wäre lässig, glaube ich. Also Tiere retten, wissen Sie.«

    Der Junge war erst knappe zwanzig Minuten in seinem Wagen, aber Mr X hatte schon die Nase gestrichen voll von ihm. Der Kerl war wie ein Fussel im Essen: so lästig, dass man am liebsten ausspucken wollte.
    Und nicht nur, weil er ständig »Wissen Sie« sagte.
    Sie bogen um eine Kurve, und der Weg gab den Blick auf eine große Villa frei.
    Billy Riddle stand davor, an eine weiße Säule gelehnt. Seine Jeans hingen ihm tief auf der Hüfte, so dass der Bund seiner Unterhose zu sehen war. Mit der einen Hand ließ er einen Schlüsselbund an einer Schnur kreisen. Als er den Hummer sah, richtete er sich gerade auf. Ein Lächeln zerrte an dem Pflaster über seiner Nase.
    Loser rutschte auf seinem Sitz herum, als hätte man ihn in eine Falle gelockt.
    Billy ging zur Beifahrertür, sein muskulöser Körper bewegte sich mit großer Leichtigkeit. Als er Loser dort sitzen sah, durchbohrte er ihn regelrecht mit einem bösen Blick. Der Kleine machte den Sicherheitsgurt ab und griff nach der Tür.
    »Nein«, sagte Mr X. »Billy wird sich hinter dich setzen.«
    Loser ließ sich wieder in den Sitz sinken und zupfte nervös an seiner Lippe herum.
    Als der Beifahrersitz nicht sofort geräumt wurde, riss Billy die hintere Wagentür auf und stieg ein. Im Rückspiegel begegnete er Mr Xs Blick, und die Feindseligkeit wandelte sich zu Respekt.
    »Sensei.«
    »Billy, wie geht es dir heute?«
    »Gut.«
    »Schön, schön. Tu mir einen Gefallen und zieh dir die Hose hoch.«
    Billy zog an seinem Hosenbund, und seine Augen wanderten zum Hinterkopf des Jungen vor ihm. Er sah aus, als
würde er am liebsten ein Loch hineinbohren. Den fahrig zuckenden Fingern von Loser nach zu urteilen, wusste dieser das auch.
    Mr X lächelte.
    Hauptsache, die Chemie stimmt, dachte er.

12
    Beth lehnte sich an die Stuhllehne und reckte die Arme nach oben, während sie ihren Bildschirm nicht aus den Augen ließ.
    Junge, Junge, das Internet war wirklich eine praktische Angelegenheit.
    Ihrer Recherche nach war die Hausnummer 816 auf der Wallace Avenue Eigentum eines Mannes namens Fritz Perlmutter. Er hatte das Haus 1978 für etwas über 200 000 Dollar gekauft. Sie googelte den Namen Perlmutter, fand auch einige Leute, deren Vorname mit F begann, aber keiner davon lebte in Caldwell. Als auch einige staatliche Datenbanken nichts Brauchbares zutage förderten, ließ sie Tony etwas tiefer graben.
    Es stellte sich heraus, dass Fritz ein anständiger, gesetzestreuer Bürger war. Blütenreine Weste. Keine Schulden, niemals Ärger mit dem Finanzamt oder der Polizei. Auch verheiratet war er nie gewesen. Und er war Kunde der örtlichen Privatbank, was bedeutete, dass er reichlich Geld
besaß. Aber mehr konnte auch Tony nicht herausbekommen.
    Sie überschlug die Fakten und kam zu dem Ergebnis, dass der brave und rechtschaffene Mr Perlmutter über siebzig sein musste.
    Warum zum Teufel sollte jemand wie er sich mit nächtlichen Einbrechern herumtreiben?
    Vielleicht war die Adresse falsch.
    Das würde sie ja glatt umhauen. Ein fremder Kerl, in schwarzem Leder und vor Waffen strotzend, der einem nicht die Wahrheit sagt. Wer hätte das

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