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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gedacht?
    Trotzdem, die Wallace Avenue und Fritz Perlmutter waren momentan ihr einziger Anhaltspunkt.
    Beim Durchblättern der Archive des Caldwell Courier Journal fand sie einige Artikel über das Haus. Das Anwesen stand als historisches Bauwerk unter Denkmalschutz, und es gab ein paar Geschichten und Kommentare über die Renovierungsarbeiten, die unmittelbar durchgeführt worden waren, nachdem Mr Perlmutter das Haus gekauft hatte. Offenbar hätte der örtliche Geschichtsverband alles darum gegeben, sich einmal im Haus umzusehen und die Veränderungen in Augenschein zu nehmen, doch Mr Perlmutter hatte jahrelang alle Anfragen abgelehnt. In den Leserbriefen hatte sich die schwelende Frustration der Geschichtsfuzzis mit einer widerwilligen Anerkennung der historisch getreuen Renovierung der Fassade gemischt.
    Während sie einen der Artikel zum zweiten Mal las, warf Beth ein Alka Seltzer ein. Sie hatte schon wieder einen übersäuerten Magen. Und gleichzeitig Hunger. Tolle Kombination.
    Vielleicht war es auch Frust. Im Endeffekt wusste sie jetzt auch nicht mehr als vor ihrer Recherche.
    Und die Handynummer, die der Mann ihr gegeben hatte? Unbekannt.

    In ihrem Informationsvakuum war sie noch entschlossener als vorher, sich von der Wallace Avenue fern zu halten. Und sie spürte ein schwaches Verlangen, zur Beichte zu gehen.
    Sie sah auf die Uhr. Kurz vor sieben.
    In Anbetracht ihres leeren Magens beschloss sie, etwas essen zu gehen. Besser die geistige Nahrung überspringen und sich handfeste besorgen.
    Sie lehnte sich seitlich aus dem Stuhl und linste um die Stellwand ihres Arbeitsplatzes. Tony war schon weg.
    Sie wollte nicht allein sein.
    Aus einem verrückten Impuls heraus wählte sie die Nummer des Polizeireviers. »Ricky? Hier ist Beth. Ist Detective O’Neal in der Nähe? Okay, danke. Nein danke, keine Nachricht. Nein, ich – Sie brauchen ihn nicht anzupiepen. Es ist nicht so wichtig.«
    Dann eben nicht. Der Ironman war sowieso nicht gerade die unbeschwerte Gesellschaft, die sie sich im Moment wünschte.
    Versonnen sah sie auf ihre Armbanduhr und beobachtete den langsam weiterkriechenden Sekundenzeiger. Der Abend breitete sich vor ihr aus wie ein Hindernislauf, bei dem man den Stunden ausweichen oder sie überspringen musste.
    Hoffentlich einigermaßen schnell.
    Vielleicht sollte sie sich einfach schnell etwas Essbares besorgen und dann ins Kino gehen. Hauptsache, sie zögerte die Heimkehr in ihre Wohnung noch etwas heraus. Bei Licht betrachtet sollte sie vielleicht sogar in einem Motel übernachten.
    Nur für den Fall, dass der Mann wieder nach ihr suchte.
    Gerade hatte sie sich ausgeloggt und den Computer heruntergefahren, als ihr Telefon klingelte. Nach dem zweiten Klingeln hob sie ab.

    »Hab gehört, du wolltest mich sprechen.«
    Butch O’Neals Stimme war wie ein tiefer Brunnen, dachte sie. Auf eine angenehme Art.
    »Ähm. Ja.« Sie warf sich das Haar über die Schulter. »Bist du noch frei heute Abend?«
    Sein Lachen wärmte ihr Herz. »Ich stehe in einer Viertelstunde vor deinem Büro.«
    Er legte auf, bevor sie noch einen passenden saloppen Kommentar im Sinne von »Bloß ein Abendessen, bild dir bloß nichts darauf ein« zurückgeben konnte.
     
    Nach Sonnenuntergang trug Wrath das Silbertablett mit den Resten seiner Mahlzeit in die Küche. Typisch Darius, auch hier war alles nur vom Feinsten. Ausreichend Stauraum und eine Arbeitsfläche aus Granit. Viele Fenster.
    Viel zu viel Licht.
    Fritz stand am Spülbecken und schrubbte ein Schneidebrett. Er sah über die Schulter. »Herr, Ihr braucht das doch nicht zurückzubringen.«
    »Doch.« Wrath stellte das Tablett ab und stützte sich mit den Händen ab.
    Fritz stellte das Wasser ab. »Wünscht Ihr noch etwas?«
    Also für den Anfang wäre es schon mal schön, wenn ich nicht so ein Idiot wäre.
    »Fritz, dein Job hier ist nicht Gefahr. Das wollte ich dich nur wissen lassen.«
    »Vielen Dank, Herr.« Die Stimme des Butlers war sehr ruhig. »Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn ich mich um niemanden mehr kümmern könnte. Und hier ist mein Zuhause.«
    »Das wird es auch bleiben. So lange du willst.«
    Wrath drehte sich um und ging. Er war schon beinahe durch die Tür, als Fritz noch etwas sagte.
    »Das ist auch Euer Zuhause, Herr.«

    Wrath schüttelte den Kopf. »Ich hab schon einen Platz zum Schlafen. Noch einen brauche ich nicht.«
    Seine Laune verschlechterte sich zusehends, als er durch die Halle ging. Wenn bloß Beth noch am Leben und wohlauf

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